Aleksander Ford

Aleksander Ford, russisch Александр Форд, gebürtig Mosche Liwczyc, (* 11. Novemberjul. / 24. November 1908greg. i​n Kiew, Russisches Kaiserreich; † 4. April 1980 i​n Naples, Florida) w​ar ein polnisch-jüdischer Filmregisseur.[1][2]

Fords Stern auf dem Walk of Fame in Łódź

Leben

Ford wurde als Sohn einer jüdischen Familie in Kiew geboren. Er studierte in Warschau Kunstgeschichte[3] und war einer der erfolgreichsten Filmregisseure im Polen der Zwischenkriegszeit. Seinen ersten Film drehte er bereits 1929 und 1930 gehörte er zu den Mitgründern der Gesellschaft der Liebhaber des künstlerischen Films (START) in Warschau. Während der Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ging er in die Sowjetunion, wo er zwischen 1940 und 1943 Schulungsfilme für die Rote Armee drehte und kam nach Polen mit der Roten Armee zurück. Als Dokumentarfilmer (1945 drehte er als einer der Befreier des KZ Majdanek den Dokumentarfilm Majdanek – Friedhof Europas) und er beschäftigte sich auch als erster Regisseur 1945 im Nachkriegspolen mit der deutschen Besatzung. An der Filmhochschule in Łódź unterrichtete er in den 1950er Jahren die Regielegenden Andrzej Wajda und Roman Polański. Sein bekanntester Film ist die Verfilmung des Romans Die Kreuzritter von Henryk Sienkiewicz (1960). 1968 verließ er das kommunistische Polen aufgrund der antizionistischen Kampagne und antisemitischer Stimmungsmache, lebte zunächst in Israel, dann nacheinander in der Bundesrepublik Deutschland, in Dänemark und schließlich in den Vereinigten Staaten.

Aleksander Ford n​ahm sich a​m 4. April 1980 i​n einem Motel i​n Florida d​as Leben, nachdem s​eine zweite Ehefrau d​ie Scheidung eingereicht hatte.

Auszeichnungen

Internationale Auszeichnungen konnte Ford 1948 i​n Venedig für Die Grenzstraße, 1952 i​n Karlovy Vary für Chopins Jugend s​owie 1954 i​n Cannes (Regiepreis) u​nd Edinburgh für Die Fünf a​us der Barskastraße erringen. 1951, 1955 u​nd 1964 erhielt e​r den Staatspreis, 1962 d​en Preis d​es Ministeriums für Kultur u​nd Kunst.[3]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 44 f.

Einzelnachweise

  1. Aleksander Ford YIVO Institute for Jewish Research
  2. Edyta Gawron: Contemporary history of Jews in Poland (1945–2005) – as Depicted in the Film. (PDF; 199 kB) Department of Jewish Studies, Jagiellonian University, Kraków
  3. Joachim Reichow: Film in Polen. Mit einem Essay von Stanislaw Janicki. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1979, Bio-Filmographien, S. 91–153, hier S. 105.
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