Agathe Fontain
Agathe Fontain (geb. Davidsen; * 9. Juni 1951 in Sisimiut)[1][2] ist eine grönländische Politikerin (Inuit Ataqatigiit).
Leben
Agathe Fontain wurde als Tochter des Politikers Anguteeraq Davidsen (1931–2005) und seiner Frau Marie geboren. Am 1. Juni 1984 heiratete sie den Fischer und Jäger Leif Fontain (* 1955),[1] mit dem sie drei Söhne hat.[3]
Agathe Fontain besuchte Schulen in Sisimiut. Nachdem sie als Kindermädchen gearbeitet hatte, war sie von 1972 bis 1973 auf der Sporthochschule in Gerlev. Anschließend ließ sie sich bis 1976 als Schulpädagogin in Slagelse ausbilden. Anschließend Pädagogin an der Schule Minngortuunguup Atuarfia in Sisimiut. Von 1981 bis 1982 war sie Pädagogin am Grønlænderhuset in Holstebro. Von 1984 bis 1986 holte sie ihr Höheres Vorbereitungsexamen (vergleichbar mit der Sekundarstufe II) in Kopenhagen nach, wo sie anschließend an der Copenhagen Business School bis 1988 Gebärdensprache lernte. Von 1989 bis 1998 war sie staatliche grönländische Konsulentin für Taube und anschließend bis 2009 Schulleiterin der Grönländischen Gehörlosenschule in Sisimiut. Von 1999 bis 2006 war sie zudem Mitglied des Gleichberechtigungsrats Grönlands, davon seit 2002 als Vorsitzende.[3]
Agathe Fontain wurde 1993 erstmals für die Inuit Ataqatigiit in den Rat der Gemeinde Sisimiut gewählt, wo sie bis zur Verwaltungsreform 2009 blieb, als die Gemeinde mit der Gemeinde Maniitsoq zur Qeqqata Kommunia zusammengelegt wurde.[3] Sie kandidierte zudem erstmals bei der Parlamentswahl 1995 für einen Sitz im Inatsisartut, wurde aber nicht gewählt.[4] Bei der Folketingswahl 1998 war sie Zweite Stellvertreterin von Johan Lund Olsen, der nicht gewählt wurde.[5] Bei der Parlamentswahl 1999 trat sie erneut an, erhielt aber wieder nicht genügend Stimmen.[6] Bei der Folketingswahl 2001 kandidierte sie selbst, wurde aber auch nicht gewählt.[7]
Bei der Parlamentswahl 2002 konnte sie erstmals einen Platz im Inatsisartut erlangen. Bei der Wahl 2005 erhielt sie die viertmeisten Stimmen ihrer Partei und verteidigte somit ihren Sitz im Parlament.[8] Im November 2006 wurde sie als Nachfolgerin der zurückgetretenen Asii Chemnitz Narup zur Ministerin für Gesundheit und Umwelt im Naalakkersuisut im Kabinett Enoksen IV ernannt.[9] Im Mai 2007 schied die Inuit Ataqatigiit jedoch aus der Regierung aus. Bei der Kommunalwahl 2008 wurde sie in den Rat der neuen Qeqqata Kommunia gewählt. Bei der Parlamentswahl 2009 wurde sie erneut ins Inatsisartut gewählt[8] und anschließend erneut für vier Jahre zur Gesundheitsministerin im Kabinett Kleist ernannt.[10] Bei der Wahl 2013 wurde sie zum vierten Mal in Folge ins Parlament gewählt. Bei der Kommunalwahl im selben Jahr wurde sie erneut in den Kommunalrat gewählt. Bei der Parlamentswahl 2014 wurde sie erneut wiedergewählt.[8] Im Oktober 2016 wurde sie zur Ministerin für Gesundheit und Nordische Zusammenarbeit im Kabinett Kielsen II ernannt, was sie bis zum Ende der Legislaturperiode blieb.[11] Bei der Kommunalwahl 2017 trat sie hingegen nicht mehr an. Bei der Parlamentswahl 2018 erreichte sie nur noch den vierten Nachrückerplatz der Inuit Ataqatigiit und verlor war somit erstmals seit 16 Jahren nicht mehr im Inatsisartut vertreten.[8] Am 27. Oktober 2020 wurde sie von dort aus für vier Wochen ins Parlament berufen, nachdem die vor ihr platzierte Debora Kleist auf den Sitz verzichtet hatte.[12] Bei der Kommunalwahl 2021 kandidierte sie wieder für einen Sitz im Kommunalrat, erreichte aber nur den zweiten Nachrückerplatz. Bei der Parlamentswahl am selben Tag erreichte sie den siebten Nachrückerplatz der Inuit Ataqatigiit und rückte von dort aus für die sieben Regierungsmitglieder ins Parlament auf.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Torben Lodberg: Grønlands Grønne Bog 2001/02. Hrsg.: Grønlands hjemmestyres informationskontor. Kopenhagen 2001, ISBN 978-87-89685-16-8, S. 31.
- Profil bei altinget.dk
- CV auf der Seite des Naalakkersuisut (archiviert)
- Parlamentswahlergebnisse 1995 in der Atuagagdliutit vom 7. März 1995
- Wahlbuch der Folketingswahl 1998 bei valg.im.dk
- Parlamentswahlergebnisse 1999 in der Atuagagdliutit vom 23. Februar 1999
- Wahlbuch der Folketingswahl 2001 bei valg.im.dk
- Wahlergebnisse in Grönland bei valg.gl
- Asii Chemnitz Narup trækker sig som landsstyremedlem bei knr.gl
- Landsstyreposter fordelt bei knr.gl
- Her er de nye medlemmer af Naalakkersuisut in der Sermitsiaq
- Mimi Karlsen sygemeldes resten af efterårsmødet in der Sermitsiaq