Folketingswahl 2001

Die Folketingswahl 2001 am 20. November war die 64. Wahl zum Folketing, dem dänischen Parlament. Die Wahl zuvor hatte am 11. März 1998 stattgefunden. Die Wahl wurde von Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen überraschend vorverlegt und mit den Kommunalwahlen am 20. November zusammengelegt.[1]

1998Ergebnis der Folketingswahl 20012005
in %, angegeben ist der Listenbuchstabe
 %
40
30
20
10
0
31,2
29,1
12,0
9,1
6,4
5,2
2,4
2,3
1,8
0,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1998
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+7,2
−6,8
+4,6
+0,2
−1,2
+1,3
−0,3
−0,2
−2,5
−1,8
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Insgesamt 179 Sitze
  • Ø: 4
  • F: 12
  • A: 52
  • B: 9
  • Färöer/Grönland: 4
  • V: 56
  • Q: 4
  • C: 16
  • O: 22
Blöcke
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,9
44,9
0,2
Blauer Block
Roter Block
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1998
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+9,8
−9,2
−0,6
Blauer Block
Roter Block
Sonst.

Die regierenden Sozialdemokraten u​nter Ministerpräsident Rasmussen mussten deutliche Verluste hinnehmen. Erstmals s​eit 1920 fielen s​ie hinter d​ie rechtsliberale Venstre a​uf den zweiten Platz zurück. Deren Vorsitzender Anders Fogh Rasmussen konnte e​in Minderheitskabinett m​it den Konservativen bilden, d​as eine Kooperation m​it der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei einging.

Venstre konnte vor allem in den Großstädten Kopenhagen, Aarhus und Aalborg zulegen, während die Dänische Volkspartei ihr bestes Resultat mit 14,0 Prozent in Sønderjyllands Amt erzielte. Die Hochburgen der Konservativen lagen traditionsgemäß in Frederiksborg Amt und Frederiksberg. Die Sozialdemokraten hatten zuletzt 1973 ähnlich schwach abgeschnitten, als das dänische Parteiensystem massiven Veränderungen unterworfen wurde und sich die Zahl der Parlamentsparteien von fünf auf 10 verdoppelte. Zwei der damals entstandenen Parteien mussten 2001 das Folketing verlassen: Zentrumsdemokraten und Fortschrittspartei scheiterten an der Zwei-Prozent-Hürde. Die Rot-Grüne Einheitsliste und die Christliche Volkspartei übersprangen diese nur knapp.

Partei Liste Vorsitzender Stimmen Prozent Mandate +/-
Venstre V Anders Fogh Rasmussen 1.077.858 31,2 56 +14
Socialdemokratiet A Poul Nyrup Rasmussen 1.003.023 29,1 52 −11
Dansk Folkeparti O Pia Kjærsgaard 413.987 12,0 22 +9
Det Konservative Folkeparti C Bendt Bendtsen 312.770 9,1 16
Socialistisk Folkeparti F Holger K. Nielsen 219.842 6,4 12 −1
Det Radikale Venstre B Marianne Jelved 179.023 5,2 9 +2
Enhedslisten Ø Keine 82.685 2,4 4 −1
Kristeligt Folkeparti Q Jann Sjursen 78.793 2,3 4
Centrum-Demokraterne D Mimi Jakobsen 61.031 1,8 0 −8
Fremskridtspartiet Z Mogens Glistrup 19.340 0,6 0 −4
Parteilose - - 1.016 0 0
Wahlberechtigte 3.998.957
Stimmen 3.484.957
Wahlbeteiligung 87,1 %
Quelle Folketinget.dk

Einzelnachweise

  1. Der Spiegel 46/2001: Manöver gegen rechts
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