Ādaži
Ādaži (deutsch: Neuermühlen) ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde (Ādažu pagasts) und Distriktszentrum in Lettland, etwa 25 km nordöstlich des Zentrums der Hauptstadt Riga an der Gauja gelegen. Im Jahre 2018 zählte Ādaži 6724 Einwohner.[1]
Ādaži (dt. Neuermühlen) | |||
---|---|---|---|
Hilfe zu Wappen | |||
Basisdaten | |||
Staat: | Lettland | ||
Verwaltungsbezirk: | Ādažu novads | ||
Koordinaten: | 57° 5′ N, 24° 20′ O | ||
Einwohner: | 6.724 (2. Mär. 2018) | ||
Fläche: | 8,8 km² | ||
Bevölkerungsdichte: | 764 Einwohner je km² | ||
Höhe: | 7 m | ||
Webseite: | www.adazi.lv | ||
Geschichte
Das Schloss von Neuermühlen ist mindestens seit 1204 urkundlich erwähnt.[2] Im Laufe der Zeit bildete sich um die Burg ein kleines Dorf und eine Kirche. Hier fand 1492 die Schlacht von Neuermühlen statt, in der sich der Deutsche Orden gegen die Bischöfe von Riga als Schutzmacht von Livland durchsetzen konnte. Während des Livländischen Krieges Anfang 1559 brannte die russische Zarenarmee die Mühle und das Schloss nieder. Nach Kriegsende 1586 wurde die Burg restauriert und hier fand ein Treffen der Livländischen Ritter statt. Während des polnisch-schwedischen Krieges (1600–1629) wurde die Burg erneut und im Zweiten Nordischen Krieges 1656 endgültig zerstört.
Gegenwart
Heute befindet sich in Ādaži die größte Fabrik für Kartoffelchips in Lettland. Im Waldgebiet bei Kadaga, nördlich von Ādaži, auf dem anderen Ufer der Gauja, unterhält die lettische Armee einen Truppenstandort. Dort ist seit dem 20. Juni 2017 ein Kontingent der NATO, die Forward Presence Battlegroup Latvia (LatBat), unter der Führung Kanadas, stationiert.[3]
- Gemeindeverwaltung Ādaži
- Kulturzentrum Ādaži
- Brücke über die Gauja in Ādaži
- Lutherische Kirche in Baltezers (Gemeinde Ādaži), erbaut 1772
Persönlichkeiten
- Ferdinand Walter (Theologe)
- Johann Friedrich Schilling
- Balthasar Bergmann
- Liborius von Bergmann
Literatur
- Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 414.
- Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Vietvārdu datubāze (Siedlungsnamen-Datenbank des lettischen Geoinformationsamtes), abgerufen am 8. Januar 2019 (lettisch).
- Geschichte von Neuermühlen, dessen Schloß, Kirchspiel und Kirche
- Thomas Gutschker: Wo das Baltikum verwundbar ist, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. Juni 2017, S. 6