Zuckeraustauschstoffe
Zuckeraustauschstoffe sind süß schmeckende Verbindungen, chemisch Polyole (sogenannte Zuckeralkohole), die einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben als Haushaltszucker (Saccharose), da sie Insulin-unabhängig verstoffwechselt werden.[1]
Beschreibung
Zuckeraustauschstoffe werden hauptsächlich in der Diabetikerernährung verwendet. Auch findet man sie in Kaugummis, Zahnpasta etc., da sie i. d. R. nicht kariogen (kariesfördernd) wirken.[2] Zuckeraustauschstoffe gehören mit Süßstoffen zu den Zuckerersatzstoffen. Als Lebensmittelzusatzstoffe sind sie zulassungspflichtig.
Ihre Süßkraft ist ähnlich dem Haushaltszucker, während Süßstoffe eine wesentlich stärkere Süßkraft haben. Bis auf Erythrit, welches nicht verstoffwechselt wird, liegt ihr physiologischer Brennwert mit 10 kJ/g (2,4 kcal/g) unter dem des Haushaltszuckers und ist höher als bei Süßstoffen.
Sie werden u. a. aus Früchten und Gemüse gewonnen. Aus gesundheitlicher Sicht sind sie unbedenklich. Zuckeralkohole können jedoch in größeren Mengen (mehr als 20 bis 30 g pro Tag) abführend wirken, weil sie im Darmtrakt nur langsam resorbiert werden, dort Wasser binden und so den Stuhl verflüssigen. Nach Art. 5 (2) der EU-Süßungsmittelrichtlinie müssen daher mit Polyolen gesüßte Lebensmittel oder Tafelsüße den Hinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ enthalten.[3]
In der EU zugelassene Zuckeraustauschstoffe sind die Zuckeralkohole:[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Belitz, Grosch, Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 6. Auflage, Springer, 2008, ISBN 978-3-540-73202-0, S. 443, doi:10.1007/978-3-540-73202-0_9.
- Sugar substitutes and their role in caries prevention. Abgerufen am 16. Januar 2016.
- Richtlinie 94/35/EG von 1994 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 221 kB).
- Anlage 2 (zu § 4 Abs. 1 und § 7 ZZulV): Zum Süßen von Lebensmitteln zugelassene Zusatzstoffe.