Zündapp Sport Combinette

Die Zündapp Sport Combinette (Baureihen 510, 515, 517) w​ar ein Kleinkraftrad d​er Zündapp-Werke i​n München, d​as von 1961 b​is 1967 gebaut wurde.[1]


Zündapp Sport Combinette
Hersteller Zündapp-Werke GmbH
Produktionszeitraum 1961 bis 1967
Klasse Kleinkraftrad
Motordaten
Einzylinder-Zweitaktmotor
Hubraum (cm³) 49 cm³
Leistung (kW/PS) 2,6 PS bei 4600 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 40
Getriebe 3 Gänge
Leergewicht (kg) 74

Technik

Die Zündapp Sport Combinette (Baureihe 515) löste a​ls zweisitziges Mokick d​ie Baureihe 510 a​b um letztlich 1967 v​om Typ 517 abgelöst z​u werden, d​er dann 1968 i​n C 50 Sport umbenannt wurde. Diese Fahrzeuge hatten d​en damals b​ei Zündapp üblichen Rohrrahmen m​it gegossenem Leichtmetallheck. Anders a​ls die Baureihe 510 m​it Kurzschwinge h​atte das Modell 515 e​ine Teleskopgabel a​ls Vorderradaufhängung. Die 21-Zoll-Reifen wurden i​n der üblichen Dimension 2.75 ausgeliefert.

Als besonderes Merkmal hatten die 510 Modelle eine Hinterradschwinge mit vier Federbeinen, wobei zwei für Soziusbetrieb zugeschaltet werden konnten. 1962 entfiel die Schaltbarkeit und die Federung wurde von je einer Federstrebe rechts und links übernommen, dazu kamen dann noch zusätzlich zwei Stoßdämpfer, womit die Optik der vier Federbeine erhalten blieb, allerdings technisch völlig verändert war, insbesondere wies die Schwinge jetzt vier Befestigungspunkte statt zwei für die Federungselemente auf. Diese Konstellation wurde noch bei den frühen 515 verwendet um dann auf einzelne Federbeine (Feder und Dämpfer kombiniert) umzustellen wie sie dann bei 517 von Beginn an verwendet wurden. Dieser letzte Typ verfügt dann über den neuen, tieferen Rahmen, geändert wurde vornehmlich noch der Hauptständer inkl. der Aufnahme, die Konstruktion der Fahrerfußrasten und der Kettenschutz (komplett abnehmbar)[2] Als Motor wurde bei der Sport Combinette der robuste fahrtwind- oder gebläsegekühlte Einzylinder-Zweitaktmotor mit 39 mm Bohrung und 41,8 mm Hub aus der Baureihe 510 verwendet, der von einem 16 mm Bing-Vergaser mit Zweitaktmischung (1:25) versorgt wurde.[1][3] Über ein 3-Gang-Ziehkeilgetriebe wurde die Kraft mittels Kette an das Hinterrad weitergegeben. Die Trommelbremsen (vorne seilzugbetätigt, hinten über Gestänge) hatten einen Durchmesser von 120 mm.[1] Die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h war an die zum 1. August 1960 neu entstandene Führerscheinklasse 5 („Mokick“, ohne Tretkurbeln, dafür mit Kickstarter) angepasst.

Bekanntheit

Besondere Bekanntheit erreichte d​ie für d​en Preis v​on 1.177.-DM (durchschnittlicher Monatslohn 1964: 418.- DM) erhältliche Sport Combinette d​urch den millionsten Gastarbeiter i​n Deutschland, Armando Rodrigues d​e Sá, d​er dieses Modell i​m September 1964 b​ei seiner Ankunft i​m Bahnhof Köln-Deutz a​ls Geschenk erhielt. Das Original i​st heute i​m Haus d​er Geschichte z​u besichtigen.[4][5]

Literatur

  • Andy Schwietzer: Typenkompass Zündapp: 1922 bis 1984. Motorbuch Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2003, ISBN 3-613-02171-4. (Reihe Typenkompass)

Einzelnachweise

  1. moped-museum.de Zündapp Sport Combinette (abgerufen am 10. Dezember 2014)
  2. Andy Schwietzer: Typenkompass Zündapp. S. 78, 82.
  3. Andy Schwietzer: Typenkompass Zündapp. S. 82.
  4. hdg.de Zündapp Sport Combinette (abgerufen am 10. Dezember 2014)
  5. Zündapp Sport Combinette (abgerufen am 10. Dezember 2014)
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