Yohannes Woldegiorgis
Yohannes Woldegiorgis (* 27. Dezember 1921 in Alitena, Äthiopien; † 19. September 2002) war ein Bischof und Apostolischer Vikar von Meki.
Leben
Der Priesteramtskandidat Yohannes Woldegiorgis war 1942 einer der ersten Studenten, der das neue Priesterseminar des Erzbistums Addis Abeba besuchte. Seine Priesterausbildung wurde durch den Zweiten Weltkrieg teilweise unterbrochen. Nachdem er zuvor vier Jahre in Addis Abeba studiert hatte, wurde er auf das Päpstliche Äthiopische Kolleg nach Rom geschickt.
Rom und England
Er vollendete in Rom sein Studium in Philosophie und Theologie und bereitete sich auf eine Verwendung in der Missionsstation Meki (Äthiopien) vor. Gleichzeitig erlernte er die italienische Sprache. Er wurde am 31. Oktober 1954 im Apostolischen Vikariat Adigrat zum Diözesanpriester geweiht. Nach der Priesterweihe wurde er zum Gesundheits- und Krankenpfleger ausgebildet. In England hielt er sich für zwei Jahre auf und erlernte ebenfalls die englische Sprache.
Lehrer und Seelsorger
Nach seiner Rückkehr in die Diözese Adigrat war Woldegrigoris von 1957 bis 1969 am bischöflichen Priesterseminar tätig, er wurde Vizekanzler und zum Professor berufen. Hieran schloss sich eine zwölfjährige Pfarrtätigkeit in seinem Heimatort an, neben der pastoralen Arbeit setzte sich Pfarrer Woldegiorgis für die Trinkwasserversorgung, die Wasseraufbereitung und den Straßenbau ein.
Bischof
Am 8. September 1981 übernahm Pfarrer Woldegrigoris, zum Präfekten ernannt, die Apostolische Präfektur Meki. Mit der Ernennung zum Titularbischof von Forma am 21. Dezember 1991 wurde er gleichzeitig zum Apostolischen Vikar, der inzwischen zu einem Apostolischen Vikariat erhobenen früheren Präfektur Meki, berufen. Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker Kardinal Jozef Tomko und die Mitkonsekratoren Alexius Obabu Makozi (Bischof von Port Harcourt, Nigeria) und Egidio Caporello (Bischof von Mantua, Italien) weihten ihn am 3. Mai 1992 zum Bischof. Sofort nach seiner Amtsübernahme begann er mit umfangreichen sozialen und pastoralen Projekten. Er eröffnete 1984 in Meki ein Priesterseminar, förderte Ordensgemeinschaften und unterstützte 1985 die Gründung des bischöflichen Frauenordens „Töchter der Unbefleckten Jungfrau Maria“. Es wurden neue Pfarreien gegründet, Bildungsstätten für die Katechese errichtet und Gesundheitszentren gebaut. Als Bischof setzte er sich vehement gegen die Unterdrückung der Frauen ein und startete eine Initiative gegen die Beschneidung von Frauen. 1986 holte er für die Missionsarbeit die Salesianer Don Boscos nach Zway, die dort eine Volksschule und ein Oratorium bauten.[1]
Bischof Woldegrigoris war Mitkonsekrator von Leonardus Dobbelaar CM zum Titularbischof von Luperciana (Apostolischer Vikar von Nekemte, Äthiopien), Berhaneyesus Demerew Souraphiel CM zum Titularbischof von Bita (Apostolischer Vikar von Addis Abeba) und Tesfasellassie Medhin zum Bischof von Adigrat.
Er war bis zu seinem Tod am 19. September 2002 im Amt, sein Nachfolger wurde Bischof Abraham Desta.
Weblinks
- Apostolische Nachfolge – Afrika
- Apostolische Nachfolge – Ernennungen 1991
- Apostolische Nachfolge – Titularsitze
- Apostolische Nachfolge – Nekrolog 2002
- Kurzbiographie mit Bildern (italienisch)
- Eintrag zu Yohannes Woldegiorgis auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 18. Juli 2016.
- Eintrag auf gcatholic.org (englisch)
Einzelnachweise
- Stephanie Bernsteiner: Die Salesianer-Mission in Zway – Geschichte der Mission. online (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.