Yannic Seidenberg

Yannic Seidenberg (* 11. Januar 1984 in Villingen-Schwenningen) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit 2013 beim EHC Red Bull München in der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag steht. Sein älterer Bruder Dennis war ebenfalls Eishockeyspieler.

Deutschland  Yannic Seidenberg

Yannic Seidenberg, 2018

Geburtsdatum 11. Januar 1984
Geburtsort Villingen-Schwenningen, Deutschland
Größe 172 cm
Gewicht 80 kg
Position Verteidiger
Nummer #36
Schusshand Links
Karrierestationen
2000–2001 Jungadler Mannheim
2001–2003 Adler Mannheim
2003–2004 Medicine Hat Tigers
2004–2005 Kölner Haie
2005–2009 ERC Ingolstadt
2009–2013 Adler Mannheim
seit 2013 EHC Red Bull München

Karriere

Yannic Seidenberg begann beim Schwenninger ERC mit dem Eishockey. Im Sommer 2000 wechselte der Flügelstürmer zu den Adler Mannheim, von denen er zunächst in der Deutschen Nachwuchsliga eingesetzt wurde und bereits in der Saison 2001/02 den Großteil des Jahres in der Deutschen Eishockey Liga im Profi-Team der Mannheimer verbrachte. Dort erreichte Seidenberg mit der Mannschaft das Play-off-Finale, welches aber gegen die Kölner Haie verloren ging. Im folgenden Jahr schied der Angreifer mit den Adlern im Halbfinale, erneut gegen den KEC, aus. Zu Beginn der Spielzeit 2003/04 wechselte der Linksschütze in die kanadische Juniorenliga Western Hockey League zu den Medicine Hat Tigers, wo er sich zu einem der besten Spieler des Teams entwickelte und in nahezu jedem Spiel einen Scorerpunkt erzielte. Am Ende der Spielzeit gewann Seidenberg mit den Tigers die Play-Offs und damit den President's Cup.

Yannic Seidenberg für die Adler Mannheim (2009)

Zur Saison 2004/05 kehrte der Angreifer nach Deutschland zurück und schloss sich den Kölner Haien an. Jedoch konnte Seidenberg seine vorherigen Leistungen nicht bestätigen und unterschrieb nach nur einem Jahr einen Vertrag beim Ligakonkurrenten ERC Ingolstadt. Nachdem er bei den Kölner Haien keinen einzigen Treffer erzielen konnte, war der Stürmer in seiner ersten Saison in Ingolstadt einer der besten deutschen Spieler. Seit der Saison 2009/10 war er wieder bei den Adlern Mannheim, mit denen er 2012 Vize-Meister wurde. 2013 ging er zum EHC Red Bull München, mit dem er 2016 seinen ersten deutschen Meistertitel errang.[1] 2017[2] und 2018[3] konnte er diesen Erfolg mit den Münchnern in den Playoffs wiederholen, nachdem die Roten Bullen die Hauptrunde jeweils als Tabellenerster abgeschlossen hatten. In der Saison 2018/19 wurde er mit seinem Team Zweiter nach der DEL-Hauptrunde und erreichte das Finale der Champions Hockey League, das jedoch in Göteborg gegen die Indians verloren ging.[4] Zudem verlor der EHC die Playoff-Finalserie gegen die Adler Mannheim mit 1:4 Siegen.[5]

Am 18. Februar 2020 absolvierte Seidenberg seine 1.000 DEL-Partie, was zuvor nur Mirko Lüdemann, Daniel Kreutzer, Nikolaus Mondt, Patrick Köppchen und Sebastian Furchner gelang.[6] Die Hauptrunde der Saison 2020/21 beendete Seidenberg als viertbester Scorer unter den Verteidigern (27 Punkte) und wies mit plus 25 die beste Plus/Minus-Bilanz aller DEL-Spieler auf.[7] In den anschließenden Playoffs konnte er mit seinem Team nicht an frühere Erfolge anknüpfen und schied im Viertelfinale aus.[8]

International

Seidenberg debütierte bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2001 für eine Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes. Es folgte die Teilnahme an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2002 sowie an den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 2003 und 2004.

Yannic Seidenberg im Trikot der Adler Mannheim (2013)

Im Jahr 2006 kam der Angreifer bei der Weltmeisterschaft der Division I im französischen Amiens erstmals für die A-Nationalmannschaft bei einem großen Turnier zum Einsatz. Auch bei der Weltmeisterschaft 2007 in Moskau gehörte Seidenberg zum Kader der deutschen Auswahl, verletzte sich allerdings schon im ersten Spiel gegen Kanada nach einem Check schwer und musste wegen einer Gehirnerschütterung die WM vorzeitig beenden. Bei der Weltmeisterschaft 2008 war der Stürmer erneut im Kader der Nationalmannschaft. Im letzten und bedeutungslosen Spiel gegen Lettland riss er sich das Kreuzband und musste einige Monate pausieren. Für die Welttitelkämpfe 2009 wurde er von Bundestrainer Uwe Krupp erneut in den Kader berufen. Auch 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 nahm er an der Weltmeisterschaft teil.

Zudem vertrat er seine Farben erfolgreich bei den Qualifikationsturnieren für die Olympischen Winterspiele 2010 und 2018, als der deutschen Mannschaft jeweils die Olympia-Qualifikation gelang. Während Seidenberg bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver nicht zum deutschen Aufgebot gehörte, nahm er bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang schließlich an seinen ersten Olympischen Winterspielen teil und gewann mit der Mannschaft die Silbermedaille, wofür er am 7. Juni 2018 vom Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet wurde.[9]

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Stand: Ende der Saison 2019/20

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2000/01 Jungadler Mannheim DNL 38 17 44 61 116
2000/01 Jungadler Mannheim Regionalliga 11 2 3 5 12
2001/02 Adler Mannheim DEL 59 0 8 8 16 7 0 0 0 2
2002/03 Adler Mannheim DEL 45 2 9 11 22 8 0 0 0 2
2003/04 Adler Mannheim DEL 3 0 0 0 0
2003/04 Medicine Hat Tigers WHL 67 19 47 66 73 20 5 14 19 12
2004 Medicine Hat Tigers Memorial Cup 4 1 4 5 4
2004/05 Kölner Haie DEL 52 0 4 4 30 7 0 1 1 14
2005/06 ERC Ingolstadt DEL 51 5 16 21 95 7 1 1 2 8
2006/07 ERC Ingolstadt DEL 49 14 16 30 81 5 0 1 1 49
2007/08 ERC Ingolstadt DEL 55 17 25 42 89 3 2 0 2 0
2008/09 ERC Ingolstadt DEL 39 10 14 24 44
2009/10 Adler Mannheim DEL 46 11 11 22 50 2 0 1 1 2
2010/11 Adler Mannheim DEL 50 14 6 20 50 6 3 1 4 2
2011/12 Adler Mannheim DEL 51 7 19 26 71 14 2 2 4 10
2012/13 Adler Mannheim DEL 50 7 18 25 46 6 1 0 1 4
2013/14 EHC Red Bull München DEL 46 6 15 21 69 3 0 0 0 2
2014/15 EHC Red Bull München DEL 46 12 10 22 38 4 0 0 0 2
2015/16 EHC Red Bull München DEL 27 8 8 16 10 14 2 8 10 8
2016/17 EHC Red Bull München DEL 52 12 29 41 16 14 3 7 10 2
2017/18 EHC Red Bull München DEL 50 8 26 34 50 17 3 11 14 10
2018/19 EHC Red Bull München DEL 52 10 17 27 38 17 0 4 4 22
2019/20 EHC Red Bull München DEL 49 8 21 29 34
DEL gesamt 872 151 272 423 831 134 17 37 54 139

International

Seidenberg im Nationaltrikot (2014)

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2001 Deutschland U18-WM 5. Platz 6 1 0 1 2
2002 Deutschland U18-WM 10. Platz 8 2 6 8 4
2003 Deutschland U20-WM 9. Platz 6 1 1 2 12
2004 Deutschland U20-WM Div. I 1. Platz 5 0 2 2 8
2006 Deutschland WM Div. I 1. Platz 5 2 2 4 10
2007 Deutschland WM 9. Platz 1 0 0 0 0
2008 Deutschland WM 10. Platz 6 1 2 3 4
2009 Deutschland Olympia-Quali 1. Platz 3 2 0 2 2
2009 Deutschland WM 15. Platz 4 0 1 1 2
2013 Deutschland WM 9. Platz 7 0 0 0 4
2014 Deutschland WM 14. Platz 7 0 0 0 2
2015 Deutschland WM 10. Platz 7 0 1 1 0
2016 Deutschland WM 7. Platz 8 0 1 1 6
2016 Deutschland Olympia-Quali 1. Platz 3 0 1 1 2
2017 Deutschland WM 8. Platz 8 2 2 4 0
2018 Deutschland Olympia 7 1 0 1 4
2018 Deutschland WM 11. Platz 7 2 3 5 2
2019 Deutschland WM 6. Platz 8 0 3 3 2
Junioren gesamt 25 4 9 13 26
Herren gesamt 81 10 16 26 40

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Yannic Seidenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sport1.de: DEL: EHC Red Bull München ist deutscher Eishockey-Meister. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  2. Eishockey | Meister! Red Bull München verteidigt DEL-Titel. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  3. Bernd Schwickerath, DER SPIEGEL: Red Bull München gewinnt zum dritten Mal in Folge DEL-Titel im Eishockey - DER SPIEGEL - Sport. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  4. FOCUS Online: Europäischen Thron verpasst: Kämpferische Münchner unterliegen eiskalten Schweden. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  5. WELT: Eishockey: Adler Mannheim beenden Münchens Meisterserie. In: DIE WELT. 26. April 2019 (welt.de [abgerufen am 19. Februar 2020]).
  6. Yannic im Seidenberg im Club der 1.000er. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  7. Eishockey News Playoffs 2021, S. 58–59
  8. Johannes Schnitzler: DEL Playoffs: Der EHC ist plötzlich verwundbar. Abgerufen am 26. April 2021.
  9. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 7. Juni 2018: ... Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zecnet am 7. Juni 2018 die deutschen Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2018 ... mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus ...
  10. Nationalspieler Seidenberg wird "Verteidiger des Jahres". Süddeutsche Zeitung, 10. März 2018, abgerufen am 7. August 2020.
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