Wuschewier
Wuschewier ist ein Gemeindeteil von Neutrebbin, dem namengebenden Ortsteil der amtsangehörigen (Groß-)Gemeinde Neutrebbin im Landkreis Märkisch-Oderland.[1] Neutrebbin wird vom Amt Barnim-Oderbruch verwaltet. Wuschewier war bis zur Eingliederung 1995 in Neutrebbin eine selbständige Gemeinde.[2]
Wuschewier Gemeinde Neutrebbin | |
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Höhe: | 6 m |
Einwohner: | 125 (2005) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1995 |
Postleitzahl: | 15320 |
Vorwahl: | 033474 |
Geographische Lage
Wuschewier befindet sich etwa drei Kilometer östlich von Neutrebbin und etwa 15 Kilometer südöstlich von Wriezen. Das Dorf liegt etwa im Zentrum des Oderbruches.
Im Jahre 2005 lebten etwa 125 Einwohner im Ort.
Geschichte
Das Dorf wurde von 1757 bis 1759 als Carlsburg im Auftrag des Markgrafen Carl Albrecht von Brandenburg-Sonnenburg, Gutsherr auf Friedland, angelegt. 1762 lebten hier 62 Kleinkolonisten, 2 Großkolonisten, ein Schulmeister und ein Hirte, das waren mit Familienangehörigen 315 Personen. Im Jahre 1765 wurde das Dorf in Wuschewier umbenannt, Namensgeber war ein Fließ im Osten des Ortes.
In den Jahren 1803 und 1829 gab es zwei verheerende Dorfbrände. Grund für die großen Schäden im Ort war die enge Bebauung des Dorfes. Obwohl in den Jahren 1842, 1848 und 1856 viele Einwohner aus religiösen Gründen nach Amerika auswanderten, wuchs der Ort. 1876 war der Ort einer der Hauptorte der Gänsemast im Oderbruch.
1995 wurde das Dorf nach Neutrebbin eingemeindet.
Baudenkmale
In Wuschewier stehen drei Gebäude unter Denkmalschutz. Zusätzlich ist der historische Dorfkern denkmalgeschützt.[3]
Das Schul- und Bethaus in der Dorfstraße 16 wurde bei der Gründung des Dorfes im Jahre 1764 erbaut. Es hat die Dorfbrände in den Jahren 1803 und 1829 überstanden. Der Glockenturm wurde 1855 hinzugefügt. Das Haus ist ein langgestrecktes, traufständiges Fachwerkhaus. 1850 wurde das Haus im Norden erweitert, diese Erweiterung wurde allerdings nach dem Neubau der Schule 1907 wieder abgerissen. Von 1997 bis 1998 wurde das Gebäude saniert, dabei wurden alte Farbfassungen wieder freigelegt. Im Gebäude befindet sich die älteste erhaltene Orgel des Orgelbaumeisters Georg Mickley aus dem Jahr 1850. Sie wurde 1997 restauriert.
Die Hofanlage in der Feldstraße 11 wurde wahrscheinlich nach dem Dorfbrand 1829 erbaut. Sie ist ein eingeschossiges Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach. Im Inneren befand sich eine Schwarze Küche; der Schornstein von der Küche ist noch erhalten.
Die Hofanlage in der Oderbruchstraße 10 wurde bei der Errichtung des Dorfes im Jahre 1757 angelegt. Es war die Stelle eines Großkolonisten mit 30 Morgen. Das Haus ist ein giebelständiges, eingeschossiges Fachwerkhaus mit Satteldach. Im Inneren befand sich eine schwarze Küche.
Sehenswürdigkeiten
Im Ort befand sich in einem Haus mit Reetdach ein Tabakmuseum,[4] das 2012 geschlossen wurde.
Literatur
- Ilona Rohowski, Ingetraud Sens:, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg. Band 9.1: Landkreis Märkisch-Oderland. Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2006, ISBN 3-88462-230-7, S. 395–399.
- Rudolf Schmidt: Die Herrschaft Friedland: Nachrichten zur Geschichte von Alt- und Neufriedland, Gottesgabe, Carlsdorf, Kleinbarnim, Grube, Sietzing, Wuschewier, Lüdersdorf, Biesdorf, Gersdorf, Batzlow, Ringenwalde, Bollersdorf, Pritzhagen, Cunersdorf, Burgwall, Metzdorf, Horst, Wubrigsberg. Schriftenreihe Oberbarnimer Heimatbücher. Band 7, hrsg. vom Kreisausschuss Oberbarnim, Bad Freienwalde (Oder) 1928.
Einzelnachweise
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg - Gemeinde Neutrebbin
- Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.15 Landkreis Märkisch-Oderland PDF
- Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Märkisch-Oderland (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- Amt Barnim-Oderbruch: Tabak-Museum Wuschewier