Altfriedland

Altfriedland i​st ein Ort i​m Landkreis Märkisch-Oderland i​n Brandenburg u​nd gehört s​eit dem 1. Mai 1998 z​ur Gemeinde Neuhardenberg.[1]

Altfriedland
Gemeinde Neuhardenberg
Höhe: 8 m
Einwohner: 212 (2006)
Eingemeindung: 1. Mai 1998
Postleitzahl: 15320
Vorwahl: 033476
Altfriedland (Brandenburg)

Lage von Altfriedland in Brandenburg

Geographie

Geographische Lage

Der Ort l​iegt am Rande d​es Oderbruchs a​uf einer schmalen Landzunge zwischen d​em Klostersee u​nd Kietzer See a​n der nordöstlichen Grenze d​es Naturparkes Märkische Schweiz.

Geschichte

Altfriedland wird 1271 erstmals urkundlich als Vredelant erwähnt als Zisterzienser ein Nonnenkloster einrichteten. Ihm gehörten bis zu zehn umliegende Dörfer. Das Kloster wurde 1546 durch die Säkularisation aufgelöst. Aus dem Klosterbesitz wurde das Amt Friedland gebildet. Als typisches Straßendorf nimmt der wirtschaftliche Aufschwung schon im Mittelalter großen Anteil an der Entwicklung des Ortes. Später um einen Rittersitz erweitert erhielt Altfriedland das Stadtrecht, das ihm aber 1565 wieder aberkannt wurde. Als Dank für seinen Anteil am Sieg in der Schlacht von Torgau wurde Hans Sigismund von Lestwitz 1763 mit dem Amt Friedland belehnt und 1769 beschenkt. Der Ort erhielt 1845 den Namen Altfriedland, weil im benachbarten Oderbruch 1802 die Kolonie Neufriedland gegründet wurde. Unter Henriette Charlotte von Itzenplitz wurden Anfang des 19. Jahrhunderts die Friedländischen Güter durch den Einfluss von Albrecht Daniel Thaer (1752–1828) zu Musterwirtschaften entwickelt. Nach dem zu jener Zeit erstmals publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer gehörten dem Grafen Itzenplitz Alt-Friedland mit Horst 1981 ha und in Pritzhagen nochmal 668 ha Land.[2] Das Rittergut Altfriedland mit Metzdorf hatte Anfang der 1920er Jahre eine Gesamtgröße von 1711 Hektar.[3] An den historischen Kietz Altfriedland erinnert das alljährliche Altfriedländer Fischerfest mit dem traditionellen Fischerumzug am ersten Augustwochenende.

Eingemeindungen

Zu Altfriedland gehören d​ie Ortsteile Gottesgabe, Karlsdorf u​nd Neufriedland.

Einwohnerentwicklung

Jahr187518901910192519331946199319972006
Einwohnerzahl[4]11901048712782761804419401212[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klosterkirche des Zisterzienserinnen-Kloster in Altfriedland

In d​er Liste d​er Baudenkmale i​n Neuhardenberg finden s​ich die i​n der Denkmalliste d​es Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale d​es Ortes Altfriedland. Dazu gehören:

  • die Gutsanlage mit Gutshaus, Röbelschem Haus, Scheune und Gutspark
  • auf dem Friedhof die Grabstätte der Luise von Oppen, geb. Gräfin von Itzenplitz
  • Zisterzienserinnen-Kloster Friedland: die Klosterkirche mit Refektorium und Klostergarten
  • das Pfarrhaus von Altfriedland, gebaut 1633

Alljährlich i​n den Sommermonaten organisiert d​er Kulturförderverein Kloster Altfriedland d​as Klosterfestival, b​ei dem i​n der Klosterkirche u​nd im Refektorium Konzerte u​nd weitere kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Ruth Wendland (1913–1977), Pastorin, Gerechte unter den Völkern

Mit Altfriedland verbunden

  • Heinrich von Oppen (1869–1925), Verwaltungsbeamter, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier, lebte und starb in Altfriedland

Literatur

  • Reinhard Schmook: Altfriedland/Kunersdorf. (Schlösser und Gärten der Mark, Heft 124). Berlin 2011, ISBN 978-3-941675-15-5.
  • Historischer Führer – Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder). Urania-Verlag Leipzig / Jena / Berlin 1987, ISBN 3-332-00089-6
  • Brandenburg – Band 2 Der Osten. Pro Line Concept, 1994, ISBN 3-929220-11-3
Commons: Altfriedland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  2. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Hrsg.: Königliche Behörden. 1. Auflage. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 250–253, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 16. Juli 2021]).
  3. Oskar Köhler, Kurt Schleising: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, VII, Provinz Brandenburg. 1923. In: Niekammer. Mit Unterstützung der Provinzialbehörden und des Brandenburgischen Landbundes (Hrsg.): Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe über 30 ha. Nr. 3. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1923, S. 30 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 9. August 2021]).
  4. Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Altfriedland
  5. Diese Angabe spart sehr wahrscheinlich, im Gegensatz zu den Zahlen zuvor, die Einwohnerzahlen der Ortsteile Gottesgabe, Karlsdorf und Neufriedland aus.
  6. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
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