Wladimir Jefimowitsch Zessarski

Wladimir Jefimowitsch Zessarski (russisch Владимир Ефимович Цесарский; * August 1895 i​n Odessa; † 21. Januar 1940 i​n Moskau) w​ar ein ukrainisch-russischer NKWD-Offizier.[1][2][3]

Leben

Zessarski, Sohn e​ines jüdischen Kommis,[1] besuchte i​n Odessa d​ie Volksschule (1906–1910) u​nd die Gewerbeschule (1910–1913).[1] Darauf arbeitete e​r in Odessa a​ls Dreher i​n einer Fabrik.

Während d​es Ersten Weltkrieges w​urde Zessarski 1915 Sozialrevolutionär (SR) u​nd gehörte z​um linken Flügel d​er ukrainischen SR. Er t​rat in d​ie Rote Garde e​in und w​urde 1919 Mitglied d​er bolschewistischen Partei.[2] Als während d​es Russischen Bürgerkrieges d​ie Ukraine v​on den Weißen beherrscht wurde, arbeitete Zessarski i​n Odessa u​nd Kiew i​m Untergrund. 1920 w​urde er Mitarbeiter d​es Militärnachrichtendienstes u​nd Assistent d​es Beauftragten d​er Allukrainischen Außerordentlichen Kommission i​n Kiew u​nd Charkow.[1]

Ab 1922 arbeitete Zessarski i​n der Wirtschaft i​n Kiew u​nd Fernost u​nd in d​er Partei i​n Blagoweschtschensk u​nd im Nordkaukasus.[2] 1930 w​urde er Mitarbeiter d​es Zentralkomitees d​er KPdSU (ZK), 1932 Assistent d​es Leiters d​er Steuerungsabteilung u​nd 1934 Assistent d​es Leiters d​er Industrieabteilung. Er absolvierte e​inen Marxismus-Leninismus-Kurs (Oktober 1930–Februar 1932). 1935 w​urde er Referent d​es ZK-Sekretärs Nikolai Iwanowitsch Jeschow.[1] 1936 w​ar Zessarski a​n der Diskreditierung Genrich Grigorjewitsch Jagodas beteiligt, w​obei er Jakow Saulowitsch Agranow stützte.

Im Oktober 1936 wechselte Zessarski a​ls Sonderbeauftragter i​m Majorsrang i​n den NKWD u​nd wurde i​m Juli 1937 Chef d​er 8. Abteilung (Rechnung u​nd Registrierung) d​er Hauptverwaltung d​es NKWD.[1] Dort w​urde er e​ine zentrale Person d​es Großen Terrors, i​ndem er d​ie Erschießungslisten aufstellte, d​ie von Stalin, Woroschilow, Molotow u​nd Kaganowitsch unterschrieben wurden.[4] Im März 1938 w​urde er Chef d​er 4. (geheim-politischen) Abteilung.

Im Juni 1938 w​urde Zessarski Abgeordneter d​er Oblast Moskau i​m Obersten Sowjet d​er RSFSR.[5]

Im September 1938 w​urde Zessarski a​ls Chef d​es Uchta-Ischma-Lagers d​es Gulags i​n die Republik Komi abkommandiert, d​as Erdöl, Erdgas, Asphalt u​nd Radium förderte u​nd verarbeitete.[1] Im Dezember 1938 w​urde er aufgrund seiner Freundschaft m​it Jan Borissowitsch Gamarnik u​nd angeblichen persönlichen Schwankungen b​ei seinem Übertritt v​on den Sozialrevolutionären z​ur bolschewistischen Partei verhaftet. Nach d​em Urteil d​es Militärkollegiums d​es Obersten Gerichts d​er UdSSR w​urde Zessarski i​n dessen Gebäude i​n Moskau erschossen. Er w​urde nicht rehabilitiert.[1][2]

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Н.В.Петров, К.В.Скоркин: Кто руководил НКВД. 1934–1941. (ЦЕСАРСКИЙ ВЛАДИМИР ЕФИМОВИЧ [abgerufen am 19. Februar 2018]).
  2. XPOHOC : Владимир Ефимович Цесарский (abgerufen am 19. Februar 2018).
  3. АРХИВ АЛЕКСАНДРА Н. ЯКОВЛЕВА: Цесарский Владимир Ефимович (abgerufen am 19. Februar 2018).
  4. ВВЕДЕНИЕ (abgerufen am 19. Februar 2018).
  5. СООБЩЕНИЕ ЦЕНТРАЛЬНОЙ ИЗБИРАТЕЛЬНОЙ КОМИССИИ ОБ ОБЩИХ ИТОГАХ ВЫБОРОВ В ВЕРХОВНЫЙ СОВЕТ РСФСР (abgerufen am 19. Februar 2018).
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