Wippendorf (Weihenzell)
Wippendorf (umgangssprachlich: „Wigndorf“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Weihenzell im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Wippendorf Gemeinde Weihenzell | |
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Höhe: | 413 m ü. NHN |
Einwohner: | 80 (1. Jan. 2017)[1] |
Postleitzahl: | 91629 |
Vorwahl: | 09802 |
Geografie
Unmittelbar südlich des Dorfs entspringt der Gründleinsbach, ein rechter Zufluss der Rippach, die links in den Haselbach fließt. Im Nordwesten grenzt das Waldgebiet Winterschlag an, im Süden liegt das Fuchsholz. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gebersdorf (1,1 km östlich), nach Wengenstadt (2 km südwestlich) und nach Weihenzell zur Kreisstraße AN 10 (2,2 km nördlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1168 unter diesem Namen erstmals erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Wippo. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzunehmen. Merkwürdigerweise wurde der Name im 15. Jahrhundert und auch noch 1807 in einem amtlichen Bericht des für den Ort zuständigen Pfarrers „Wickendorf“ gesprochen und geschrieben.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wippendorf 6 Anwesen (4 Höfe, 2 Güter). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Stiftsamt Ansbach inne. Alle Anwesen hatten das Stiftsamt Ansbach als Grundherrn. Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[4] Es gab zu dieser Zeit sieben Untertansfamilien.[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wippendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Katterbach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Katterbach zugeordnet.[8] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Wippendorf nach Weihenzell umgemeindet. Am 8. April 1830 wurde Wippendorf in die neu gebildete Gemeinde Grüb umgemeindet.[9] Diese wurde am 1. Januar 1974 im Zuge der Gebietsreform nach Weihenzell eingemeindet.[7]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1999 | 2011 | 2017 |
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Einwohner | 46 | 55 | 56 | 59 | 49 | 50 | 44 | 57 | 58 | 56 | 46 | 74 | 74 | 80 |
Häuser[10] | 8 | 9 | 8 | 8 | 7 | 7 | 8 | 11 | ||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Jakob (Weihenzell) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Christ König (Ansbach).
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Wippendorf
- Dorfverein
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Wickendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 215 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 205.
- Georg Paul Hönn: Wickendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 386 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 931.
- Günther Roesner: Weihenzell. Geschichte und Gegenwart eines mittelfränkischen Dorfes. 2., überarbeitete Auflage. Ansbach 1999, S. 151 (Erstausgabe: 1985).
Weblinks
- Website des Wippendorfer Dorfvereins
- Wippendorf auf der Website weihenzell.de
- Wippendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Wippendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Wippendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- www.weihenzell.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 205.
- Wippendorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 931.
- Johann Bernhard Fischer: Wickendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 28 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 215.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 991.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 947 f.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 104 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 40 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
- Günther Roesner: Weihenzell, S. 152.