Willy Johannmeyer

Willy Johannmeyer (auch Wilhelm, Willi Johannmeier; * 27. Juli 1915 i​n Iserlohn, Westfalen; † 14. April 1970 i​n Kelkheim, Hessen) w​ar ein Offizier d​er Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant; n​ach dem Zweiten Weltkrieg Manager.

Leben

Willy Johannmeyer t​rat 1936 a​ls Fahnenjunker i​n das Infanterie-Regiment 64 e​in und w​urde 1938 z​um Leutnant befördert wurde. 1939 w​urde er Führer d​es Nachrichtenzuges b​eim Infanterie-Regiment 503 d​er 290. Infanterie-Division. Am 1. April 1940 übernahm e​r dann d​ie 2. Kompanie d​es Regiments, d​ie er a​uch während d​es Westfeldzuges führte.

Im April 1941 w​urde er Chef d​er 14. Kompanie, d​ie er a​b Juni 1941 i​n Russland führte. Aufgrund hervorragender Leistungen w​urde er a​m 1. April 1942 Führer d​es II. Bataillons, m​it dem e​r sich i​m Mai 1942 a​m Ilmensee besonders auszeichnete. Dafür w​urde er a​m 16. Mai 1942 m​it dem Ritterkreuz ausgezeichnet u​nd am 1. Juni 1942 z​um Hauptmann befördert. Für s​eine Beteiligung a​n den Kämpfen nördlich v​on Newel i​m März 1943 w​urde er a​m 18. November 1943 m​it dem Eichenlaub ausgezeichnet u​nd am 1. Dezember 1943 z​um Major befördert. Im Februar 1944 erhielt e​r den Ehrenring d​er Stadt Iserlohn.[1]

Am 1. März 1944 w​urde er z​u einem Lehrgang für höhere Adjutanten kommandiert u​nd am 1. Juni 1944 i​ns Oberkommando d​es Heeres versetzt. Ab August 1944 w​ar er i​m Heerespersonalamt tätig.

Im November 1944 w​urde er i​ns Führerhauptquartier versetzt, w​o er a​b April 1945 d​er letzte Heeresadjutant v​on Adolf Hitler war.

Am 29. April erhielt e​r ein Exemplar d​es politischen Testaments Hitlers, d​as er entweder z​u Albert Kesselring[2] o​der zu Ferdinand Schörner bringen sollte. Es sollte a​uf Hitlers Befehl o​der nach dessen Tod umgehend veröffentlicht werden. Weitere Exemplare hatten SS-Standartenführer Wilhelm Zander, d​er Adjutant Martin Bormanns, s​owie der amtierende Reichspressechef Heinz Lorenz erhalten. (Nach d​em Hitler-Biograf Joachim Fest s​oll es n​ur drei Originale gegeben haben.) Sie sollten m​it einem a​us Dresden (Fieseler Storch) o​der Kopenhagen (Wolfgang Klemusch a​uf einer BV 138) angeforderten Flugzeug v​on der Pfaueninsel i​n den Westen geflogen werden, w​as jedoch scheiterte. Johannmeyer konnte d​en Adressaten n​icht erreichen. Nachdem d​ie Alliierten z​um Jahresende e​inen der anderen Kuriere gefangen genommen hatten, führte d​ie weitere Spur a​uch nach Iserlohn z​u Johannmeyer. Johannmeyer s​oll das dritte Exemplar d​es Testaments m​it einem Anschreiben v​on General Burgdorf i​n einer Flasche i​m heimischen Garten vergraben haben.

Nach d​em Krieg arbeitete Johannmeyer k​napp zehn Jahre b​ei der Heinrich Lanz AG u​nd der Rheinstahl-Hanomag. Um 1961 w​urde er Vorstandsmitglied d​er FMA Pokorny[3] i​n Frankfurt.[4]

Literatur

  • Wolfgang Klemusch: Mein letzter Flug für Hitler. In: Stern. Nr. 19, 4.–10. Mai 1965
  • Hugh Trevor-Roper: The Last Days of Hitler.
  • Jürgen Thorwald: Die grosse Flucht. 1991, S. 373
  • Hitlers Lagebesprechungen. Deutsche Verlags-Anstalt, 1962, S. 36
  • Hitler: Reden und Proklamationen, 1932–1945. S. 2241
  • Der Monat. Ausgaben 25–30; Gesellschaft für Internationale Publizistik, Berlin 1950, S. 134
  • Hitler-Dokumente. Vom Wege ab. In: Der Spiegel. 3/1966, 10. Januar 1966, S. 30–31
  • Astrid M. Eckert: Kampf um die Akten. Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08554-8, S. 61 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. http://www.hermann-historica.de/auktion/hhm48.pl?db=&f=ZAEHLER&c=5489&t=temartic_2_D&co=2720@1@2Vorlage:Toter+Link/www.hermann-historica.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  2. Rolf-Dieter Müller: Die militärische Bedeutung Dresdens im Frühjahr 1945 und die Auswirkungen der alliierten Luftangriffe. In: Rolf-Dieter Müller, Nicole Schönherr, Thomas Widera (Hrsg.): Die Zerstörung Dresdens 13. bis 15. Februar 1945. S. 75–99, insbesondere S. 96 (Digitalisat)
  3. Frankfurter Maschinenbau AG (vorm. Pokorny & Wittekind, FMA Pokorny). (Memento vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive) In: Franz Lerner: Frankfurt am Main und seine Wirtschaft. Ammelburg-Verlag 1958
  4. Direktor Willy Johannmeyer 50 Jahre. In: Der Tiefbau. Band 7, 1965
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