Heinz Lorenz (Stenograf)
Heinz Lorenz (* 7. August 1913 in Schwerin; † 23. November 1985 auf der Fahrt von Bonn nach Düsseldorf) war ein deutscher Stenograf, Hauptschriftführer beim Deutschen Nachrichtenbüro (DNB) und als Adolf Hitlers Pressesekretär im Führerhauptquartier tätig. Er war einer der engsten Mitarbeiter des Reichspressechefs der NSDAP, Otto Dietrich und zuständig für die Außenpolitischen Berichte. Nach Absetzung Dietrichs folgte er ihm März 1945 als Pressechef nach. Er war einer der drei Boten mit Hitlers Testamenten. Er sollte das Politische Testament Adolf Hitlers an Karl Dönitz überbringen. Die Abholung aus dem eingekesselten Berlin per Wasserflugzeug scheiterte aber[1] und erst im November 1945 wurde bei einem Appell im Internierungslager Eselsheide bei ihm das ins Futter der Jacke eingenähte Testament gefunden.[2]
1947 bis 1953 war Lorenz Privatsekretär im Haus Hugo Stinnes in Mühlheim, 1953 bis 1958 Parlamentsstenograph im Deutschen Bundestag, von 1958 bis 1978 Leiter des Stenographischen Dienstes des Bundesrates.
Literatur
- Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben, List-Verlag, München 2004. ISBN 3-548-60470-6.
- Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, 3. Aufl., DTV, München 1988, ISBN 3-608-91805-1
- Gerhard Herrgesell, Der Stenographische Dienst im Führerhauptquartier, in: Neue Stenographische Praxis 33/1 (1985) 1–11.
- Friedrich Ludwig Klein, Heinz Lorenz verstorben, in: Neue Stenographische Praxis 33/3–4 (1985) 101–103.
- Detlef Peitz, Parlamentsstenografen und NS-Diktatur – Teil 4: Protokolle und Dokumente aus dem Führerbunker und dem Propagandaministerium, in: Neue Stenographische Praxis 68/1 (2020) 19–33.
Einzelnachweise
- Detlef Peitz, Parlamentsstenografen und NS-Diktatur - Teil 4: Protokolle und Dokumente aus dem Führerbunker und dem Propagandaministerium. In: Neue Stenographische Praxis 68/1 (2020), S. 30–33.
- Herman Rothmann: Hitler’s Will. History Press, 2009, ISBN 0-752-44834-X; Bernd Peters (Express, 29. April 2011): Berliner Herman Rothman: Ich fand Hitlers Testament.