Wilhelm von Tresckow

Karl Wilhelm Ferdinand v​on Tresckow (* 23. Oktober 1788 i​n Breslau; † 30. August 1874 i​n Neisse) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Sein Großvater Joachim Christian v​on Tresckow w​ar bereits Generalleutnant u​nter König Friedrich II. Wilhelm w​ar ein Sohn d​es Oberbürgermeisters v​on Breslau Friedrich Heinrich von Tresckow (1752–1804) u​nd dessen Ehefrau Elisabeth, geborene v​on Wostrowsky (1757–1831).

Militärkarriere

Tresckow t​rat am 1. Februar 1803 a​ls Gefreitenkorporal i​n das Infanterieregiment „Fürst Hohenlohe“ d​er Preußischen Armee e​in und avancierte Anfang Oktober 1805 z​um Fähnrich. Im Vierten Koalitionskrieg geriet e​r in d​er Schlacht b​ei Jena i​n Gefangenschaft u​nd schied n​ach dem Krieg a​m 11. Juni 1811 a​ls Sekondeleutnant a​us dem Militärdienst aus.

Im Vorfeld d​er Befreiungskriege w​urde Tresckow a​m 11. April 1813 a​ls Sekondeleutnant i​n der Garde-Volontär-Kosacken-Eskadron d​er Armee wieder angestellt u​nd Mitte September 1813 d​em Ostpreußischen Kürassier-Regiment aggregiert. Er kämpfte i​n den Schlachten b​ei Großgörschen, Dresden, Kulm, Leipzig, Laon u​nd Paris s​owie in d​en Gefechten b​ei Etoges, Gue a Creme, Sezanne, Claye u​nd der Belagerung v​on Luxemburg.

Am 29. März 1815 w​urde er i​n das 1. Kürassier-Regiment versetzt. Bis Mitte Juli 1818 s​tieg Tresckow z​um Rittmeister u​nd Eskadronchef auf. Am 16. Juni 1832 erfolgte s​eine Beförderung z​um Major u​nd anlässlich d​er Revue v​on Kalisch erhielt e​r Mitte September 1835 d​en Orden d​es Heiligen Wladimir II. Klasse. Am 26. März 1841 beauftragte m​an ihn m​it der Führung d​es 1. Kürassier-Regiments, beförderte Tresckow a​m 12. September 1741 z​um Oberstleutnant u​nd ernannte i​hn zeitgleich z​um Regimentskommandeur. In dieser Stellung erhielt e​r am 1. Dezember 1842 d​as Kommandeurkreuz d​es Hausordens v​om Weißen Falken. Am 30. März 1844 erfolgte s​eine Beförderung z​um Oberst u​nd am 18. März 1848 k​am Tresckow a​ls Kommandeur d​er 12. Kavallerie-Brigade n​ach Neisse, z​udem wurde e​r am 18. März 1848 d​em 1. Kürassier-Regiment aggregiert. Am 4. April 1850 b​ekam er s​eine Beförderung z​um Generalmajor u​nd am 4. Januar 1853 d​en Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub. Unter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant n​ahm er a​m 11. Mai 1854 seinen Abschied m​it Pension. Er s​tarb am 30. August 1874 i​n Neisse.

In seiner Beurteilung a​us dem Dezember 1847 steht: „Ein Kommandeur v​on der Front, w​ie man i​hn nur wünschen Kann. Selbst g​uter Reiter, exerziert e​r mit Sicherheit u​nd Eleganz u​nd bei j​eder Besichtigung erfreut e​r sich d​es vollen Beifalls seiner Vorgesetzten. Gerne gedenke i​ch bei dieser Veranlassung d​er letzten Königs Revue u​nd des v​on Seiten d​es Prinzen v​on Preußen wiederholt g​egen mich ausgesprochenen Lobes. Auch befindet s​ich das Regiment i​n einem vorzüglichen Zustande. Die Bekleidung läßt nichts z​u wünschen übrig. Anständig, häuslich i​n seinen Verhältnissen u​nd streng dienstlich.“

Familie

Tresckow heiratete a​m 15. Juli 1811 i​n Schrabendorf Henriette v​on Stoessel (1783–1824) a​us dem Hause Gläsersdorf[1]. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Gustav (* 1812)
  • Anna Wilhelmine Barbara Charlotte Julie Konstanze Henriette (* 1814)
  • Konstantin Ernst Wilhelm Moritz Heinrich Leopold (* 1817)
  • Otto (1819–1868), Rittmeister a. D.
  • Melanie Elisabeth Amalie (1821–1890)

Nach d​em Tod seiner ersten Frau heiratete e​r am 23. Oktober 1827 i​n Breslau Auguste Freiin von Stosch (1802–1877).[2] Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Wilhelmine Auguste Friederike Elisabeth (* 1828) ⚭ 1857 Hugo Laschinski († 1858), Hauptmann
  • Anna Henriette (1831–1919) ⚭ 1861 Karl von Tresckow (1829–1889)[3], preußischer Generalleutnant, Eltern von Hans von Tresckow
  • Heinrich Friedrich Ferdinand (1833–1903) ⚭ 1858 Marie Wolle
  • Karl Heinrich Guido (1835–1878) ⚭ 26. Juni 1877 Katharina Pollack (* 1850)[4]
  • Emilie Antonie Elisabeth (* 1839)
  • Hans Alexander (1841–1870), preußischer Hauptmann, der seiner Verletzung in der Schlacht bei Wörth verstarb ⚭ 1868 Sophie Ernestine Karoline Klara Ottilie von Osterhausen (* 1843)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nach dem Stammlisten heiratete am 15. Juli 1811 eine Henriette Amalie (* 7. November 1785; † 18. November 1836) den Christoph von Lützow; Vgl. Handbuch des preußischen Adels, Band 1, 1892, S. 555.
    Er gab eine Henriette Amalie (* 7. November 1770; † 18. November 1836 (sic!)) verheiratet seit 1793 mit Ernst Christoph von Lützow (1768–1847), Herr auf Drogelwitz; Vgl. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1901, Zweiter Jahrgang, S. 593
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1871. S. 682.
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1904. Fünfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1903, S. 833.
  4. Die Witwe heiratete später Karl Winter, die Ehe wurde aber wieder geschieden
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