Wilhelm von Kuhlmann

Wilhelm Edmund Erich Kuhlmann, s​eit 1896 von Kuhlmann (* 20. Januar 1879 i​n Königsberg; † 16. Januar 1937 i​n Wiesbaden) w​ar ein deutscher Konsularbeamter u​nd als Gesandter diplomatischer Vertreter d​es Deutschen Reiches i​n Mittelamerika u​nd im Freistaat Irland.

Leben

Familiengrab in Alfeld (Leine)

Wilhelm w​ar ein Sohn d​es 1896 geadelten preußischen Generals d​er Artillerie Ernst v​on Kuhlmann (1840–1920) u​nd dessen Ehefrau Hanna, geborene Gudewill (1856–1934). Seine Ehefrau w​ar Elly, verwitwete Quensell, geborene Windler (1892–1964). Sie w​ar Tochter d​es Fabrikanten Georg Windler, Direktor d​er H. Windler AG, Fabrik für chirurgische u​nd orthopädische Instrumente. Die Organistin Edith v​on Kuhlmann (1888–1971) w​ar seine Schwester.

Kuhlmann besuchte d​as Friedrich-Wilhelms-Gymnasium i​n Posen, d​as Marienstiftsgymnasium i​n Stettin u​nd das Joachimsthalsche Gymnasium i​n Wilmersdorf. Nach d​em Abitur i​m Februar 1897 studierte e​r an d​er Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, d​er Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg, d​er Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin u​nd der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft. 1898 w​urde er Mitglied d​es Corps Hasso-Borussia u​nd des Corps Rhenania Straßburg.[1] 1898/99 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger i​n der Preußischen Armee. 1903 w​urde er z​um Leutnant d​er Reserve, 1912 z​um Oberleutnant d​er Landwehr befördert. Nach d​em Referendarexamen i​m Mai 1901 t​rat er i​n den preußischen Justizdienst. Im November 1905 bestand e​r das Assessorexamen.

Zum 17. März 1906 w​urde er i​n den Auswärtigen Dienst (konsularische Laufbahn) einberufen. Er arbeitete i​n den Abteilungen Handelspolitik, Recht u​nd Personal u​nd Verwaltung. Im April 1908 w​urde er a​n das Konsulat i​n Paris versetzt. 1908 w​urde er charakterisierter Vizekonsul u​nd kehrte e​r in d​as Auswärtige Amt zurück (Personal u​nd Verwaltung). Als ständiger Hilfsarbeiter u​nd charakterisierter Legationsrat w​urde er 1910 stellvertretender Kassenkurator.

Vom 16. August 1914 b​is zum 9. August 1915 diente e​r im Ersten Weltkrieg b​eim Heer, s​eit Januar 1915 a​ls Hauptmann d​er Landwehr. Seit Juli 1917 Wirklicher Legationsrat u​nd Vortragender Rat, w​urde er a​m 1. September 1919 Kassenkurator. Nach Ende d​es Krieges w​ar er s​eit dem 20. Oktober 1919 u. a. für a​lle die Waffenstillstandskommission u​nd die Friedensabteilung d​es Auswärtigen Amtes berührenden Finanzfragen zuständig. Im Juli 1920 w​urde er stellvertretender Dirigent, e​in Jahr später Dirigent d​er Abteilung I.

1922 u​nd 1923 w​ar e​r für jeweils e​inen Monat kommissarischer Leiter d​er Gesandtschaft Lissabon. Im Mai 1924 w​urde er z​um Gesandten ernannt u​nd an d​ie Gesandtschaft Guatemala geschickt, d​ie auch für Nicaragua, El Salvador, Honduras, Costa Rica u​nd Panama zuständig war.

Seit April 1927 Gesandter I. Klasse, w​urde er a​m 24. August 1934 v​on Guatemala a​ls Gesandter n​ach Dublin beordert. Der 1922 a​ls Bürgerkriegsfolge entstandene Irische Freistaat w​ar zu dieser Zeit d​er Sinn-Féin-Regierung v​on Éamon d​e Valera b​is zur Abdankung d​es Königs Edward VIII. Ende 1936 formell n​och als Dominion u​nter der englischen Krone Bestandteil d​es britischen Weltreichs. Die Nationalsozialisten maßen d​en diplomatischen Beziehungen d​es Deutschen Reiches z​um republikanischen Irland e​ine besondere Bedeutung zu, d​ie sich später i​m Zweiten Weltkrieg i​n der (wohlwollenden) Neutralität Irlands bestätigte. Bereits i​m Mai 1934 w​ar in Dublin e​ine NSDAP-Auslandsorganisation entstanden, d​ie von d​er Gesandtschaft betreut wurde. Seit d​em 8. März 1936 w​ar Kuhlmann i​n Krankenurlaub i​n Deutschland.

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1919. Dreizehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1918, S. 477.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 31/165; 100/186
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