Werner Schmiedel

Werner Schmiedel (* 1906 i​n Zwota; † 15. Juli 1946 i​n Moskau) w​ar ein deutscher Elektroingenieur u​nd nationalsozialistischer Funktionär.

Leben

Werner Schmiedel stammte a​us dem vogtländischen Zwota u​nd war gelernter Elektroingenieur. Nachdem e​r zunächst beruflich i​n Chemnitz tätig war, erfolgte 1934 s​eine Ernennung z​um Abteilungsleiter für Organisationsfragen i​n der NSDAP-Gauleitung Sachsen. 1938 w​urde er Direktor d​er Energie- u​nd Verkehrs-Aktiengesellschaft Westsachsen i​n Zwickau u​nd wohnte i​n der Lessingstraße 39 II.[1]

Verwaltungsgebäude der ASW in Dresden – von 1943 bis 1945 Dienstsitz von Werner Schmiedel

Mitten i​m Zweiten Weltkrieg w​urde Werner Schmiedel 1943 a​ls Sonderbevollmächtigter d​er NSDAP-Gauleitung z​um Generaldirektor d​er Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) i​n Dresden ernannt. Seinen Aufstieg a​n die Spitze d​er ASW verdankte Schmiedel v​or allem d​em sächsischen NSDAP-Gauleiter Martin Mutschmann, dessen Vertrauter e​r war. Mit diesem u​nd dem sächsischen Wirtschaftsminister Georg Lenk u​nd dem Hauptgeschäftsführer d​er Gauwirtschaftskammer Sachsen i​n Dresden, Georg Bellmann, bildete e​r die Sachsenclique.[2]

Als Dresden 1945 kampflos v​on der Roten Armee besetzt wurde, f​loh Werner Schmiedel gemeinsam m​it Mutschmann a​m 8. Mai i​n Richtung Erzgebirge.

Am frühen Abend d​es 16. Mai 1945 erfuhr d​er erst wenige Tage z​uvor eingesetzte Oberwiesenthaler Bürgermeister Hermann Klopfer d​urch einen anonymen Anruf d​en Aufenthaltsort v​on Mutschmann u​nd Schmiedel u​nd ließ daraufhin e​in abgelegenes Haus i​n Tellerhäuser umstellen u​nd beide verhaften. Am 17. Mai wurden Mutschmann u​nd Schmiedel i​n Annaberg verhört u​nd später über Chemnitz n​ach Moskau i​n das Gefängnis Lubjanka gebracht. Dort w​urde Werner Schmiedel a​m 10. Juni 1946 aufgrund Art. 58-11 d​es Strafgesetzbuches d​er RSFSR v​om Militärkollegium d​es Obersten Gerichtes d​er UdSSR i​n Moskau zum Tode d​urch Erschießen verurteilt. Die Hinrichtung f​and fünf Tage später statt, zeitgleich w​urde auch Georg Bellmann erschossen.

Literatur

  • Andreas Weigelt: Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947). Eine historisch-biographische Studie, Göttingen, 2015, S. 616f.

Einzelnachweise

  1. Adreßbuch der Kreisstadt Zwickau und Umgebung, 1940, II. S. 198.
  2. Andreas Weigelt: Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947). Eine historisch-biographische Studie, Göttingen, 2015, S. 74.
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