Weiherhof (Gessertshausen)
Die Einödsiedlung Weiherhof (ehemals Oberhofen) bei Döpshofen (Gessertshausen) liegt etwa zwei Kilometer südwestlich des Klosters Oberschönenfeld im Landkreis Augsburg in Schwaben und gehört zur Landschaft der Stauden. Neben einer kleinen Einfamilienhaussiedlung und einigen Wirtschaftsgebäuden befindet sich dort auch der „Weiherhof“. Der barocke Massivbau mit seiner zugehörigen Kapelle dient heute als Gasthaus und ist ein beliebtes Ausflugsziel im Naturpark Augsburg-Westliche Wälder. Im Norden der Siedlung befindet sich eine 9-Loch-Golfanlage.
Weiherhof Gemeinde Gessertshausen | |
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Höhe: | 506 m ü. NN |
Einwohner: | 39 (1987) |
Postleitzahl: | 86459 |
Vorwahl: | 08238 |
Geschichte
Überlieferungen zufolge soll sich im Hochmittelalter an dieser Stelle der erste Sitz des Oberschönenfelder Frauenklosters befunden haben. Das Kloster verließ im Jahre 1211 schließlich Weiherhof und zog an die heutige Stelle. 1480 wurde in Weiherhof vom Kloster ein Fischweiher angelegt, der jedoch im Laufe der Zeit wieder verschwand.[1]
Das heutige Gasthaus entstand 1728 unter der Äbtissin Viktoria Farget. Die Kapelle wurde nach der (verschwundenen) Bauinschrift zehn Jahre später hinzugefügt. Das Kurzinventar überliefert die Worte: „Erbaut 1738, aufgehoben 1803, umgepfarrt aus Dietkirch nach Döpshofen 1825“.
Weiherhof gehörte ursprünglich zur Gemeinde Döpshofen, die am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Gessertshausen eingegliedert wurde.[2]
Gasthof
Der zweigeschossige Massivbau von sechs zu fünf Fensterachsen steht auf einer Anhöhe über der Verbindungsstraße zwischen dem Kloster und Döpshofen. Östlich ist die Kapelle vorgelagert. Zur Straße hin bestimmt der barocke Schweifgiebel mit seinen Voluten und dem geschwungenen Aufsatz das Architekturbild. Eine rundbogige Nische zwischen Pilastern birgt eine bemalte Tonfigur des hl. Benedikt, die noch aus der Bauzeit stammt. Die erhaltene Bauinschrift auf dem Eckstein an der Südostecke ist als Chronogramm angelegt: „MarIa VIctorIa antIstIta Longe gLorIosa aeDes Isthas ConstrVXLt“ (1728).
Kapelle
Der kleine, rechteckige Raum umfasst nur eine einzige Fensterachse. Der Sakralbau steht auf einem hohen Sockel, die Gliederung besteht aus kräftigen Lisenen und toskanischen Pilastern. Östlich über dem Eingang bekrönt ein Dachreiter mit Zwiebelhaube das Satteldach.
Den Innenraum überspannt ein Kreuzgratgewölbe. Im flachen, dreiseitigen Schluss steht eine Altarbank. Das einfache Gitter am Rundbogenportal ist modern.
Literatur
- Wilhelm Neu und Frank Otten: Landkreis Augsburg. (Bayerische Kunstdenkmale, Kurzinventar, XXX). München 1970.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschichte des Ortsteils Döpshofen
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 768.