Weißenspring

Weißenspring ist ein Wohnplatz der Gemeinde Groß Lindow im Landkreis Oder-Spree im Osten des Landes Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Brieskow-Finkenheerd an. Zwischen 1945 und 1947 war Weißenspring ein Ortsteil der Stadt Frankfurt (Oder). Bis 1945 sowie von 1947 bis zum 19. Mai 1974 war Weißenspring eine eigenständige Gemeinde.

Weißenspring
Gemeinde Groß Lindow
Höhe: 41 m ü. NHN
Eingemeindung: 19. Mai 1974
Postleitzahl: 15295
Vorwahl: 033609

Lage

Weißenspring liegt am Friedrich-Wilhelm-Kanal und nördlich des Oder-Spree-Kanals, rund 13 Kilometer Luftlinie südsüdwestlich von Frankfurt (Oder). Umliegende Ortschaften sind Malchow im Norden, Unterlindow im Nordosten, Oberlindow im Osten, Rießen im Süden, Schernsdorf im Südwesten und Hammerfort im Westen. In Weißenspring liegen die Wochenendhaussiedlungen Langer Grund und Weißenspring II. Die Landesstraße 373 führt durch den Ort. Weißenspring ist von der Lindower Heide im Norden und dem Müllroser Forst im Süden umgeben.

Geschichte

Am 12. Juli 1702 wurde an der Stelle des heutigen Ortes Weißenspring der Grundstein für eine Schleuse am Friedrich-Wilhelm-Kanal gelegt. Diese wurde 1739 als „Weißenspringische Schleuse“ bezeichnet. Seit 1754 war in der Nähe ein Hammerwerk ansässig. Dieses wurde 1765 durch Friedrich II. an den Kriegsrat Kienitz übereignet mit der Bedingung, 30 ausländische Familien dort anzusiedeln und eine Pfeifenfabrik zu gründen.[1] Die erste urkundliche Erwähnung von Weißenspring erfolgte im Jahr 1766 als Vorwerk und Kolonie. „Spring“ ist eine in Brandenburg verbreitete Bezeichnung für eine Quelle.[2] Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767/87 ist Weißenspring als Etablissement (Gaststätte) ohne Namen eingetragen. Damals zählte Weißenspring verwaltungstechnisch zum Amt Biegen im Lebusischen Kreis in der Mark Brandenburg.

Bei der preußischen Verwaltungsreform im Jahr 1816 wurde Weißenspring dem Kreis Lebus im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg zugeordnet. Mitte der 1840er-Jahre hatte Weißenspring 266 Einwohner, zum Ort gehörten eine Wassermühle und die Wohnung des Schleusenmeisters.[3] Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Weißenspring 229 Einwohner. Von diesen waren 107 Männer und 122 Frauen; 61 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren. 228 Einwohner der Landgemeinde waren evangelisch-lutherischer Konfession, einer war katholisch.[4] Am 1. Dezember 1910 hatte Weißenspring nur noch 143 Einwohner. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Weißenspring in die Sowjetische Besatzungszone. Im September 1945 wurde der Ort nach Frankfurt (Oder) eingemeindet und schied somit aus dem Landkreis Lebus aus.

1947 wurde Weißenspring wieder aus Frankfurt (Oder) ausgegliedert und in den Landkreis Lebus zurückgeführt. Am 15. September 1949 wurde die Gemeinde Schlaubehammer nach Weißenspring eingemeindet. Am 1. Juli 1950 erfolgte die Umgliederung der Gemeinde in den Landkreis Frankfurt (Oder). Bei der DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde Weißenspring schließlich dem Kreis Eisenhüttenstadt-Land im Bezirk Frankfurt (Oder) zugeordnet. Am 19. Mai 1974 wurde Weißenspring mit den Ortsteilen Hammerfort und Schlaubehammer nach Groß Lindow eingemeindet. Nach der Wiedervereinigung gehörte Weißenspring zunächst zum Landkreis Eisenhüttenstadt in Brandenburg, der am 6. Dezember 1993 im neuen Landkreis Oder-Spree aufging.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1875209
1890175
1910143
Jahr Einwohner
1925254
1933231
1939198
Jahr Einwohner
1946193
1950313
1964238
Jahr Einwohner
1971214

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, ab 1950 mit Schlaubehammer[5]

Einzelnachweise

  1. Heinrich Karl Wilhelm Berghaus: Geographisch-historisch-Statistisches Landbuch der Provinz Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz. Erster Band. Verlag von Adolph Müller, Brandenburg 1854, S. 279 (online, abgerufen am 18. Oktober 2020).
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra, Berlin 2005, S. 177.
  3. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker's Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 145 (online, abgerufen am 18. Oktober 2020).
  4. Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg, Berlin 1873, S. 156f., Nr. 127 (online, abgerufen am 18. Oktober 2020).
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Oder-Spree. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 18. Oktober 2020.
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