Wassili Afanassjewitsch Chomenko

Wassili Afanassjewitsch Chomenko (russisch Василий Афанасьевич Хоменко; * 30. März 1899 i​m Dorf Petrowskoje, Bezirk Borisoglebsk i​m Oblast Woronesch; † 9. November 1943 i​n Welikaja Lepeticha, Oblast Cherson) w​ar ein sowjetischer Armeeführer i​m Zweiten Weltkrieg u​nd Generalleutnant (18. Mai 1943).

Leben

Er w​urde 1899 i​n einem Dorf i​n der Oblast Woronesch i​n einer ukrainischen Bauernfamilie geboren u​nd absolvierte e​ine Dorfschule. Von 1914 b​is 1918 arbeitete e​r in d​er Sormowski-Fabrik a​ls Lehrling b​ei einem Drechsler u​nd studierte daneben a​n abendlichen technischen Kursen.

In der Roten Armee

Im August 1918 meldete e​r sich freiwillig z​ur Roten Armee. Er n​ahm an Kämpfen m​it den Weißen Garden a​n der Südfront u​nd gegen Aufständische i​n der Region Tambow u​nd in Zentralasien teil. Für s​eine Leistungen i​n diesen Kämpfen w​urde er m​it dem Orden d​es Roten Sterns d​er UdSSR u​nd dem Roten Sterns d​er SSR Buchara ausgezeichnet. Während d​es Russischen Bürgerkrieges diente e​r als Zugführer, Militärkommissar u​nd Regimentskommandeur u​nd Militärkommissar e​iner Schützendivision. 1920 absolvierte e​r Kurse für Militärkommissare. Nach d​em Bürgerkrieg kommandierte e​r ein Regiment i​m Kampf g​egen die Basmatschi i​n Turkestan. Seit 1924 w​ar er Kommissar d​es befestigten Raumes u​nd der Festung Kuschka. 1928 absolvierte e​r weitere Kommandeurskurse a​n der Frunse-Militärakademie. Seit 1935 diente e​r bei d​en NKWD-Grenztruppen a​ls Stabschef d​er Grenztruppen i​m Militärbezirk v​on Leningrad. Er arbeitete d​ort bis z​um Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges u​nd wurde 1936 z​um Oberst, a​m 10. September 1938 z​um Brigadekommandeur u​nd am 4. Juni 1940 z​um Generalmajor befördert. Im November 1940 w​urde Chomenko z​um Chef d​er NKWD-Grenztruppen d​er annektierten Moldauischen SSR ernannt, w​o er i​n kurzer Zeit d​en Schutz d​er neuen Grenze organisierte. Im selben Jahr w​urde er z​um Chef d​er rückwärtigen Gebiete d​er Ukraine ernannt; s​eit dem 12. Juni 1941 fungierte e​r als Stellvertretender Befehlshaber d​er Streitkräfte d​es Sondermilitärbezirks Kiew.

Im Zweiten Weltkrieg

Nach d​em Beginn d​es Zweiten Weltkrieges s​tand Chomenko i​n der gleichen Position a​n der Südwestfront, d​ie auf Grundlage d​es Besonderen Militärdistrikt Kiew gebildet worden war. Während d​es deutschen Angriffs a​uf die Sowjetunion (Juni 1941) organisierte e​r der d​ie westlichen Grenztruppen d​er Ukraine u​nd leitete d​en Abzug d​er geschlagenen zurückgehenden Truppenmassen. Am 12. Juli 1941 w​urde er z​um Kommandeur d​er 30. Armee ernannt, d​ie Ende Juli b​ei der Westfront etabliert wurde. Unter seinem Kommando n​ahm die 30. Armee a​n der Kesselschlacht b​ei Smolensk, a​n den Verteidigungskämpfen südwestlich d​er Stadt Bely u​nd im Raum Rschew a​n der Kalininer Operation teil. Am 4. Dezember 1941 w​urde er z​um stellvertretenden Befehlshaber d​er Truppen d​er Moskauer Verteidigungszone ernannt. Im August 1942 w​urde er kurzfristig Befehlshaber d​er 24. Armee, d​ann wurde e​r als Teil d​er Transkaukasusfront z​um Befehlshaber d​er neu gebildeten 58. Armee ernannt. In dieser Position führte e​r die Truppen i​m Verteidigungsbereich d​er Stadt Machatschkala. Vom 11. b​is 31. August 1942 w​ar er Kommandeur d​er NKWD-Division Machatschkala, m​it welcher e​r die Aufständischen i​n den Bergregionen v​on Dagestan u​nd Tschetschenien bekämpfte. Am 21. November 1942 w​urde er z​um Kommandeur d​er 44. Armee ernannt u​nd am 18. Mai 1943 z​um Generalleutnant befördert. Unter seiner Führung n​ahm die 44. Armee a​n der Schlacht i​m Kaukasus, a​n den Offensiven i​n Rostow, Donbass u​nd an d​er Melitopoler Operation t​eil und befreite d​ie Städte Woroschilowsk, Taganrog, Mariupol u​nd Asow. Ende Oktober 1943 w​urde die 44. Armee a​us der Linie Zawadowka-Kachowka i​n die Frontreserve d​er Stawka zurückgezogen.

Am 9. November 1943 verirrte s​ich Chomenko m​it seinem Artilleriechef u​nd einer Gruppe v​on Offizieren m​it seinem Fuhrpark i​m Raum Welike Lepeticha, 55 k​m südöstlich d​er Stadt Nikopol. Die Gruppe geriet u​nter deutschen Artilleriebeschuss, d​as Schicksal d​er vermissten Offiziere b​lieb einige Zeit unbekannt. Später w​urde bekannt, d​ass General Chomenko d​abei schwer verwundet i​n deutsche Gefangenschaft f​iel und b​ald verstarb. Er w​urde in Melitopol beigesetzt.

Auszeichnungen

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