Wallbach (Odenwald)

Wallbach, vor der Gebietsreform in Hessen postalisch Wallbach (Odenwald), ist ein Ortsteil der Gemeinde Brensbach im südhessischen Odenwaldkreis.

Wallbach
Gemeinde Brensbach
Höhe: 234 m ü. NHN
Fläche: 3,51 km²[1]
Einwohner: 300 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 64395
Vorwahl: 06161
Ehemalige Schule und Rathaus (2019)

Geographie

Wallbach liegt im Norden des Odenwalds am Oberlauf des Brensbachs, der, von der nahen Wasserscheide der Mümling kommend, nach Nordwesten in der Ortslage von Brensbach der Gersprenz zufließt. Der höchste Punkt der Gemarkung erreicht auf der Wasserscheide an der Hohen Straße 376 Meter. Wallbach gehört geologisch zum kristallinen Vorderen Odenwald.

Wallbach liegt in der Region Starkenburg und im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Geschichte

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Walbach seit 1426 urkundlich bezeugt. Wallbach gehörte zum Zentgericht und zum Kirchspiel von Kirchbrombach als Teil der Herrschaft Breuberg. 1806 kam der Ort mit der Grafschaft Erbach an das Großherzogtum Hessen. Nach Auflösung der alten Amtsstruktur 1822 fiel der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Höchst, nach der Reichsjustizreform von 1877 ab 1879 in den des Amtsgerichts Höchst im Odenwald.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Wallbach am 1. August 1972 durch Landesgesetz zeitgleich mit den Gemeinden Nieder-Kainsbach, Höllerbach, und Wersau in die Gemeinde Brensbach eingegliedert.[3][4] Für Wallbach sowie für die übrigen im Zuge der Gebietsreform nach Brensbach eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 148 evangelische (= 89,70 %), 15 katholische (= 9,09 %) Einwohner[1]
Wallbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
 
220
1834
 
244
1840
 
246
1846
 
262
1852
 
256
1858
 
228
1864
 
235
1871
 
214
1875
 
213
1885
 
203
1895
 
195
1905
 
194
1910
 
198
1925
 
205
1939
 
172
1946
 
233
1950
 
229
1956
 
181
1961
 
165
1967
 
185
1970
 
178
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
303
2015
 
301
2020
 
300
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; nach 1970 Gemeinde Brensbach[6][2]; Zensus 2011[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die ehemalige Schule und Rathaus in Wallbach wurde 1899 in ortsbestimmender Lage in dörflich-historisierendem Stil erbaut, mit Anleihen aus der städtischen Villenarchitektur. Dieser pittoreske Bau wurde von der nach Cleveland (USA) ausgewanderten Familie Gehring gestiftet und steht ebenso wie drei andere Anwesen des Dorfes unter Denkmalschutz.[8]

Natur und Schutzgebiete

Brensbachtal, Teil des Natura2000-Gebietes „Grünlandbereiche östlich von Brensbach“ (2021)

Zur Gemarkung zählt eine Teilfläche des Natura2000-Gebietes „Grünlandbereiche östlich von Brensbach“ (FFH-Gebiet 6219-301).

Verkehr

Von dem Kernort Brensbach aus führt die Kreisstraße K 82 in östlicher Richtung nach Wallbach und endet hier. Von der K 82 zweigt unterwegs die K 88 in Richtung Böllstein und Kirchbrombach ab. Über den Kernort ist Wallbach an die Bundesstraße 38 angeschlossen.

Commons: Wallbach (Odenwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wallbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Brensbach, abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359.
  5. Hauptsatzung § 5. (PDF; 50 kB) Gemeinde Brensbach, abgerufen im Mai 2019.
  6. Ortsteil Wallbach. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original; abgerufen im Jahr 2016.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gehringstraße 22 (Ehemalige Schule und Rathaus) In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  9.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.