Vieritz
Vieritz ist ein Ortsteil der Gemeinde Milower Land im Landkreis Havelland in Brandenburg, (Deutschland).
Vieritz Gemeinde Milower Land | ||
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Höhe: | 30 m ü. NN | |
Einwohner: | 307 | |
Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 | |
Postleitzahl: | 14715 | |
Vorwahl: | 033870 | |
Lage von Vieritz in Brandenburg | ||
Geografie
Das Dorf liegt an der L76 zwischen Genthin und Rathenow, direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.
Zum Ortsteil Vieritz gehören die Wohnplätze Bünsche, Forsthaus Hohenheide, Kater und Vieritzer Schäferei.[1]
Geschichte
Vieritz ist ein Straßendorf wendischen Ursprungs und wurde im Jahre 946 unter dem Namen „Viernkviz“ erstmals erwähnt.
Der Ortsname leitet sich vermutlich von dem altslawischen Wort virŭ für Wirbelwind ab und bedeutet so viel wie Windort. Auch die Namensendung -itz verweist auf eine slawische Herkunft.
Im Jahre 1524 wechselte der Ort in den Besitz des Erzstiftes Magdeburg und wurde von diesem an die Familie von Katte verliehen, die bis ins 20. Jahrhundert im Ort ansässig war.
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Vieritz mit der Landgemeinde Vieritz vereinigt.[2] Vieritz wurde am 26. Oktober 2003 in die Gemeinde Milower Land eingegliedert.[3]
Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Vieritz, eine aus Ziegelmauerwerk errichtete einschiffige Saalkirche, gehört zu den spätromanischen Baudenkmälern der Region Westhavelland (ehemals Landkreis Jerichow II) und ist ortsbildprägend. Vom Ursprungsbau der Kirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind infolge eines Brandes 1642 nur noch Reste im Untergeschoss des Turms und im Sockelbereich des Kirchenschiffs erhalten. Der jetzige Kirchenbau stammt im Wesentlichen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, was sich an der formalen Gestaltung, den verwendeten Ziegelformaten und am barocken Dachstuhl ablesen lässt.[4]
Am Osthang des Vieritzer Berges, östlich der Ortslage befindet sich das urgeschichtliches Hügelgräberfeld Vieritzer Berg. Dieses besteht aus mehreren gesicherten und vermuteten Hügelgräbern und ist als Bodendenkmal ausgewiesen.[5]
Wappen
Blasonierung: „In goldenem Schild auf schwarzem Lattenzaun ein roter Hahn.“[6]
Das Wappen der ehemaligen Gemeinde wurde vom Heraldiker Jörg Mantzsch aus Magdeburg gestaltet, bereits am 26. November 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt und am 18. Februar 2013 unter der Registratur 13 BR in die Deutsche Ortswappenrolle (DOWR) des HEROLD eingetragen und dokumentiert. Gestiftet wurde es von der Gemeinde Milower Land, um es als Symbol der örtlich-lokalen Identität außerhalb von Amtshandlungen zu führen. | |
Einzelnachweise
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung - Gemeinde Milower Land
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 225.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2003
- E. Wernicke: „Beschreibende Darstellung der ältesten Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Jerichow“, 1898
- Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Havelland (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- Alexander Hoffmann: Kommunale Wappenschau. In: HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften (Hrsg.): Der Herold, Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Nr. 3-4/2016. Selbstverlag, Berlin 2016, S. 362.