Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer
Die Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer e. V. (VdF) ist ein 1970 gegründeter Verein, der insbesondere die Förderung des Französischunterrichts, des Französischstudiums und der Französischlehrer-Fortbildung in Deutschland zum Ziel hat. Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich am Institut für Romanistik der Universität Leipzig.
Geschichte
Der Verein wurde 1970 unter dem Namen Vereinigung der Französischlehrer in Rottweil gegründet. Anlass waren Beschlüsse der Kultusministerkonferenz und mehrere Schulabkommen, die zu einer Benachteiligung bzw. Reduzierung des Französischunterrichts an den weiterführenden Schulen in Deutschland führten. Die VdF setzte sich für die Möglichkeit eines frühen Beginns mit Französisch ab der 5. Klasse ein und warb mit Broschüren für Französisch als erste oder zweite Fremdsprache. Nachdem er zunächst nur Mitglieder aus Baden-Württemberg hatte, begannen sich Regionalverbände herauszubilden. Es fanden regionale Fachtagungen und Bundeskongresse (u. a. 2009 Jena, 2013 Bochum, 2018 Leipzig) statt sowie binationale Kongresse (1993 Bayreuth, 1996 Tours) in Zusammenarbeit mit der ADEAF, die sich für den Deutschunterricht in Frankreich einsetzt.[1]
Seit 1972 erscheint das Verbandsorgan, die Fachzeitschrift Französisch Heute, mit vier Ausgaben im Jahr. Zunächst behandelte es vor allem die bildungspolitischen Aktivitäten des Vereins, später begannen Themen wie Didaktik und Methodik des Französischunterrichts mehr Raum einzunehmen.
2004 erfolgte die Umbenennung der Organisation in „Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer“.[1]
Ziele und Kooperationen
Der Zweck der Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer e. V. liegt vornehmlich in der Pflege und Verbreitung der französischen Sprache und Kultur, wobei ein besonderes Augenmerk auf den Unterricht der französischen Sprache an deutschen Bildungseinrichtungen gelegt wird. Die Mitglieder und der Vorstand wirken bei der Entwicklung des Französischunterrichts und -studiums sowie bei der Lehrerfortbildung mit, fördern den Lehrer- und Hochschullehreraustausch zwischen Deutschland und Frankreich und helfen dabei, Kontakte zwischen Französischlehrerinnen und -lehrern auf internationaler Ebene zu knüpfen. Zu den genannten Zwecken ist die VdF Mitglied der Fédération internationale des professeurs de français (F.I.P.F.) in Sèvres und arbeitet mit Institutionen zusammen, die ähnliche Ziele verfolgen. Die französische Botschaft ist ein wichtiger Kooperationspartner der VdF. Ihre Unterstützung ermöglicht viele kulturelle Veranstaltungen auf Landes- und Bundesebene.
Persönlichkeiten
- Jürgen Olbert (1924–2012), erster Vorsitzender der VdF
- Franz-Joseph Meißner, Vorsitzender von 1995 bis 2004
- Rolf Beck, Vorsitzender seit 2016
Literatur
- Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer (VdF). In: Nicole Colin, Corine Defrance, Ulrich Pfeil, Joachim Umlauf (Hrsg.): Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen nach 1945. Narr, Tübingen 2015, ISBN 978-3-8233-6882-3, S. 467–469.
- Gilles Dorion, Franz-Joseph Meißner, János Riesz, Ulf Wielandt (Hrsg.): Le français aujourd'hui, une langue a comprendre. Mélanges offerts à Jürgen Olbert. Diesterweg Verlag, Frankfurt 1992, ISBN 3-425-04454-0, hier insbesondere:
- Ulf Wielandt: Zur Geschichte der Vereinigung der Französischlehrer e.V. S. 10–19.
- Franz-Joseph Meißner: 20 Jahre Sprachenpolitik und die Vereinigung der Französischlehrer. S. 20–48 (online).
Weblinks
Fußnoten
- Nicole Colin, Corine Defrance, Ulrich Pfeil, Joachim Umlauf (Hrsg.): Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen nach 1945. Narr, Tübingen 2015, S. 468 (online).