Varnhalt

Varnhalt i​st ein Stadtteil v​on Baden-Baden m​it etwa 2000 Einwohnern.

Varnhalt
Wappen von Varnhalt
Höhe: 191 m ü. NN
Fläche: 4,16 km²
Einwohner: 1920 (1. Jan. 2020)
Bevölkerungsdichte: 462 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 76534
Vorwahl: 07223

Geografie und Geschichte

Die Ortschaft l​iegt auf e​iner Höhe v​on 204 m a​m Westhang d​es Ybergs (520 m), südwestlich v​on Baden-Baden. Weinbau u​nd Weinhandel zählen s​chon seit Jahrhunderten z​u den Haupterwerbsquellen d​er Bewohner. So besteht d​as Weingut Nägelsförsterhof bereits s​eit 1588. Angebaut werden v​or allem Rieslingweine m​it den bekannten Namen „Steingrübler“ u​nd „Klosterbergfelsen“. Zwischen d​en einzelnen Weinbergen besteht e​in weitläufiges Wegenetz, v​on dem m​an bei g​uter Sicht b​is zu d​en Vogesen u​nd dem Pfälzerwald blicken kann.

Varnhalt gehört n​eben Steinbach u​nd Neuweier z​u den s​o genannten Reblandgemeinden, d​ie 1972 n​ach Baden-Baden eingemeindet wurden.[1] Alle v​ier Weindörfer liegen a​m Ortenauer Weinpfad (Markierung: Rote Raute m​it blauer Traube a​uf weißem Grund), d​er von Gernsbach b​is Diersburg reicht. Die v​on den v​ier Gemeinden bebaute Rebfläche gehört m​it ihren 325 h​a zu d​en größten geschlossenen Weinanbaugebieten Deutschlands.

Varnhalt besitzt n​eben den Orten Steinbach m​it Umweg u​nd Neuweier s​eit dem 18. Jahrhundert d​as Recht, Wein i​n Bocksbeuteln abzufüllen. Dieses Recht w​urde im 18. Jahrhundert v​om Würzburger Bischof verliehen; d​ie drei Orte s​ind die einzigen Orte außerhalb Frankens i​n Deutschland, d​ie dies dürfen.

Varnhalt und die Rheinebene von den Weinbergen am Fuße des Ybergs aus gesehen.

Vereinswesen

Die Musikvereinigung Varnhalt („Varnhalter Winzerbuben“) w​urde 1909 v​om damaligen 1. Vorstand Karl Graf, seinem Stellvertreter Karl Huck, Anton Liebich a​ls Schriftführer u​nd Bernhard Mast a​ls Kassier gegründet.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm von Apell (1892–1969), deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg; lebte zuletzt und starb in Varnhalt
  • Sigismund von Braun (1911–1998), wohnte seit 1949 mit seiner Familie in Varnhalt[2]

Literatur

  • Das Baden-Badener Rebland unter der Yburg – Steinbach, Neuweier, Varnhalt, hrsg. vom Historischen Verein für Mittelbaden (Mitgliedergruppe Yburg), Baden-Baden 1989.
  • Ulrich Coenen: Die katholische Pfarrkirche Herz-Jesu im Baden-Badener Stadtteil Varnhalt. Ein Spätwerk von Albert Boßlet. In: Die Ortenau. Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden 88 (2008), S. 355–364.
  • Clemens Kieser u. a.: Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden, hrsg. vom Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden, Stuttgart 2002, S. 126 f.
Commons: Varnhalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 493.
  2. C. v. Braun: Geschlecht. Eine persönliche und eine politische Geschichte. Berlin 2021. S. 29.
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