Utenbach (Apolda)

Utenbach i​st ein Ortsteil d​er Stadt Apolda (seit 1994) i​m Nordosten d​es Landkreises Weimarer Land.

Utenbach
Stadt Apolda
Höhe: 218 m
Fläche: 6,33 km²
Einwohner: 574 (31. Dez. 2013)
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner/km²
Eingemeindung: 9. April 1994
Postleitzahl: 99510
Vorwahl: 03644
Karte
Lage von Utenbach in Apolda
Sankt-Hilarius-Kirche
Sankt-Hilarius-Kirche

Geografie

Utenbach l​iegt westlich d​er Kernstadt Apolda. Durch d​en Ort führt d​ie Landesstraße 1059. Der Ort i​st von Feldern u​nd Wiesen umgeben. Südwestlich befindet s​ich Kösnitz, dessen Gemarkung grenzt a​n den Saale-Holzland-Kreis.

Geschichte

Utenbach (Otunpach) w​urde erstmals 957 i​n einer Urkunde König Ottos I. erwähnt.[1] Der Name dürfte a​uf den germanischen Gott Odin bzw. Wotan zurückgehen.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde Utenbach Sitz (Sedes) eines Dekanats des Archidiakonats „St. Marien“ in Erfurt. Zur selben Zeit erwarben die Chorherren vom Heiligen Grab die Pfarrkirchen in Utenbach und Nerkewitz sowie das Seelsorgerecht unter anderem in Kösnitz, Zimmern, Stiebritz, Rödigen und Closewitz wahrscheinlich von den Schenken von Apolda. In Utenbach kam es zur Errichtung eines Ordenshauses, das über die Propstei des Ordens in Droyßig verwaltet wurde. Etwa 1489 wurden die Ordensgüter an den Johanniterorden übergeben, nach der Reformation gingen sie teils in Landesbesitz, teils in Besitz der Pfarrei Utenbach über. Die älteste Überlieferung von Hofbesitzern stammt aus der Zeit von 1421–1425.[2] Innerhalb der Utenbacher Flur liegen die Wüstungen Zeptritz, Hermnitz und Krahndorf. Alle drei Siedlungen scheinen im 14./15. Jahrhundert eingegangen zu sein. Der Familienname Zeptritz, Zepperitz o. ä. tritt bis heute in der weiteren Umgebung auf.

Der Ort gehörte z​u dem i​m 14. Jahrhundert gegründeten ernestinischen Amt Dornburg, welches aufgrund mehrerer Teilungen z​u verschiedenen Ernestinischen Herzogtümern gehörte. Ab 1815 w​ar der Ort Teil d​es Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, welches i​hn 1850 d​em Verwaltungsbezirk Weimar II (Verwaltungsbezirk Apolda) angliederte.

Mitte April 1945 w​urde der Ort v​on US-Truppen besetzt u​nd Anfang Juli, w​ie ganz Thüringen, a​n die Rote Armee übergeben. Damit w​urde es Teil d​er SBZ u​nd ab 1949 d​er DDR.

Im Jahr 1953 g​ab es i​m Ort d​ie letzte Hochwasserflut.

Bei d​er Restaurierung i​n den 1980er Jahren w​ar Horst Jährling d​er Berater. Am Ende d​er DDR-Zeit sollte d​ie Kirche w​egen Baufälligkeit s​chon abgerissen werden. Im Jahr 1993 f​and am 6. Juni n​ach einer Aufbauzeit v​on drei Jahren d​ie erneute Weihung d​er Sankt-Hilarius-Kirche statt. Sie i​st eine d​er ältesten Dorfkirchen i​m Kreisgebiet. Am 9. April 1994 w​urde die Ortschaft Utenbach z​ur Stadt Apolda eingemeindet.

Siehe auch

Einwohnerentwicklung seit 1996

Jahr Einwohner[3]
1996621
1997624
1998639
1999632
Jahr Einwohner[4]
2000640
2001647
2002650
2003652
Jahr Einwohner[5]
2004650
2005649
2006632
2007622
Jahr Einwohner[6]
2008620
2009604
2010606
Jahr Einwohner[7]
2011599
2012592
2013574

Literatur

  • Landratsamt Apolda: Sehenswertes in Apolda und seiner Umgebung. WEKA Informationsschriften- und Werbefachverlag, Kissing 1993.

Einzelnachweise

  1. Otto Dobenecker: Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae. Band 1: (ca. 500–1152). Gustav Fischer, Jena 1896, S. 92, Nr. 402.
  2. Andrei Zahn: Die Einwohner der Ämter Burgau, Camburg und Dornburg. Ein Beteregister aus der Zeit um 1421–1425 (= Schriftenreihe der AMF. 55, ZDB-ID 2380765-9). Als Manuskript gedruckt. Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung, Mannheim 1998.
  3. Stadt Apolda (Hrsg.): Apolda – Zahlen und Fakten. 2001, (Digitalisat (PDF; 363,46 KB) (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive)).
  4. Stadt Apolda (Hrsg.): Apolda – Zahlen und Fakten. 2004, (Digitalisat (PDF; 224,15 KB) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
  5. Stadt Apolda (Hrsg.): Apolda – Zahlen und Fakten. 2008, (Digitalisat (PDF; 643,43 KB) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
  6. Stadt Apolda (Hrsg.): Apolda – Zahlen und Fakten. 2011, (Digitalisat (PDF; 618,39 KB) (Memento vom 12. Februar 2015 im Internet Archive)).
  7. Stadt Apolda (Hrsg.): Apolda – Zahlen und Fakten. 2014, (Digitalisat (PDF; 2,28 MB) (Memento vom 12. Februar 2015 im Internet Archive)).
Commons: Utenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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