Unterach am Attersee

Unterach a​m Attersee i​st eine Gemeinde m​it 1516 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) i​m südwestlichen Teil v​on Oberösterreich i​m Bezirk Vöcklabruck. Sie l​iegt am südlichen Ende d​es Attersees i​m Salzkammergut. Die Gemeinde l​iegt im Gerichtsbezirk Vöcklabruck, s​eit der Gerichtsbezirk Mondsee p​er 1. Juli 2013 aufgelöst wurde.

Unterach am Attersee
WappenÖsterreichkarte
Unterach am Attersee (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Vöcklabruck
Kfz-Kennzeichen: VB
Fläche: 26,03 km²
Koordinaten: 47° 48′ N, 13° 30′ O
Höhe: 477 m ü. A.
Einwohner: 1.516 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 58 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4866
Vorwahl: 07665
Gemeindekennziffer: 4 17 45
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 9
4866 Unterach am Attersee
Website: www.unterach-attersee.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Georg Baumann (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Unterach am Attersee im Bezirk Vöcklabruck
Lage der Gemeinde Unterach am Attersee im Bezirk Vöcklabruck (anklickbare Karte)
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Gemeindegebiet Unterach: Mitte rechts, am Attersee, die Ortschaft, dahinter die Ortsteile Au/See am Mondsee, links Burgau am Attersee (St. Gilgen).
Blick vom Schoberstein (1037 m, Höllengebirge), nach Westen gegen Schafberg (links, 1782 m) mit Ackerschneid und Kienbergwand (Mitte) und Drachenwand/Schober (rechts) sowie Hochplettspitz (ganz rechts)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Ortsansicht vom Attersee
Kirche in Unterach am Attersee. Gustav Klimt, Öl auf Leinwand, 1916, Sammlung Fritz Böck
Bild der Lokalbahn vor der Remise, 1907

Geografie

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):

  • Au (334) mit Ort am Mondsee, See am Mondsee und Au
  • Buchenort (264) mit Misling und Stockwinkel
  • Unterach (918) mit Mühlleiten und Unterach

Nachbargemeinden

Mondsee (Grenze im See)
Nußdorf am Attersee
Innerschwand (Grenze im See) Steinbach am Attersee (Grenze im See)
St. Gilgen
(Bezirk Salzburg-Umgebung)

Geschichte

Der Ortsname rührt v​om bajuwarischen Untraha „Zwischenwasser“ aufgrund d​er Lage a​n Mondsee u​nd Attersee.

  • Pfahlbau: Im Gemeindegebiet wurden Überreste einer aus der jüngsten Stein- und Bronzezeit stammenden Pfahlbausiedlung der ostalpinen Pfahlbaukultur gefunden.
  • Herrschaft: Im Mittelalter war hier das zur Herrschaft Kogl gehörende Amt Unterach. Die Vischmaister – deren Name auf die große Bedeutung der Fischerei hinweist – waren im Spätmittelalter die Herren von Unterach. Ihnen folgten die Lasser von Lasseregg, und aus dem Edelsitz dieser Familie entwickelte sich im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts ein eigener, kleiner Herrschaftsbezirk. Das um 1560 errichtete Schloss wurde durch Umbauten Anfang des 20. Jahrhunderts stark verändert
  • Pestzeit: Die Pest wütete am Attersee nach Überlieferung so stark, dass niemand von ihr verschont blieb. Alle Leute um den Attersee waren gestorben, nur der Faschinger war noch am Leben. Er war über seine Einsamkeit ganz verzweifelt. Da zündete er ein Feuer an und hielt Ausschau, ob sein Zeichen gesehen würde. Und in der Tat, es wurde bemerkt, und am anderen Ufer des Sees, in der Gegend von Weyregg, stieg eine Rauchsäule auf. Rasch schob er sein Boot ins Wasser, um ans andere Ufer zu gelangen. Doch mitten auf dem See kam ihm ein anderes Boot entgegen. Darin befand sich eine Frau, die alleine in Weyregg von der Pest verschont geblieben war. Und von diesem Paar sollen die Bewohner rund um den Attersee abstammen. Der Faschinger und die Weyreggerin mussten nun alle Toten begraben. Die Stelle, wo dies angeblich geschah, heißt heute noch Elend. Das kam daher: Die Arbeit des Begrabens war so schrecklich, dass der eine ausrief: „Ist das ein Elend!“.
  • Klein-Venedig: Unterach war früher mit Wagen und Pferden kaum zu erreichen. Deshalb, wegen der auf Pfählen errichteten Uferbebauung und wegen der zahlreichen Boote wurde es Klein-Venedig genannt.
  • Straßenbahn/Lokalbahn Unterach-See: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verband die Elektrische Bahn Unterach–See am Mondsee (Stern & Hafferl) den Schiffsverkehr von Attersee und Mondsee.

Ein ursprünglich mit Dampf betriebener Schaufelraddampfer der Attersee-Schifffahrt, 1870 mit holzbeplanktem Rumpf gebaut hieß ursprünglich Attersee, ab 1872 Franz Ferdinand nach dem Habsburger Erzherzog und wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1918 auf Forderung des Arbeiterrats auf Unterach umbenannt. Das Schiff hatte seinen Liegeplatz an einer Boje in der Nordbucht des Sees und einen Platz zum Auflanden beim Schloss Kammer und wurde 1979 verschrottet. 1984 wurde ein nachfolgendes Schiff Unterach genannt, das 1970 gebaut und 1984 in den Attersee kam.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Politik

BW

Der Gemeinderat h​at 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1997–2007 Hermann Perner (SPÖ)
  • 2007–2015 Englbert Gnigler (SPÖ)
  • seit 2015 Georg Baumann (ÖVP)[7]

Wappen

Blasonierung d​es Gemeindewappens: „In Gold e​in blauer Schrägbalken, d​arin ein silberner Fisch, o​ben begleitet v​on einem r​oten Herz.“

Die Gemeindefarben s​ind Blau, Gelb, Rot.

Verleihung d​es Gemeindewappens u​nd Genehmigung d​er vom Gemeinderat a​m 9. November 1979 festgesetzten Gemeindefarben d​urch Beschluss d​er oberösterreichischen Landesregierung v​om 25. August 1980. Der Entwurf d​es Wappens stammt v​on Herbert Erich Baumert a​us Linz.

Wappen d​er mit d​em Geschlecht d​er Lasser z​u Lasseregg u​nd Unterach verwandten Salzburger Familie Alt n​ach einem Glasfenster u​nd Grabstein i​n der Pfarrkirche Unterach. Der Fisch unterstreicht zugleich d​ie Lage d​er Gemeinde a​m See u​nd erinnert a​n die Fischerei a​ls ehemals ertragreiche Erwerbsquelle d​er Bewohner. Das Wappen w​urde in ähnlicher Form bereits i​n der Zwischenkriegszeit o​hne amtliche Genehmigung i​m Gemeindestempel u​nd auf Briefpapieren verwendet.

Persönlichkeiten

Berühmte Gäste und Einwohner

Unterach am Südwestende des Attersees

Literatur

  • Alfred Mück, Franz Pölzleithner: Unterach am Attersee Chronik. Eigenverlag Gemeinde Unterach 1990
  • Knoll, Mayr, Prix: Die elektrische Bahn Unterach-See. Verlag Johannes Heyn 1995, ISBN 3-85366-791-0.
  • Erich Weidinger: Sagen & Märchen vom Attersee. SECESSION LXXXXVIII 1989
  • Gustav Klimt: Notizbuch Unterach am Attersee, Verlag Brandstätter 2001, ISBN 3-85447-980-8.
  • Thomas Bernhard: Die Mütze – 1966 (Schauplatz der Erzählung), in: Die Erzählungen, Suhrkamp 1979, ISBN 3-518-02142-7.
Commons: Unterach am Attersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Viktor Kaplan 2-Seen-Themenweg (Memento des Originals vom 24. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kaplanweg-unterach.at – 2016 nicht abrufbar
  3. Wolfgang Tonis: Weg zwischen zwei Seen salzburg.com, 29. April 2016, abgerufen 26. November 2016.
  4. Viktor-Kaplan-Themenweg atterwiki.at, abgerufen 26. November 2016.
  5. Standorte der Fareva
  6. https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/41745
  7. Blog Georg Baumann
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