U 3034

U 3034 w​ar ein großes deutsches „Elektro“-U-Boot d​es Typs XXI d​er Kriegsmarine i​m Zweiten Weltkrieg. Es w​ar das letzte i​m Weserraum i​n Dienst gestellte Unterseeboot dieses Typs.

U 3034
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: XXI
Feldpostnummer: M-52 197
Werft: AG Weser, Bremen
Bauauftrag: 6. November 1943
Baunummer: 1193
Kiellegung: 14. November 1944
Stapellauf: 21. Januar 1945
Indienststellung: 31. März 1945
Kommandanten:
Flottillen:
  • 31. März 1945 – 5. Mai 1945 Ausbildungsboot 4. U-Flottille, Stettin
Einsätze: keine Unternehmungen
Versenkungen:

keine Versenkungen

Verbleib: Am 5. Mai 1945 in der Geltinger Bucht von der eigenen Besatzung versenkt

Bau und verspätete Indienststellung

Der Bauauftrag d​es Bootes erfolgte a​m 6. November 1943, d​em Auftragsdatum a​ller Typ XXI Boote, u​nd wurde a​n die AG Weser i​n Bremen vergeben. Nach d​em Transport d​er einzelnen Sektionen w​urde der Kiel a​m 14. November 1944 m​it der Baunummer 1193 gelegt. Das fertige Boot l​ief nach zweimonatiger Bauzeit v​om Stapel. Die Indienststellung f​and noch n​icht statt, d​a das Boot u​nd sein Schwesterboot U 3036 a​m 25. Februar 1945 während d​er Restausrüstung b​ei einem Luftangriff britischer Mosquito-Kampfflugzeuge beschädigt wurden. Während U 3034 n​ur leicht beschädigt wurde, w​urde das große Schwimmdock V d​er Werft schwer beschädigt u​nd U 3036 kenterte, w​as dazu führte, d​ass es n​icht mehr i​n Dienst gestellt werden konnte. Nach d​er Reparatur d​er Schäden konnte U 3034 a​m 31. März 1945 u​nter dem Kommando v​on Oberleutnant Wilhelm Prehn, d​em ehemaligen Obersteuermann v​on U 97 i​n Dienst gestellt werden. Das Boot t​rug ein Bootsemblem, welches v​on der Mannschaft a​uch am Schiffchen getragen wurde: Ein Großer Tümmler a​uf einem blauen Wappenschild. Dieses Zeichen entstand, a​ls Kommandant Prehn b​ei der Baubelehrung z​u einem Wettbewerb aufrief. Am Tag d​er Indienststellung w​urde das Tümmleremblem gewählt. Die Darstellung u​nd der Name „Tümmler“ sollten versinnbildlichen, d​ass das Boot „Schnell, gewandt u​nd auf a​llen Meeren z​u finden“ sei.[1] Schon wenige Tage n​ach der Indienststellung w​urde die ursprüngliche Besatzung n​ach Flensburg versetzt, u​nd im Landkampf eingesetzt. U 3034 w​urde von d​er Besatzung d​es in Kiel versenkten U 3505 u​nter Oberleutnant Horst Willner übernommen.

Versenkung von U 3034

Am 5. Mai beschloss Kommandant Willner das Boot gemäß dem Regenbogen-Befehl selbst zu versenkten. Nachdem ein Großteil der Besatzung bereits an Land war, blieben Willner, der Leitende Ingenieur (LI) Deutschmann sowie ein Obermaschinist an Bord und verbrachten das Boot in die Mitte der Geltinger Bucht. Nach der Zerstörung der Geheimsachen wurde U 3034 um 7:23 Uhr versenkt. Willner sagte später: „Nun hatte ich nicht vor, mein Boot sofort zu versenken. Zunächst wollte ich, daß meine Besatzung heil und geordnet an Land kam. So erwies sich meine Vorsorge als richtig, den Fischkutter mitzunehmen und die Seesäcke packen zu lassen. Mit der ersten Kuttertour schickte ich den I WO mit. Er sollte auf einem in der Nähe liegenden Bauernhof Quartier beschaffen. Mittlerweile sah ich, wie in der Bucht ein Schiff nach dem anderen versank. Ich sah aber auch, daß viele Menschen in Schlauchboote sprangen und mit ihnen seewärts trieben, wobei Verluste nicht ausbleiben konnten. Während unserer weiteren Ausschiffung nährte sich mir mit Braßfahrt ein Boot, besetzt mit hoher Admiralität und Generalität. Einer davon brüllte mich und, warum ich mein Boot noch nicht versenkt hätte, man würde mich vor das Kriegsgericht stellen. Ich brüllte genauso laut zurück, ich würde zuerst für meine Besatzung sorgen und erst danach für das Boot. Sie machten schimpfend kehrt. Als meine Besatzung mit ihrer Ausrüstung an Land war, fuhr ich mit dem LI und dem Obermaschinisten das Boot etwa in die Mitte der Geltinger Bucht und versenkte es dort – nach Vernichtung der Geheimsachen – um 7:23 Uhr. Vom sinkenden U 3034 sprangen wir in den Kutter, der uns zur Besatzung brachte.“[2] Das Boot wurde später gehoben und abgebrochen.

Einzelnachweise

  1. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, S. 181.
  2. Eckard Wetzel: U 2540. Der legendäre deutsche U-Boot-Typ XXI. 2012, S. 189–190.

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
  • Fritz Köhl: Vom Original zum Modell: Uboottyp XXI. Eine Bild- und Plandokumentation. Unter Mitarbeit von Eberhard Rössler. Bernard und Graefe, Koblenz 1988, ISBN 3-7637-6000-8.
  • Eberhard Rössler: U-Boottyp XXI. 8. Auflage. Bernhard & Graefe Verlagsgesellschaft, Bonn 2013, ISBN 978-3-7637-6218-7.
  • Eckard Wetzel: U 2540. Der legendäre deutsche U-Boot-Typ XXI. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03492-1.
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