U 3003

U 3003 w​ar ein deutsches U-Boot d​es Typs XXI, welches a​m Ende d​es Zweiten Weltkrieges a​ls Erprobungsboot b​ei der 4. U-Flottille für d​ie neueste Radar- u​nd Horchtechnologien verwendet wurde.

U 3003
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: XXI
Feldpostnummer: M-42 302
Werft: AG Weser, Bremen
Bauauftrag: 6. November 1943
Baunummer: 1162
Kiellegung: 27. Mai 1944
Stapellauf: 18. Juli 1944
Indienststellung: 22. August 1944
Kommandanten:
  • 22. Aug. 1944 bis 4. Apr. 1945
    Oblt. Ludo Kregelin
Flottillen:
Einsätze: keine Unternehmungen
Versenkungen:

keine Versenkungen

Verbleib: Am 4. April 1945 im Trockendock der Howaldtswerke durch Bombentreffer zerstört

Geschichte

U 3003 wurde am 6. November 1943, zusammen mit 62 weiteren Typ XXI Booten, bei der Bremer AG Weser in Auftrag gegeben. Die Kiellegung begann nach dem Aufschleppen der Sektionen am 27. Mai 1944 unter der zeitweiligen Bezeichnung „Neubau 1162“. Der Stapellauf fand am 18. Juli, nur zwei Monate nach der Kiellegung, statt und die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Ludo Kregelin, ehemals Kommandant von den Schulbooten U 60, U 38 und des ersten Schnorchelbootes U 236, erfolgte am 22. August 1944. Als Wappen führte U 3003 die vier Asse von U 107, welche sich vor einem mit Eichenlaub umkränzten Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes befanden. Dieses Wappen war Identisch mit dem von Kapitänleutnant Volker Simmermachers Typ XXI Boot U 3013, weil Simmermacher früher der Kommandant von U 107 war. Es ist jedoch unklar, warum das Wappen von Oberleutnant Kregelins Boot geführt wurde, da er keine Verbindung zu U 107 hatte.[1]

Während seiner Dienstzeit erprobte U 3003 n​eben einer n​euen Horchanlage a​uch einen glatten Hüllenkörper a​us 3-mm-V2A-Stahl. Diese Hülle sollte d​azu dienen, d​as Empfangsteil d​es ›Balkongerätes‹ am Bug z​u überziehen, u​m noch weiter Horchen z​u können. Ende Februar 1945 führte U 3003 m​it der n​euen Stahlhülle e​inen Tieftauchversuch durch, welche n​och eine maximale Horchreichweite v​on 3000 b​is 4000 m b​ei 15,5 kn ermöglichte.[2]

Verlust

Während eines Luftangriffes auf Kiel am 4. April 1945 lagen mehrere U-Boote in der Werft oder im Hafenbecken. Als die Bomben fielen, wurden die Holwaldtswerke besonders in Mitleidenschaft gezogen: schwere Beschädigung am gesamten Werftgelände sowie ein zerstörtes U-Boot, nämlich U 3003, welches im Trockendock einen Bombenvolltreffer erhielt und explodierte. Wenige Tage später regnete es auch Bomben über den Deutschen Werken, wo der Schaden noch höher war: noch schwerere Beschädigungen am Werftgelände, ein gekenterter Schwerer Kreuzer und zwei im Trockendock schwer beschädigte U-Boote. Bei dem Schweren Kreuzer handelte es sich um das umklassifizierte Panzerschiff Admiral Scheer, welches nach den Bombentreffern schwer beschädigt kenterte. Das Wrack wurde nach dem Krieg teilweise abgebrochen und das Hafenbecken später mit den Überresten zugeschüttet. Bei den U-Booten handelte es sich um das Typ IX C/40 Boot U 1227 unter dem Kommando Kapitänleutnant Friedrich Altmeier, welches vor mehreren Monaten von einer 104 Tage langen Feindfahrt heimkehrte, und um das Typ XXI Boot U 2516 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Fritz Kallipke, welche so schwer beschädigt wurden, dass sie außer Dienst gestellt werden mussten. Die Reste der U 3003 wurden nach dem Krieg gehoben und endgültig abgewrackt.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, S. 178.
  2. Eberhard Rössler: U-Boottyp XXI. 8. Auflage. Bernard und Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft mbH, Bonn 2013, ISBN 978-3-7637-6218-7, S. 184.

Literatur

  • Eckard Wetzel: U 2540. Das U-Boot beim Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven. Karl Müller, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-556-3.
  • Eckard Wetzel: U 2540. Der legendäre deutsche U-Boot-Typ XXI. Motorbuch Verlag 2012, ISBN 978-3-613-03492-1.
  • Eberhard Rössler: U-Boottyp XXI. 8. Auflage. Bernard und Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft mbH, Bonn 2013, ISBN 978-3-7637-6218-7.
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