Tunu
Tunu (dänisch Østgrønland, zu Deutsch Ostgrönland) war von 1950 bis 2009 einer der drei Verwaltungsbezirke Grönlands. Der Verwaltungssitz befand sich in der Hauptsiedlung, Tasiilaq. 2005 belief sich die Bevölkerungszahl auf 3800.
Tunu heißt auf Deutsch übersetzt etwa „der Rücken des Landes“.
Der Bezirk bestand aus zwei Gemeinden, Ammassalik und Illoqqortoormiut im Süden, sowie einem Teil des Nordost-Grönland-Nationalparks (Gemeindefreies Gebiet), der die nördliche Hälfte des Bezirks einnahm.
Im Osten grenzte es an die Grönlandsee, das Europäische Nordmeer, die Dänemarkstraße und den Nordatlantik. Im Westen lag der Bezirk Kitaa und im Norden der Bezirk Avanersuaq.
Im Juni 1931 besetzten norwegische Fischer mit Billigung ihrer Regierung in Oslo die Ostküste Grönlands. Am 12. Juli 1931 folgte die offizielle Proklamation des norwegischen Territoriums Eirik Raudes Land. Ein Jahr später, im Juli 1932, wurde das Territorium Fridtjof-Nansen-Land an der südlichen Ostküste proklamiert. Die Inbesitznahme der ostgrönländischen Territorien wurde damit begründet, dass Dänemark in den vergangenen Jahrhunderten nur Westgrönland erschlossen, besiedelt und effektiv beherrscht hatte und daher auch nur Ansprüche auf den Westteil der Insel geltend machen könne. Eine Teilung der Insel drohte. Nach einem Schiedsspruch des Ständigen Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 5. April 1933 gab Norwegen seine Ansprüche auf Ostgrönland jedoch wieder auf.[1]
Mit Wirksamkeit 1. Januar 2009 wurden im Zuge einer umfassenden Verwaltungsreform die bisherigen Gemeinden und Bezirke durch die vier Großkommunen Qeqqata Kommunia, Kommuneqarfik Sermersooq, Qaasuitsup Kommunia und Kommune Kujalleq ersetzt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Völkerrecht – Jura auf den Punkt gebracht – Völkerrecht + Klausurenkurs im Völkerrecht. C.F. Müller, 2014, ISBN 978-3-8114-7142-9, S. 561.