Tricyclazol

Tricyclazol i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er Benzothiazole u​nd ein systemisches Fungizid. Es w​ird vorwiegend i​m Reisanbau verwendet. Die Wirkung basiert a​uf der Hemmung d​er NADPH-abhängigen Reduktion v​on 1,3,6,8-Tetrahydroxynaphthalin z​u Scytalon u​nd von 1,3,8-Trihydroxynaphthalin z​u Vermelon i​n der Melaninbiosynthese.[5]

Strukturformel
Allgemeines
Name Tricyclazol
Andere Namen
  • 5-Methyl-1,2,4-triazolo[3,4-b]benzothiazol
  • Beam
Summenformel C9H7N3S
Kurzbeschreibung

pfirsichfarbener Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 41814-78-2
EG-Nummer 255-559-5
ECHA-InfoCard 100.050.490
PubChem 39040
ChemSpider 35726
DrugBank DB02891
Wikidata Q15632715
Eigenschaften
Molare Masse 189,24 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,4 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

185,9 °C[1]

Siedepunkt

zersetzt s​ich ab 285 °C[1]

Dampfdruck

0,027 mPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

sehr schwer löslich i​n Wasser (0,6 g·l−1 b​ei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[3]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze [4]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Tricyclazol k​ann aus 2-Hydrazino-4-methylbenzothiazol u​nd Ameisensäure gewonnen werden.[6]

Zulassung

Der Wirkstoff Tricyclazol ist in der Europäischen Union nicht für die Verwendung in Pflanzenschutzmitteln zugelassen.[7] In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[8]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Tricyclazol in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 3. Dezember 2013.
  2. Eintrag zu 5-methyl-1,2,4-triazolo[3,4-b]benzo-1,3-thiazole Vorlage:Linktext-Check/Escaped im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Eintrag zu 5-Methyl-1,2,4-triazolo(3,4-b)benzo-1,3-thiazol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Februar 2017. (JavaScript erforderlich)
  4. Datenblatt Tricyclazol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. Mai 2017 (PDF).
  5. M. Thieron, R. Pontzen, Y. Kurahashi: Carpropamid: a rice fungicide with two modes of action. In: Pflanzenschutz-Nachrichten Bayer. Band 51, Nr. 3, 1998, S. 257–278 (S. 261).
  6. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 726 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Entscheidung der Kommission vom 30. September 2008 (PDF) über die Nichtaufnahme von Tricyclazol in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff, abgerufen am 3. Dezember 2013.
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Tricyclazole in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 23. Februar 2016.
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