Tour Down Under 2000

Die 2. Tour Down Under fand vom 18. bis 23. Januar 2000 statt. Das Radrennen bestand aus sechs Etappen und begann in der südaustralischen Hauptstadt Adelaide, wo es auch endete. Die Gesamtdistanz des Rennens betrug 742 Kilometer. Die Tour Down Under war in die internationale Kategorie 2.3 eingestuft.

Tour Down Under 2000
Austragungsland Australien Australien
Austragungszeitraum 18. bis 23. Januar 2000
Etappen 6 Etappen
Gesamtlänge 742 Kilometer
Starterfeld 96 in 12 Teams
(davon 88 im Ziel angekommen)
Tour Down Under 1999 Tour Down Under 2001
Endstand
ErsterFrankreich Gilles Maignan19:02:27 h
ZweiterAustralien Stuart O’Grady+ 0:12 min
DritterDeutschland Steffen Wesemann+ 0:14 min
VierterFrankreich Ludovic Turpin+ 0:18 min
FünfterFrankreich Sandy Casar+ 0:24 min
SechsterFrankreich Dominique Rault+ 0:25 min
SiebterKasachstan Alexandr Winokurow+ 0:28 min
AchterVereinigtes Konigreich Mathew Stephens+ 4:11 min
NeunterDanemark René Jörgensen+ 5:46 min
ZehnterFrankreich Emmanuel Magnien+ 10:58 min
SprintwertungFrankreich Guillaume Auger22 P.
ZweiterFrankreich Stéphane Bergès20 P.
DritterAustralien Stuart O’Grady16 P.
BergwertungDanemark René Jörgensen38 P.
ZweiterFrankreich Stéphane Bergès32 P.
DritterFrankreich Dominique Rault32 P.
NachwuchswertungFrankreich Sandy Casar19:02:51 h
ZweiterAustralien Brad Davidson+ 26:20 min
DritterAustralien Allan Davis+ 43:05 min
TeamwertungFrankreich Ag2r Prévoyance77:36:06 h
ZweiterFrankreich Crédit Agricole+ 3:21 min
DritterDeutschland Team Deutsche Telekom+ 4:20 min

Die Teilnehmer

Wie schon bei der ersten Austragung des Rennens im Jahr zuvor lud die veranstaltende südaustralische Tourismuskommission die australischen Teams Sun-Smart-Mitsubishi und United Water-AIS zur Teilnahme ein. Insgesamt standen erneut zwölf Teams am Start, wobei mit dem Team Deutsche Telekom, Big Mat-Auber 93, Crédit Agricole, AG2R Prévoyance (im Vorjahr noch als Casino) und Saeco Gaggia fünf weitere Mannschaften partizipierten, die auch 1999 schon dabei gewesen waren. Jedes Team umfasste acht Fahrer.

Als favorisiert auf den Gesamtsieg galten im Vorfeld besonders die australischen Fahrer, die sich mitten in ihrer Saison befanden, während die europäischen Profis die Rundfahrt vor allem zur Vorbereitung auf die im März beginnende Saison nutzten.

Australien SunSmart - Mitsubishi
Australien United Water-AIS
Deutschland Team Deutsche Telekom
Frankreich Big Mat-Auber 93
Frankreich AG2R Prévoyance
Frankreich Crédit Agricole
Frankreich La Française des Jeux
Italien Saeco
Italien Team Polti
Niederlande Farm Frites
Danemark Memory Card -Jack & Jones
Vereinigtes Konigreich Linda McCartney Racing

Die Etappen

Als Höhepunkt des einwöchigen Rad-Festes Festival of Cycling in Adelaide wurde die Tour Down Under durch die Provinz Südaustralien zum zweiten Mal nach 1999 ausgefahren. Die sechs Etappen lange Rundfahrt startete und endete wie schon bei ihrer ersten Auflage in der Provinzhauptstadt und orientierte sich im Streckenverlauf stark an der Ausgabe des vergangenen Jahres.

1. Etappe, Adelaide Street Race

Mit einem 52 Kilometer langen Rundkurs in Adelaide begann am 19. Januar 2000 die Tour Down Under. An einem Dienstagabend säumten über 40. 000 Zuschauer den 3 Kilometer langen, flachen Rundkurs, der in einem Massensprint endete, den der Niederländer Koos Moerenhout vor sieben Australiern für sich entschied.

Ergebnis Adelaide Street Race
FahrerNationTeamZeit
1.Koos MoerenhoutNiederlandeFarm Frites1:06:53 h
2.Graham BrownAustralienUnited Water-AISgleiche Zeit
3.Bradley McGeeAustralienLa Française des Jeuxgleiche Zeit
4.Scott SunderlandAustralienSunSmart-Mitsubishigleiche Zeit
5.David McKenzieAustralienLinda McCartney Racinggleiche Zeit

2. Etappe, North Adelaide – Gawler

Die zweite Etappe hielt die ersten kurzen Anstiege für die Fahrer bereit und führte aus Adelaide heraus nach Norden über 152 Kilometer. Nach wenigen Kilometern setzte sich eine elfköpfige Ausreißergruppe ab, die das Feld nicht mehr einholen konnte. Mit siebzehn Minuten Rückstand rollte das Peloton ins Ziel, sodass bereits klar war, dass die Ausreißer des Tages auch den Gesamtsieg des Rennens unter sich ausmachen würden. Kurz vor dem Ziel setzten sich Michael Rogers, René Jörgensen und Gilles Maignan ab und machten den Tagessieg unter sich aus, wobei der Australier Rogers nicht zu schlagen war.

Ergebnis 2. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Michael RogersAustralienUnited Water-AIS3:25:02 h
2.René JörgensenDanemarkMemory Card -Jack & Jonesgleiche Zeit
3.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyancegleiche Zeit
4.Emmanuel MagnienFrankreichLa Française des Jeux+ 0:20 min
5.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricolegleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 2. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Michael RogersAustralienUnited Water-AIS4:41:55 h
2.René JörgensenDanemarkMemory Card -Jack & Jonesgleiche Zeit
3.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyancegleiche Zeit
4.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricole+ 0:20 min
5.Sandy CasarFrankreichLa Française des Jeux+ 0:20 min

3. Etappe, Glenelg – McLaren Vale

Das dritte Teilstück führte über 185 Kilometer von Glenelg aus nach Süden und war das längste der Rundfahrt. Ungefähr zwanzig Kilometer vor dem Ziel stand mit dem Willunga Hill der schwerste Anstieg der Tour Down Under auf dem Programm. Bereits zu Beginn des Rennens hatte sich Stéphane Bergès abgesetzt und feierte mit fast zwei Minuten Vorsprung einen ungefährdeten Solosieg vor dem Hauptfeld, das nur noch um Rang zwei sprintete. Dank der Zeitbonifikationen wegen des dritten Etappenranges schob sich Emmanuel Magnien auf Platz fünf der Gesamtwertung.

Ergebnis 3. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Stéphane BergèsFrankreichBig Mat-Auber 935:07:46 h
2.Erik ZabelDeutschlandTeam Deutsche Telekom+ 1:43 min
3.Emmanuel MagnienFrankreichLa Française des Jeuxgleiche Zeit
4.Maurizio De PasqualeItalienLinda McCartney Racinggleiche Zeit
5.Massimiliano MoriItalienSaecogleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 3. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Michael RogersAustralienUnited Water-AIS9:51:15 h
2.René JörgensenDanemarkMemory Card -Jack & Jones+ 0:03 min
3.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyance+ 0:09 min
4.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricole+ 0:25 min
5.Emmanuel MagnienFrankreichLa Française des Jeux+ 0:27 min

4. Etappe, Unley – Modbury

Vom südlich von Adelaide gelegenen Unley aus führte die vierte Etappe über wellige 136 Kilometer nach Norden. Eine zehnköpfige Spitzengruppe, die sich in einem schnellen und hektischen Rennen mit vielen Attacken gebildet hatte, machte schließlich den Sieg unter sich aus. Der Deutsche Steffen Wesemann setzte sich im Sprint gegen seine Mitstreiter durch. Michael Rogers musste seine Gesamtführung auf dem selektiven Abschnitt an den Franzosen Gilles Maignan abtreten und verlor ebenso wie der bisherige Gesamtfünfte Emmanuel Magnien über 21 Minuten. Auch der bisherige Gesamtzweite René Jörgensen erreichte das Ziel erst in einer Verfolgergruppe mit fast sechs Minuten Rückstand und rutschte auf den neunten Gesamtplatz. Tagessieger Wesemann verbesserte sich auf Position vier des Rankings.

Ergebnis 4. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Steffen WesemannDeutschlandTeam Deutsche Telekom3:13:02 h
2.Pascal HervéFrankreichTeam Poltigleiche Zeit
3.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricolegleiche Zeit
4.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyancegleiche Zeit
5.Brad DavidsonAustralienSunSmart - Mitsubishigleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 4. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyance13:04:26 h
2.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricole+ 0:14 min
3.Steffen WesemannDeutschlandTeam Deutsche Telekomgleiche Zeit
4.Ludovic TurpinFrankreichAG2R Prévoyance+ 0:18 min
5.Sandy CasarFrankreichLa Française des Jeux+ 0:24 min

5. Etappe, Gawler – Tanunda

Im Zielort der zweiten Etappe startete der fünfte Tagesabschnitt über 156 Kilometer nach Tanunda. Auf dem abschließenden Mengler's Hill konnte sich der Deutsche Erik Zabel aus einer großen Ausreißergruppe absetzen und sorgte für den zweiten deutschen Tagessieg in Folge, für ihn persönlich war es nach zwei Triumphen im Vorjahr bereits der dritte Sieg bei der Tour Down Under. Mit elf Minuten Rückstand kam das Hauptfeld ins Ziel, in der Gesamtwertung gab es dennoch keine bedeutenden Veränderungen.

Ergebnis 5. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Erik ZabelDeutschlandTeam Deutsche Telekom3:41:43 h
2.Massimiliano MoriItalienSaeco+ 0:02 min
3.Jacob Moe RasmussenDanemarkMemory Card -Jack & Jones+ 0:03 min
4.Emmanuel MagnienFrankreichLa Française des Jeuxgleiche Zeit
5.Allan DavisAustralienUnited Water-AISgleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 5. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyance16:57:09 h
2.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricole+ 0:14 min
3.Steffen WesemannDeutschlandTeam Deutsche Telekomgleiche Zeit
4.Ludovic TurpinFrankreichAG2R Prévoyance+ 0:18 min
5.Sandy CasarFrankreichLa Française des Jeux+ 0:24 min

6. Etappe, Adelaide Street Race

Mit einem 96 Kilometer langen, flachen Rundkurs (20 Runden zu je 4,8 Kilometern) in der südaustralischen Hauptstadt Adelaide endete die 2. Tour Down Under. Im Massensprint konnte Robbie McEwen die Konkurrenz deutlich distanzieren. Dank der Zeitbonifikation für den dritten Etappenplatz konnte Stuart O'Grady sich vor Steffen Wesemann den zweiten Rang in der Gesamtwertung sichern.

Ergebnis 6. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Robbie McEwenAustralienFarm Frites2:05:17 h
2.Jaan KirsipuuEstlandAG2R Prévoyance+ 0:01 min
3.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricolegleiche Zeit
4.Bradley McGeeAustralienLa Française des Jeuxgleiche Zeit
5.Torsten NitscheDeutschlandSaecogleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 6. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Gilles MaignanFrankreichAG2R Prévoyance16:57:09 h
2.Stuart O’GradyAustralienCrédit Agricole+ 0:12 min
3.Steffen WesemannDeutschlandTeam Deutsche Telekom+ 0:14 min
4.Ludovic TurpinFrankreichAG2R Prévoyance+ 0:18 min
5.Sandy CasarFrankreichLa Française des Jeux+ 0:24 min

Etappenübersicht

EtappeDatumStart–ZielkmEtappensieger Führender
1. Etappe18. JanuarAdelaide52Niederlande Koos MoerenhoutNiederlande Koos Moerenhout
2. Etappe19. JanuarNorth Adelaide–Gawler152Australien Michael RogersAustralien Michael Rogers
3. Etappe20. JanuarGlenelg-McLaren Vale185Frankreich Stéphane Bergès
4. Etappe21. JanuarUnleyModbury136Deutschland Steffen WesemannFrankreich Gilles Maignan
5. Etappe22. JanuarGawlerTanunda156Deutschland Erik Zabel
6. Etappe23. JanuarAdelaide96Australien Robbie McEwen

Wertungen

Für die Punktewertungen gab es folgende Punktverteilung:

2 Zwischensprints auf jeder Etappe
1: 6 Punkte
2: 4 Punkte
3: 2 Punkte
Zielsprint
1: 8 Punkte
2: 6 Punkte
3: 4 Punkte
Bergwertungen
1: 16 Punkte
2: 12 Punkte
3: 8 Punkte
4: 6 Punkte
5: 4 Punkte

Wertungen im Tourverlauf

Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung nach der jeweiligen Etappe an.

Gesamtwertung Sprintwertung Bergwertung Nachwuchswertung Teamwertung
1. Etappe Koos Moerenhout Brett Aitken Stuart O’Grady Koos Moerenhout -
2. Etappe Michael Rogers Michael Rogers René Jörgensen Michael Rogers AG2R Prévoyance
3. Etappe Stéphane Bergès
4. Etappe Gilles Maignan Sandy Casar
5. Etappe
6. Etappe Guillaume Auger

Endstand

Die gesamte Tour Down Under 2000 wurde nicht wie erwartet von den Sprintern dominiert, die auf vier der sechs Etappen Ausreißern mit teils sehr großem Zeitabstand den Sieg überlassen mussten. Dank seines gelungenen Fluchtversuchs auf der zweiten Etappe konnte der Franzose Gilles Maignan schließlich die Gesamtwertung für sich entscheiden, da er auch zwei Tage darauf aufmerksam blieb und in einer weiteren Fluchtgruppe mit einigen Favoriten vertreten war. Somit konnte er den bis dahin führenden Michael Rogers ablösen, der so viel Zeit verlor, dass er auch in der Nachwuchswertung Sandy Casar und anderen den Vortritt lassen musste. Erfolgreich verlief das Rennen für die deutsche Mannschaft Telekom. Wie im Vorjahr konnten durch Steffen Wesemann und Erik Zabel zwei Etappensiege erzielt werden, zudem konnte sich Wesemann dank seiner Präsenz in der Fluchtgruppe des vierten Tages Platz drei in der Endabrechnung sichern, während Teamkollege Alexander Winokurow Siebter wurde.

Die einheimischen Australier konnten durch Rogers und Robbie McEwen ebenfalls zwei Tagesabschnitte für sich entscheiden, Titelverteidiger Stuart O’Grady verpasste einen erneuten Titel allerdings um zwölf Sekunden. Brett Aitken sicherte sich wie schon ein Jahr zuvor die Punktewertung.

Einzelnachweise

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