Tillmitsch

Tillmitsch ist eine Gemeinde mit 3457 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark.

Tillmitsch
WappenÖsterreichkarte
Tillmitsch (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Hauptort: Tillmitsch Links der Laßnitz
Fläche: 14,99 km²
Koordinaten: 46° 49′ N, 15° 31′ O
Höhe: 276 m ü. A.
Einwohner: 3.457 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 231 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8434
Vorwahl: 03452
Gemeindekennziffer: 6 10 43
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 87
A-8434 Tillmitsch
Website: www.tillmitsch.at
Politik
Bürgermeister: Walter Novak (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Tillmitsch im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Tillmitsch im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Geografische Lage

Tillmitsch liegt im westlichen Teil des Leibnitzer Feldes in der Südsteiermark.

Das Gemeindegebiet hat Anteil an den östlichen Ausläufern des Sausaler Hügellandes (bis 340 m Seehöhe), der größte Teil liegt aber in der Talebene (240 m über dem Meeresspiegel).

Gemeindegliederung

Am 1. Jänner 1968 wurde die Gemeinde Altenberg bei Leibnitz eingemeindet.

Die Gemeinde Tillmitsch besteht seither aus vier Katastralgemeinden: Altenberg, Maxlon, Steingrub, Tillmitsch.

Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):

  • Altenberg (191)
  • Grössing (113)
  • Maxlon (185)
  • Neutillmitsch (1343)
  • Steingrub (97)
  • Tillmitsch (1528)

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (alphabetisch): Gralla, Heimschuh, Kitzeck im Sausal, Lang, Lebring-Sankt Margarethen, Leibnitz und Sankt Nikolai im Sausal.

Tourismusverband

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Großklein, Heimschuh, Kitzeck im Sausal, St. Andrä-Höch, St. Johann im Saggautal, St. Nikolai im Sausal und Gleinstätten den Tourismusverband „Sulmtal Sausal – Südsteirisches Weinland“. Dessen Sitz ist Kitzeck im Sausal.[2]

Geschichte

Katholische Filialkirche Tillmitsch

Tillmitsch wurde um 1220 erstmals urkundlich als „Tubnaz“ erwähnt. Im Ziegelwerk Guidassoni wurden Spuren einer Eisenschmelze aus der Zeit 1000 v. Chr. gefunden.

Nördlich, an der Grenze zu Lang, liegt die Eiserne Pforte, der Beginn des sogenannten Teufelsgrabens. Er erstreckt sich bis zur Mur in Bachsdorf. Der Teufelsgraben ist eine Art germanische Landwehr, ca. 11 m breit und ca. 2 m tief, aus der Zeit um 750–800 n. Chr. In dieser Zeit begann auch die frühmittelalterliche Besiedlung durch die Deutschen.[3]

Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Die starke Zunahme der Einwohnerzahl beruht auf einer starken Zuwanderung. Seit dem Jahr 2001 ist die Geburtenbilanz leicht negativ.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Im Jahre 2010 bewirtschafteten 17 Haupterwerbsbauern mehr als die Hälfte der Agrarflächen. Im Produktionssektor arbeitet mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Baugewerbe. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor ist der Handel, gefolgt von sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 70 91 44 32
Produktion 29 28 302 352
Dienstleistung 139 74 442 318

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Tillmitsch ist eine Pendlergemeinde. Von den 1655 Erwerbstätigen, die im Ort wohnen, arbeiten 267 in der Gemeinde und fast 1400 pendeln aus. Aus der Umgebung kommen 521, um in Tillmitsch zu arbeiten (Stand 2011).[8]

Verkehr

  • Eisenbahn: Durch den Osten des Gemeindegebietes verläuft die Südbahn. Der näheste Bahnhof ist in weniger als zehn Minuten mit dem Bus erreichbar.[9]
  • Straße: Die Pyhrn Autobahn A9, die östlich von Tillmitsch verläuft, bietet eine gute Verbindung nach Graz.

Politik

Bürgermeister

Bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Walter Novak (SPÖ) zum Bürgermeister von Tillmitsch gewählt. Er trat damit die Nachfolge von Erich Macher (ÖVP), welcher das Amt 2015 von Alfred Langbauer (SPÖ) übernahm, an. Der weitere Gemeindevorstand besteht aus dem 1. Vizebürgermeister Ewald Schenk (SPÖ), dem 2. Vizebürgermeister Erich Macher (ÖVP), dem Gemeindekassier DI Stefan Flucher (SPÖ) und dem weiteren Vorstandsmitglied Andreas Weiland (ÖVP).[10][11][12]

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl 2015 glich einem politischen Erdbeben. Die SPÖ, die aus den letzten Gemeinderatswahlen als klarer Sieger hervorging, verlor zwei Drittel ihrer Wähler und fiel damit von 14 auf vier Mandate zurück, ebenso viele wie die FPÖ, die bei den letzten beiden Wahlen gar nicht kandidiert hatte, und die Liste Wir für Tillmitsch unter ihrem Spitzenkandidaten Robert Gritsch, die sich erstmals zur Wahl stellte. Wahlsieger war die ÖVP, die sieben Sitze erreichte.[13]

Bei der Gemeinderatswahl 2020 konnte die SPÖ die relative Mehrheit zurückgewinnen, sie stellt seitdem 10 Mandate. Die ÖVP und die Grünen konnten ihre Stimmenanteile in etwa halten und stellen weiterhin 7 bzw. 2 Mandate. Die FPÖ und die Liste Wir für Tillmitsch verloren beide stark und sind seitdem jeweils nur mehr mit einem Mandat im Gemeinderat vertreten.[14]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020 2015 2010 2005 2000
Sti. % M. Sti. %M. Sti. %M. Sti. %M. Sti. %M.
SPÖ 833 45,42 10 409214 12286414 13197115 901528
ÖVP 550 29,99 7 611327 05452806 04262305 689406
Die Grünen 157 8,56 2 17392 01440801 01050601 nicht kandidiert
Wir für Tillmitsch 150 8,18 1 360194 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ 144 7,85 1 378204 nicht kandidiert nicht kandidiert 133071
Wahlberechtigte 2.901 2.768 2.675 2.520 2.219
Wahlbeteiligung 64 % 71 % 73 % 75 % 78 %

Wappen

Das 1973 verliehene Gemeindewappen zeigt: „In einem durch einen schmalen silbernen Wellenpfahl gespaltenen Schild vorn drei übereinander stehende silberne Tannen in grünem Feld, hinten eine rote, silbern gefugte Ziegelmauer.“[15]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Franz Feldbacher († 2019), Alt-Bürgermeister von Tillmitsch
Commons: Tillmitsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 323. ZDB-ID 1291268-2 S. 630–631.
  3. http://www.tillmitsch.at/
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Tillmitsch, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Tillmitsch, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Tillmitsch, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Tillmitsch, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Tillmitsch, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  9. Fahrplanauskunft. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  10. Tillmitsch: Gemeindevorstand aus fünf Mitgliedern steht fest. Abgerufen am 30. August 2020.
  11. GV Andreas Weiland. Abgerufen am 30. August 2020 (deutsch).
  12. Gemeinde Tillmitsch: Gemeindevorstand. Abgerufen am 10. Februar 2021.
  13. Meine Woche vom 22. März 2015: Tillmitsch: Erfolg für Politneulinge (abgerufen am 16. Juni 2015)
  14. Gemeinderatswahlen Steiermark 2020 – news.ORF.at. Abgerufen am 29. August 2020.
  15. Gemeinde Tillmitsch: Gemeindewappen. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
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