Tiefenbronn

Tiefenbronn ist eine Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Enzkreis
Höhe: 428 m ü. NHN
Fläche: 14,78 km2
Einwohner: 5339 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 361 Einwohner je km2
Postleitzahl: 75233
Vorwahl: 07234
Kfz-Kennzeichen: PF
Gemeindeschlüssel: 08 2 36 062
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemmingenstraße 1
75233 Tiefenbronn
Website: www.tiefenbronn.de
Bürgermeister: Frank Spottek (parteilos)
Lage der Gemeinde Tiefenbronn im Enzkreis
Karte
Tiefenbronn

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde Tiefenbronn mit den Ortsteilen Tiefenbronn, Mühlhausen und Lehningen liegt am Rande des Nordschwarzwaldes. Tiefenbronn liegt an der Würm, die aber nicht direkt durch Tiefenbronn, sondern durch den Ortsteil Mühlhausen fließt. Pforzheim ist 15 km von Tiefenbronn entfernt.

Nachbargemeinden

Tiefenbronn liegt zwischen den Städten Leonberg, Weil der Stadt, Pforzheim und Bad Liebenzell und Heimsheim.

Eine enge Verbindung besteht zur Nachbargemeinde Neuhausen (Enzkreis).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Tiefenbronn gehören die ehemaligen Gemeinden Lehningen und Mühlhausen. Zu den ehemaligen Gemeinden Lehningen und Mühlhausen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Gemeinde Tiefenbronn in den Grenzen von 1971 gehören das Dorf Tiefenbronn und die Häuser Wasserwerk.[2]

Geschichte

Tiefenbronn 1977

Tiefenbronn wurde erstmals 1105 im Codex Hirsaugiensis erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Später war es im Besitz der Herren vom Stain. Jakob von Stein verkaufte den Ort 1407 an den Reichsfreiherrn Diether V. von Gemmingen, der die Linie Gemmingen-Hagenschieß der Freiherren von Gemmingen begründete. Seit 1806 gehörte der Ort zum Großherzogtum Baden, das 1839 auch den Besitz der Gemminger aufkaufte. Ab dem 25. Juni 1939 waren Tiefenbronn, Lehningen und Mühlhausen Bestandteile des Landkreises Pforzheim. 1945 wurden die Ortschaften Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörten somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1972 durch die Vereinigung der Gemeinden Tiefenbronn, Lehningen und Mühlhausen neu gebildet.[3] 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der die neue Gemeinde zum Enzkreis kam.

In den 1990er Jahren geriet Tiefenbronn mehrfach in bundesweite Schlagzeilen: Zum einen wurden bei wiederholten Einschlägen von Eisbrocken aus Flugzeugtoiletten etliche Dachfenster und Gebäude beschädigt. Auch ein Entführungsfall brachte 1997 die Presse nach Tiefenbronn.

Wappen der früheren Gemeinden

Ortsteile

Mühlhausen wurde wie Tiefenbronn erstmals 1105 im Codex des Klosters Hirsau erwähnt. Mit Tiefenbronn zusammen kam es über die Reichsfreiherrn von Gemmingen an das Großherzogtum Baden und schließlich an Baden-Württemberg. Zum 1. Januar 1972 wurde es gemeinsam mit dem Ortsteil Lehningen nach Tiefenbronn eingemeindet.

Lehningen ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Tiefenbronn.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Tiefenbronn hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,3 % (2014: 56,8 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

ParteiStimmenSitzeErgebnis 2014
CDU36,06 %551,1 %, 7 Sitze
Liste Mensch und Umwelt Tiefenbronn (LMU)34,95 %538,4 %, 5 Sitze
SPD12,01 %251,1 %, 2 Sitze
Freie Wähler Tiefenbronn13,87 %20,0 %, 0 Sitze
Tierschutzpartei3,11 %00,0 %, 0 Sitze

Bürgermeister

Am 11. März 2012 wurde der parteilose Frank Spottek mit 78,63 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt. Vorgänger im Amt war Friedrich Sämann.[4] Im März 2020 wurde Spottek ohne Gegenkandidat mit 97,6 % der Stimmen wiedergewählt.[5]

Bildung

Mit der Lucas-Moser-Schule verfügt Tiefenbronn über eine Grundschule.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Franz-Josef-Gall-Straße

Im Ortsteil Tiefenbronn ist die kulturhistorische Berühmtheit seine 600 Jahre alte Kirche St. Maria Magdalena, die mehrere Sehenswürdigkeiten bietet. Neben einer gotischen Silbermonstranz von Jörg Seldere beherbergt sie die Hauptwerke von gleich zwei Meistern: den Hochaltar von Hans Schüchlin aus dem Jahr 1469 und den Magdalenenaltar von Lukas Moser aus dem Jahr 1432.

Im Ortsteil Mühlhausen sind die katholische Kirche St. Alexander aus dem Jahre 1495 mit ihren Grabplatten von 1607 und 1732 sowie das alte Wasserschloss Steinegg mit Wehrmauer von 1551/1553 sehenswert. Das Schloss kam 1823 durch das Wirken von Aloys Henhöfer in den Besitz der evangelischen Gemeinde.

Im Ortsteil Lehningen ist die kleine katholische Kirche St. Ottilien in der Ortsmitte sehenswert. Sie wurde etwa 1500 erbaut.

Brauchtum

Seit vielen Jahrzehnten pflegt Tiefenbronn die Karnevalstradition, die zu den wichtigsten Brauchtümern im Ortsgeschehen zählt. Im Jahr 1954 wurde der Tiefenbronner Carnevalverein (TCV) gegründet, der alljährlich Veranstaltungen, wie z. B. Prunksitzungen, Maskenbälle, den Tiefenbronner Fasnetsumzug oder das Schneemannverbrennen organisiert. Somit ist die Tiefenbronner Fasnet die älteste ihrer Art im Enzkreis, Raum Pforzheim und darüber hinaus. Weiterhin gibt es neun Masken- und Zunftgruppen, die sich aktiv an der Fasnet beteiligen. Die Symbolfigur der Tiefenbronner Fasnet ist der Schmellenhopfer (Schimpfname der Tiefenbronner). Den Narren steht alljährlich ein neuer Schmellenprinz vor.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 580–582.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 478.
  4. pz-news.de
  5. https://bnn.de/pforzheim/enzkreis/buergermeister-frank-spottek-wertet-wahlbeteiligung-als-erfolg abgerufen am 10. Mai 2021

Literatur

  • Judith Knöbel-Methner: 900 Jahre Tiefenbronn. Streiflichter einer Gemeinde. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2005, ISBN 978-3-89735-427-2.
Commons: Tiefenbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.