Thorium(III)-iodid

Thorium(III)-iodid ist eine chemische Verbindung des Thoriums aus der Gruppe der Iodide.

Kristallstruktur
_ Th3+ 0 _ I
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Cccm (Nr. 66)Vorlage:Raumgruppe/66

Gitterparameter

a = 873,5 pm
b = 2029,7 pm
c = 1466,1 pm[1]

Allgemeines
Name Thorium(III)-iodid
Andere Namen

Thoriumtriiodid

Verhältnisformel ThI3
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13779-96-9
Wikidata Q17265579
Eigenschaften
Molare Masse 612,75 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Darstellung

Thorium(III)-iodid kann durch Reaktion von Thorium(IV)-iodid mit Thorium bei 450–550 °C gewonnen werden.[2]

Bei einer Reaktionszeit von zwei bis drei Tagen entsteht nadelförmiges α-Thorium(III)-iodid, während bei sehr langer Reaktionszeit die β-Form als kompakte Kristalle mit grünlich bis messingfarbenem Glanz entstehen.[5]

Ebenfalls möglich ist die direkte Darstellung aus den Elementen.[2]

Eigenschaften

Thorium(III)-iodid ist eine schwarze, violettstichige, meist schlecht durchkristallisierte Masse. Ausgebildete Kristalle zeigen unter dem Mikroskop starken Dichroismus von violett nach olivgrün und sind doppelbrechend. Oberhalb von 550 °C zerfällt Thorium(III)-iodid zu Thorium(IV)-iodid und Thorium(II)-iodid.[2] β-Thorium(III)-iodid hat eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Cccm (Raumgruppen-Nr. 66)Vorlage:Raumgruppe/66.[5] Die α-Form hat eine pseudoorthorhombische Kristallstruktur.[6]

Einzelnachweise

  1. H.P. Beck, C Strobel: ThI3, ein Janus unter den Verbindungen mit Metall-Metall-Wechselwirkungen. In: Angewandte Chemie, 1982, 94, S. 558–559 doi:10.1002/ange.19820940731.
  2. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1142.
  3. R.A. Mackay, W. Henderson: Introduction to Modern Inorganic Chemistry, 6th edition. CRC Press, 2002, S. 263 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, J. Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements (Set Vol.1-6…). Springer, 2010, ISBN 978-94-007-0211-0, S. 78,84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Isabel Santos, A. Pires De Matos, Alfred G. Maddock: Compounds of thorium and uranium in low (< IV) oxidation states. In: A. G. Sykes (Hrsg.): Advances in Inorganic Chemistry. Band 34, 1989, S. 65–144, hier S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.