Tauberzell
Tauberzell ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Adelshofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Tauberzell Gemeinde Adelshofen | |
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Höhe: | 303 (298–315) m ü. NHN |
Einwohner: | 191 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 91587 |
Vorwahl: | 09865 |
Tauberzell (Adelshofen) im August 2011 |
Geografie
Das Kirchdorf liegt im tief eingeschnittenen Muschelkalktal der Tauber am rechten Flussufer, überwiegend nach dem Zufluss des kurzen Neustetter Bachs, zehn Kilometer flussabwärts von Rothenburg ob der Tauber und acht Kilometer flussaufwärts von Creglingen. Oberhalb des linken Taubertalhangs liegt das Oppidum Finsterlohr, der Keltenwall, eine keltische Fliehburg.
Die Staatsstraße 2268/L 2251 (=Romantische Straße) führt an der Uhlenmühle vorbei nach Tauberscheckenbach (2 km südöstlich) bzw. an der Hautschenmühle vorbei nach Archshofen (3,3 km westlich). Die Kreisstraße AN 39 führt das Nebental entlang nach Neustett (1,7 km nordöstlich) auf der rechten Hochebene. Des Weiteren führen der Taubertalradweg „Liebliches Taubertal“[2] und der Fränkische Marienweg durch den Ort.
Geschichte
Das Stift Herrieden kaufte 1397 von Anna von Weinsberg den Ort samt dem Burgstall.[3]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Tauberzell gebildet, zu dem bzw. zu der Ackermannsmühle, Hautschenmühle und Uhlenmühle gehörten. In Verwaltung und Gerichtsbarkeit war sie dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[4][5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,905 km².[6] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Juli 1972 nach Adelshofen eingemeindet.[7]
Tauberzell ist ein fränkischer Weinbauort mit jahrhundertealter Tradition. Im Landkreis Ansbach betreibt, abgesehen von einem kleinen Weinberg in Rothenburg ob der Tauber, Tauberzell als einziger Ort im größeren Maße Weinbau, die Einzellage heißt Hasennestle. Angebaut wird an Hängen der beiden Täler.
Holdermühle
Durch das Anwesen Holdermühle ca. 500 m flussabwärts von Tauberzell verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Die „Grenzlage“ der Holdermühle zeigt sich dort durch folgendes interessante Detail: Die Stromzuleitung kommt von Tauberzell (Bayern), während die Telefonleitung aus Richtung Archshofen mit der Vorwahl von Creglingen (Baden-Württemberg) erfolgt.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Tauberzell
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 300 | 324 | 313 | 323 | 307 | 296 | 324 | 350 | 339 | 317 | 305 | 297 | 299 | 303 | 296 | 285 | 266 | 239 | 242 | 334 | 341 | 314 | 276 | 242 |
Häuser[8] | 73 | 65 | 63 | 55 | 63 | 57 | 56 | 59 | ||||||||||||||||
Quelle | [9] | [5] | [10] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [10] | [10] | [17] | [10] | [10] | [10] | [18] | [10] | [10] | [10] | [19] | [10] | [6] | [20] |
Ort Tauberzell
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 283 | 301 | 285 | 301 | 296 | 299* | 266* | 341* | 276* | 242* | 191 |
Häuser[8] | 69 | 63 | 53 | 63* | 57* | 56* | 59* | 59 | |||
Quelle | [9] | [5] | [11] | [13] | [16] | [17] | [18] | [19] | [6] | [20] | [1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
- Haus Nr. 9: Gasthaus zum Ochsen
- Haus Nr. 10: Ehemaliges Schulhaus
- Haus Nr. 11: Pfarrhaus, erbaut 1732
- Haus Nr. 12: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Veit
- Haus Nr. 41: Gasthaus
- Zahlreiche Wohnhäuser
- Weinbergslagen, Brücken und Brunnen
Rad- und Wanderwege
Tauberscheckenbach liegt am Taubertalradweg.[21][22] Der Panoramaweg Taubertal führt ebenfalls durch den Ort.[23][24]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Tauberzell. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 509–510 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Tauberzell. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 536 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 113–116.
- Gottfried Stieber: Tauberzell. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 803–804 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Tauberzell. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 755 (Digitalisat).
Weblinks
- Heimat- und Weinbauverein Tauberzell
- Tauberzell auf der Website adelshofen.de
- Tauberzell in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Tauberzell in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Tauberzell im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
- Tauberzell im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Bayerische Annalen: 1834, S. 1033.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 67 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 227 (Digitalisat). Für den Einzelort Tauberzell ist fälschlicherweise die Einwohnerzahl von der Gemeinde Tauberzell angegeben. Vgl. Historisches Gemeindeverzeichnis.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 91 (Digitalisat). Für die Gemeinde Tauberzell zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Gundelsmühle (S. 33) und Hautschenmühle (S. 37).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Für den Einzelort Tauberzell ist fälschlicherweise die Einwohnerzahl von der Gemeinde Tauberzell angegeben. Historisches Gemeindeverzeichnis.
- Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1240, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1176 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1247–1248 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1288 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
- „Der Klassiker“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
- 1. Tagesetappe - Rothenburg o.d.T. bis Weikersheim - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
- Panoramaweg Taubertal - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
- Panoramawanderweg Taubertal (Fernwanderweg) - wanderkompass.de. In: wanderkompass.de. Abgerufen am 3. August 2020.