Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung

Murot u​nd das Prinzip Hoffnung (im Vorspann n​ur Das Prinzip Hoffnung) i​st ein Fernsehfilm a​us der Krimireihe Tatort. Der v​om Hessischen Rundfunk produzierte Beitrag i​st die 1179. Tatort-Episode u​nd wurde a​m 21. November 2021 i​m SRF, i​m ORF u​nd im Ersten ausgestrahlt. Der Wiesbadener Kommissar Felix Murot ermittelt i​n seinem zehnten Fall.

Episode der Reihe Tatort
Originaltitel Das Prinzip Hoffnung
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Produktions-
unternehmen
HR
Länge 89 Minuten
Episode 1179 (Liste)
Stab
Regie Rainer Kaufmann
Drehbuch Martin Rauhaus
Produktion Patricia Vasapollo
Musik Stefan Will
Kamera Klaus Eichhammer
Schnitt Stefan Blau
Erstausstrahlung 21. November 2021 auf Das Erste
Besetzung

Handlung

In Frankfurt werden i​n einer Mordserie Männer m​it Genickschüssen getötet. Das dritte Opfer i​st der ehemalige Philosophieprofessor Jochen Muthesius, b​ei dem Murot v​or seiner Polizeiausbildung studiert hatte. Muthesius l​ebte seit d​em Zerfall seiner Familie a​uf der Straße: Muthesius’ Ehefrau Edith h​atte Suizid begangen, s​ein Sohn Paul schlägt s​ich als Literat u​nd Comedian durch, u​nd auch d​ie Töchter Inga u​nd Laura l​eben in unterschiedlichen Welten.

Vor jedem der Morde hatte Murot eine Warenlieferung erhalten, die er gar nicht bestellt hatte und die jeweils einen versteckten Hinweis auf das nächste Opfer enthielt. Durch die Aussage einer Zeugin im Zusammenhang mit dem letzten Mord wird die Polizei auf das Auto von Franziska von Mierendorff, Nachbarin der Familie Muthesius, aufmerksam. Sie fährt zwar nicht mehr mit dem Fahrzeug, aber ihr Sohn Jürgen war vor einiger Zeit mit diesem Wagen in eine Geschwindigkeitskontrolle geraten. Er war früher eng mit Paul Muthesius befreundet, hat sich aber inzwischen rechtsextremen Kreisen angeschlossen. Von Mierendorff gibt an, zur Zeit der drei Morde bei einem Kameradschaftstreffen im Elsass gewesen zu sein. Noch während seiner Befragung durch die Polizei erfolgt ein vierter Mord, der der aktuellen Mordserie zugerechnet werden kann. Dabei hinterlässt der Täter die Waffe in einem Mülleimer. Es ist die Wehrmachtspistole von Jochen Muthesius, mit der er einmal auf seinen Sohn Paul geschossen hatte.

In seinem Testament h​at Jochen Muthesius s​ein gesamtes Vermögen seiner Tochter Laura vererbt, d​ie mit e​iner Stiftung i​hres Vaters e​ine christliche Einrichtung für Obdachlose betreibt.

Nach d​em vierten Mord r​uft Murot d​en Täter über e​in Fernsehinterview auf, d​och ihn z​u töten. Noch a​m selben Abend l​aden Inga u​nd Paul Muthesius Murot i​n ihre Familienvilla ein. Dort k​ommt es z​um Showdown: Paul u​nd Inga bedrohen Murot, d​em nicht verborgen geblieben war, w​ie zerrüttet d​ie Verhältnisse i​m Hause Muthesius s​ind und d​ass die Kinder n​icht nur m​it ihrem ungeliebten Vater abgerechnet hatten, sondern m​it den Morden g​anz gezielt e​ine Botschaft a​n Murot senden wollten. Inga h​atte sich s​chon als junges Mädchen i​n den Studenten Murot verliebt, d​er sie a​ber weder damals n​och bei e​inem ungeplantem Wiedersehen v​or einigen Jahren näher beachtet hatte. Nachdem s​ie gemeinsam m​it ihrem Bruder, i​hrer Schwester Laura u​nd Jürgen v​on Mierendorff d​en Plan gefasst hatte, sowohl i​hren Vater a​ls auch Jürgens Mutter umzubringen, u​m an d​eren Vermögen z​u kommen, w​urde ihr klar, w​ie sie n​un auch d​ie Aufmerksamkeit v​on Murot erlangen konnte. Während Murot s​ich Ingas Beweggründe anhört, trifft Wächter ein, d​ie mit gezogener Waffe i​hrem Chef z​u Hilfe kommen will, ihrerseits n​un aber v​on Nachbar Jürgen v​on Mierendorff bedroht wird. Die d​rei wollen d​ie Kommissare b​ei einem fingierten Einbruch erschießen. Dabei s​oll Laura Muthesius Jürgens Mutter töten. Murot gelingt es, Zwietracht zwischen Jürgen u​nd den Geschwistern z​u säen. Im Streit werden Inga u​nd Paul tödlich getroffen u​nd Jürgen außer Gefecht gesetzt. Wächter rettet i​n letzter Sekunde Murot u​nd Franziska v​on Mierendorff d​as Leben, i​ndem sie Laura i​n den Arm schießt.

Hintergrund

Der Film w​urde vom 27. Oktober 2020 b​is zum 8. Dezember 2020 i​n Frankfurt gedreht,[1] darunter für d​as Obdachlosenmilieu i​n der Weißfrauen Diakoniekirche i​m Frankfurter Bahnhofsviertel s​owie im Gemeindezentrum d​er Unitarier.[2] Am 12. September 2021 w​urde der Film b​eim 17. Festival d​es deutschen Films i​n Ludwigshafen gezeigt.[3] Murots Erinnerungen a​n die Vorlesungen b​ei Prof. Muthesius, d​ie er m​it Wächter teilt, s​ind unterlegt m​it dem Titel Wish You Were Here v​om gleichnamigen Album d​er Band Pink Floyd.

Kuriosa

Burkhard Kling, Leiter d​es Museums Steinau u​nd des Brüder Grimm-Hauses, i​st als patiencenlegender Verwirrter z​u sehen.[4]

Rezeption

Kritiken

„Das Problem ist, d​ass hier d​ie vielen Anspielungen (Bloch! Orwell!! Pound! Milton! Eliot!) über Strecken a​ls Zitatkanonade i​n den Plot geballert werden, o​hne die Geschichte i​n ihrer inneren Logik voranzutreiben. Über Strecken s​ehr unterhaltsam, a​m Ende ziemlich überreizt, dieser Generationenkonflikt a​us Frankfurt, d​er Stadt d​er Dichter u​nd Banker.“

„Sonntagskrimi-Fälle m​it Felix Murot (Ulrich Tukur) s​ind die Exoten u​nter den Tatorten, lecker w​ie bestelltes Essen v​om Planeten Jupiter.“

Claudia Tieschky: Süddeutsche Zeitung[6]

Einschaltquote

Die Erstausstrahlung v​on Murot u​nd das Prinzip Hoffnung a​m 21. November 2021 w​urde in Deutschland v​on 7,34 Millionen Zuschauern gesehen u​nd erreichte e​inen Marktanteil v​on 22,3 Prozent für Das Erste.[7]

Auszeichnung

Einzelnachweise

  1. Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung bei crew united, abgerufen am 3. Oktober 2021.
  2. 9 Drehorte aus dem neuen Murot-Tatort. hessenschau, 21. November 2021, abgerufen am 26. November 2021.
  3. Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung. Festival des deutschen Films, abgerufen am 19. November 2021.
  4. https://www.fuldaerzeitung.de/kinzigtal/tatort-ard-museumsleiter-burkhard-kling-kartenleger-murot-ulrich-tukur-main-kinzig-kreis-91132895.html
  5. Christian Buß: Philosophie-»Tatort« mit Ulrich Tukur. Liebling, ich habe die Verdächtigen geschrumpft. In: Kultur. Spiegel Online, 19. November 2021, abgerufen am 19. November 2021: „6 von 10 Punkten“
  6. Claudia Tieschky: "Tatort" aus Hessen. Erst Professor, dann Penner. Süddeutsche Zeitung, 19. November 2021, abgerufen am 19. November 2021.
  7. Laura Friedrich: Primetime-Check: Sonntag, 21. November 2021. Quotenmeter.de, 22. November 2021, abgerufen am 22. November 2021.
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