Töpchiner Seen
Die Töpchiner Seen sind ein 374,94 Hektar großes Naturschutzgebiet auf der Gemarkung der Stadt Mittenwalde im Landkreis Dahme-Spreewald im Land Brandenburg.[1]
Töpchiner Seen | ||
Nördlicher Töpchiner See | ||
Lage | Brandenburg, Deutschland | |
Fläche | 375 ha | |
WDPA-ID | 319219 | |
Geographische Lage | 52° 11′ N, 13° 35′ O | |
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Einrichtungsdatum | 29. Mai 1988 |
Lage
Das FFH-Gebiet befindet sich südlich des Stadtzentrums und dort südlich des Motzener Sees. An ihn grenzt der Mittenwalder Ortsteil Motzen nach Süden und Osten hin an. Östlich verläuft die Bundesautobahn 13 in Nord-Süd-Richtung. Südlich ist die Stadt Teupitz mit ihrem Ortsteil Egsdorf, westlich der namensgebende Mittenwalder Ortsteil Töpchin. Naturräumlich gehört das Gebiet zum Ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiet.[2]
Das Gebiet besteht im Wesentlichen aus den beiden Töpchiner Seen, die durch den Gallun-Kanal durchflossen werden und in den Motzener See entwässern.
Geschichte
Die Landschaft im Schutzgebiet entstand während der Weichsel-Eiszeit. Die Seen entstanden beim Abschmelzen des Eises, als sich eine Abflussrinne für das Schmelzwasser bildete. Das Wasser lief ursprünglich von Norden kommend in südlicher Richtung ab. Im Laufe der Jahrtausende bildeten sich Verlandungsmoore und die Fließrichtung kehrte sich um. Der dabei gebildete Torf hatte eine Stärke von bis zu drei Metern.[3] Neben den Verlandungsmooren bildeten sich kalkreiche Niedermoore, Pfeifengraswiesen, die sich mit Flachland-Mähwiesen abwechseln. Bereits im 12. Jahrhunderts sollen die Bewohner in Motzen eine Mühle errichtet haben und zum Betrieb das Wasser aufgestaut haben. Dies änderte sich erst 1862, als der Notte-Regulierungsverband den Wasserspiegel um 1,30 bis zu 1,40 m absenkte. Dadurch bildeten sich die beiden Seen, die zur besseren Unterscheidung auch als Töpchiner Untersee und Töpchiner Obersee bezeichnet werden. Durch Verlandungen sind die Seen in den letzten 50 Jahren jedoch mittlerweile deutlich kleiner geworden.[4] Das Gebiet wurde am 29. Mai 1988 unter Schutz gestellt.
Nutzung und Entwicklung
Eine landschaftliche Nutzung ist auf Grund des wenig tragfähigen Untergrundes nur bedingt möglich. In Verbindung mit einem örtlichen Landwirtschaftsbetrieb hat die Stiftung NaturSchutzFonds des Landes Brandenburg vier Wasserbüffel angesiedelt. Sie helfen, die Moorvegetation von anderen Pflanzen freizuhalten.
Um den See führt ein rund neun Kilometer langer Rundweg, der den Europäischen Fernwanderweg sowie den Fontaneweg F4 kreuzt. Sportliche Aktivitäten wie Baden, Bootfahren und Segeln sind nicht erlaubt.[5] Das Angeln im nördlichen Töpchiner See ist mit Angelkarte zulässig.
Ein vorrangiges Ziel ist, den zuvor stark schwankenden Wasserhaushalt der Moore zu stabilisieren. Hierzu wurden in den 2010er Jahren einige wasserbauliche Arbeiten durchgeführt. In den Galluner Kanal wurden dazu mehrere Plomben eingesetzt, um die natürlichen Abflussverhältnisse wiederherzustellen. Weiterhin errichteten Handwerker im Hauptfließ an der Straßenbrücke zwischen Töpchin und Waldeck eine Stützschwelle.
Flora und Fauna
Im Gebiet wurde der Gewöhnliche Teufelsabbiss, das Sumpf-Thujamoos, das Glänzende Filzschafmoos sowie auf einer Fläche von rund 5000 m² das Echte Sumpfmoos nachgewiesen. Unter besonderem Schutz steht der Große Feuerfalter. Im Wasser leben der Aal, Zander, Barsch, Hecht, Karpfen, Rotaugen und der Wels. Als besonders schützenswert gilt der dort nachgewiesene Fischotter.
Einzelnachweise
- 3847-304 Töpchiner Seen (FFH-Gebiet), Webseite des Bundesamtes für Naturschutz.
- Informationstafel der Fontane-Klinik: Geologischer Überblick, aufgestellt am Töpchiner See, Mai 2019.
- Unser Dorf, Webseite von Töpchin, abgerufen am 5. Mai 2019.
- Töpchiner Seen, Webseite der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, abgerufen am 4. Mai 2019.
- Töpchiner Seen, Webseite der Stadt Mittenwalde, abgerufen am 5. Mai 2019.
Weblinks
- Verordnung über das Naturschutzgebiet Töpchiner Seen vom 26. März 1988, Webseite des Landes Brandenburg, abgerufen am 5. Mai 2019