Sutton Place (Manhattan)
Das Viertel Sutton Place im New Yorker Stadtbezirk Manhattan liegt direkt an der Grenze von Midtown zur Upper East Side an der gleichnamigen Straße Sutton Place.
Lage
Sutton Place ist ein kleines Viertel und eine sehr exklusive Wohngegend. Es erstreckt sich nur entlang der Straße Sutton Place von der 57th Street zur 59th Street – in Nord-Süd-Richtung entlang des East River südlich der Queensboro Bridge.
Südlich der 57th Street befindet sich bis zur 53rd Street (hier beginnt die Straße Sutton Place) Sutton Place South. Nördlich der 59th Street und damit auch nördlich der Queensboro Bridge heißt die Fortsetzung der Straße Sutton Place York Avenue.
Sutton Square ist die Sackgasse am Ende der East 58th Street direkt östlich von Sutton Place. Riverview Terrace ist eine private Auffahrtsstraße am nordöstlichen Ende des Viertels an der Queensboro Bridge. Hier befindet sich eine Reihe von Stadthäusern.
Die „Sutton Place area“ umfasst ein etwas größeres Terrain. Sie wird begrenzt durch den East River im Osten und im Westen durch die Second Avenue. In Nord-Süd-Richtung gleicht sie den Grenzen von Sutton Place und Sutton Place South: von der 53rd Street im Süden bis zur 59th Street im Norden.
Geschichte
Sutton Place war ursprünglich einer der abgetrennten Teile der Avenue A östlich der First Avenue. 1875 errichtete hier Effingham B. Sutton eine Gruppe von Stadthäusern (Brownstones) zwischen der 57th Street und der 58th Street. Man sagt, er habe der Straße seinen Namen geliehen, doch die älteste Quelle, die die New York Times hierzu ausfindig machen konnte, ist jüngeren Datums: 1883. Zu dieser Zeit genehmigte das New York City Board of Aldermen den Antrag den Namen der Straße von „Avenue A“ auf der Höhe von der 57th Street bis zur 60th Street in „Sutton Place“ zu ändern.[1][2] Der freie Block zwischen der 59th Street und der 60th Street liegt heute nicht mehr am Sutton Place, sondern schon an der Avenue A.
In Mode kam der Sutton Place um 1920 als verschiedene reiche New Yorker hier ihre Stadthäuser mit Blick auf den East River errichteten. Gleich darauf entstanden große Apartmenthäuser mit Eigentumswohnungen am Sutton Place und Sutton Place South, wovon einige von Rosario Candela entworfen wurden. Dieser Bauboom kam zu einem schlagartigen Stillstand mit der Weltwirtschaftskrise von 1929, so dass im südlichen Teil von Sutton Place South (südlich der 56th Street) und am nördlichen Ende von Sutton Place (neben der Queensboro Bridge) erst in den 1940er und 1950er Jahren weitergebaut wurde.
Berühmte Bewohner
Unter den berühmten Bewohnern des Sutton Place Viertels zählen Vertreter der Finanzwirtschaft wie Raj Rajaratnam (Gründer der Galleon Group, eines großen amerikanischen Hedgefonds), Richard Jenrette (Gründer von Donaldson, Lufkin & Jenrette). Auch lebten hier Consuelo Vanderbilt und Mario Cuomo (Gouverneur des Staates New York).
Sutton Place zog auch die Kreativen New Yorks an, wie den Architekten I. M. Pei, die Innenarchitektin Elsie de Wolfe (besser bekannt als „Lady Mendl“), die Designer Kenneth Cole und Bill Blass, eine Reihe von Schauspielern wie Sigourney Weaver, Lillian Gish, Joan Crawford, C. Z. Guest, Peter Lawford und dessen Frau Patricia Kennedy Lawford (Schwester von John F. Kennedy), Marilyn Monroe mit ihrem Ehemann und Schriftsteller Arthur Miller sowie verschiedene Sänger und Musiker wie Freddie Mercury, Michael Jackson oder Bobby Short (Sänger und Pianist).
Die Adresse One Sutton Place (North) ist ein imposantes Stadthaus an der nordöstlichen Ecke von Sutton Place und East 57th Street. Es wurde für Anne Harriman Vanderbilt, der Witwe von William Kissam Vanderbilt, erbaut. Das Nachbargebäude ist der offizielle Wohnsitz des Generalsekretärs der Vereinten Nationen und war zuvor der Wohnsitz von Anne Vanderbilt. Ursprünglich wurde dieses Stadthaus 1921 für Anne Morgan, die Tochter des Finanziers J. P. Morgan erbaut und schließlich 1972 als Schenkung den Vereinten Nationen überlassen.[3]
Parks
Im Viertel Sutton Place gibt es zwei öffentliche Parks, von denen man den East River überblicken kann, einen am Ende der 57th Street und einen weiteren am Ende der 53rd Street.
Der 57th-Street-Park ist durch einen gusseisernen Zaun abgegrenzt vom eleganten Privatgarten von One Sutton Place South – einem Apartmenthaus im neo-gregorianischen Stil, das von Rosario Candela entworfen wurde und das zugleich eines der besten Adressen New Yorks ist. Ebendieser Privatgarten hinter One Sutton Place South ist derzeit Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen den Wohnungseigentümern des Gebäudes und dem New York City Department of Parks and Recreation. Ebenso wie der angrenzende Park ist der rückseitige Garten von One Sutton Place South eigentlich auf dem Betondeckel angelegt, der den FDR Drive abschirmt – eine viel befahrene Stadtautobahn am östlichen Ende Manhattans, die aufgrund der Abschirmung von den Bewohnern von Sutton Place kaum wahrgenommen wird.
1939 hat die Stadt das Eigentumsrecht am Grundstück hinter One Sutton Place South im Rahmen einer Enteignung übernommen, um den FDR Drive bauen zu können und hat diesen Grund anschließend an die Eigentümergemeinschaft des Gebäudes verpachtet. Nach Angaben der Stadt ist der Pachtvertrag hierfür 1990 ausgelaufen und wurde nicht erneuert. Wenn sich die Stadt in diesem Rechtsstreit durchsetzen kann, wird der hier bestehende Privatgarten mit dem angrenzenden Park vereint. Dadurch würde die Größe der öffentlichen Grünfläche mehr als verdoppelt werden.[4]
Trivia
Theater
- Sutton Place an der East 53rd Street ist Schauplatz des Theaterstücks Dead End (Sackgasse) von 1935 und des gleichnamigen Films von 1937.
Film
- Sutton Place kommt in folgenden Filmen vor:
- Sackgasse (1937)
- Wie angelt man sich einen Millionär? von Jean Negulesco (1953)
- Satan in High Heels (1960)
- Black Caesar von Larry Cohen (1973)
- Taxi Driver von Martin Scorsese (1976) – hier wird auf die wohlhabenden Bewohner von Sutton Place South verwiesen.
- Sutton Place park kommt im Film Manhattan von Woody Allen vor (1979).
- Im Film Scarface (1983) gibt es eine Szene in der Tony Montana (Al Pacino) am Heliport an der 60th Street telefoniert – heute befindet sich dort ein Hundelaufplatz.
- Der Bösewicht des Films Staatsanwälte küßt man nicht (1986) Victor Taft (Terence Stamp) lebt am Sutton Place.
- In Wall Street (1987) von Oliver Stone bietet eine Immobilienmaklerin (Sylvia Miles) Bud Fox (Charlie Sheen) an, ihm einige Apartments am Sutton Place zu zeigen, als sie erkennt, wie reich er ist.
- Im Film Almost Famous – Fast berühmt von Cameron Crowe (2000) rennt William Miller (Patrick Fugit) den Sutton Place hinunter.
- Das Haus 50 Sutton Place South ist eines der Gebäude, die im Film American Gangster (2007) vorkommen.
Fernsehen
- Sutton Place spielt in der TV-Serie Mad Men in der 2. Episode der 3. Staffel eine Rolle, da dort der neue britische Geschäftsführer der Werbeagentur nach seiner Ankunft in New York eine Wohnung findet.
Literatur
- Sutton Place wird in JD Salinger’s Roman Der Fänger im Roggen als Ort einer protzigen („swanky“) Wohnung erwähnt.
- Die Hauptfigur in Mary Higgins Clarks Roman Warte, bis du schläfst Where Are You Now? von 2008.
Siehe auch
Weblinks
- Beschreibung von Sutton Place und Beekman Place, thecityreview.com (englisch)
Einzelnachweise
- Senft, Bret: If You’re Thinking of Living In/Sutton Place; A Riverside Enclave for the Well-to-Do, The New York Times, 12. Juni 1994, abgerufen am 27. Dezember 2007.
- Gray, Christopher: Streetscapes/Sutton Place, Sutton Place South and One Sutton Place North; A Prestigious Enclave With a Name in Question, The New York Times, 21. September 2003, abgerufen am 27. Dezember 2007.
- Teltsch, Kathleen: Town House Offered to U. N., The New York Times, 15. Juli 1972, abgerufen am 27. Dezember 2007.
- Bagli, Charles V.: A Co-op on Sutton Place Sues to Keep Its Backyard, The New York Times, 19. Juni 2007, abgerufen am 27. Dezember 2007.