Stromberg – Der Film
Stromberg – Der Film ist eine deutsche Filmkomödie von Arne Feldhusen aus dem Jahr 2014. Sie wurde durch ein im Dezember 2011 initiiertes Crowdfunding-Projekt und durch deutsche Filmförderungen finanziert. Die Premiere fand am 18. Februar 2014 im Cinedom in Köln statt, der Kinostart folgte zwei Tage später.[3] Der Film führt die Handlung der fünfstaffligen Fernsehserie Stromberg fort und schließt sie gleichzeitig ab.
Handlung
Die Unternehmensgründung der Capitol-Versicherung jährt sich zum 50. Mal, eine Jubiläumsfeier steht an. Die Konzernleitung lädt die gesamte Belegschaft in ein Landhotel in Botzenburg ein. Stromberg beschließt, dass seine Abteilung Schadensregulierung nicht an der Feier teilnimmt. Wie die meisten Kollegen hat auch Berthold „Ernie“ Heisterkamp, mittlerweile Strombergs Stellvertreter, für diese Entscheidung kein Verständnis, woraufhin es zu einem ersten Machtkampf zwischen den beiden kommt. Vom Hausmeister erfährt Stromberg später zufällig, dass bei der Capitol demnächst massive Stellenkürzungen geplant sind und der Standort Köln geschlossen werden soll. Dies löst bei ihm Zukunftsangst aus, weshalb er beschließt, nun doch zur Feier zu fahren, um sich selbst eine rettende Stelle in der Zentrale zu sichern.
Die gesamte Abteilung u. a. mit Stromberg, „Ernie“, Jennifer, Ulf und Tanja inklusive ihres Pflegesohns Marvin macht sich auf den Weg nach Botzenburg. Der Ausflug – angefangen mit der Hinfahrt im gemieteten Bus – ist geprägt von einem Machtkampf zwischen Stromberg und Ernie, bei dem Stromberg sich schließlich durchsetzt. Sogar beim Personalvorstand Klinkhammer, dem er bei der Ankunft im Hotel erstmals begegnet und zunächst durch rassistische und sexistische Äußerungen negativ auffällt, macht er später durch seine Entertainer-Fähigkeiten einen guten Eindruck. Er rettet den langweiligen Galaabend, indem er einen selbstgedrehten satirischen Film über die Capitol präsentiert und einen eilig komponierten Gassenhauer (Lass das mal den Papa machen.) zum Besten gibt. Klinkhammer bietet Stromberg eine Stelle in der Zentrale an, um jemanden zu haben, der die Massenentlassungen kommuniziert und dabei „die Sprache des Volkes“ spricht.
Spontan verschafft Klinkhammer Stromberg einen eigenen Dienstwagen sowie eine Einladung zur „Vorstands-Party“ nach der eigentlichen Veranstaltung in einem abgelegenen Landhaus. Stromberg fährt zusammen mit Jennifer zur Party. Diese stellt sich jedoch als Orgie der männlichen Vorstandsmitglieder mit Prostituierten heraus, die Stromberg wegen seiner neu entflammten Liebe zu Jennifer wieder verlässt. Damit beginnt eine Reihe von Ereignissen: Klinkhammer ist enttäuscht von Stromberg und lässt ihm den Schlüssel für den Dienstwagen wieder entziehen. Kurz darauf erhält Stromberg seine fristlose Kündigung, die er zum Anlass nimmt, den anderen Mitarbeitern von den geplanten Massenentlassungen zu berichten. Daraus entsteht eine Protestbewegung gegen die Capitol, der sich immer mehr Angestellte anschließen und die sogar großes mediales Echo findet, in dessen Zuge Stromberg als Anführer der Bewegung hervorgehoben und gar bundesweit zum Symbol gegen den Kapitalismus stilisiert wird.
Der Film endet damit, dass Stromberg eine nicht näher benannte, aber anscheinend hohe Position bei der SPD innehat. Im Willy-Brandt-Haus in Berlin angekommen wird er von Frank-Walter Steinmeier begrüßt, anschließend gibt er Interviews und kommentiert dies damit, dass er nun „ganz oben“ sei.
Hintergrund
Im Dezember 2011 wurde für den geplanten Kinofilm zur ProSieben-Serie Stromberg Geld über ein Crowdfunding-Projekt gesammelt. Innerhalb einer Woche kamen so von 3000 Spendern eine Million Euro der insgesamt 3,3 Millionen Euro Produktionskosten zusammen.[4] Die Dreharbeiten begannen am 19. Februar 2013 in Köln und dauerten bis April 2013, Kinostart war am 20. Februar 2014.[5] Die Szenen am und im Hotel wurden im Dorint Hotel & Sportresort Arnsberg/Sauerland im Arnsberger Stadtteil Neheim gedreht.[6][7] Das Schloss Garath im Süden von Düsseldorf diente als Landhaus für die "Vorstandsparty".
Für den Soundtrack des Films nahm Christoph Maria Herbst das Lied Lass das mal den Papa machen. auf, das von Husmann und Stefan Raab geschrieben wurde.[8][9] Das Lied erschien am 14. Februar 2014 als Single und erreichte die deutschen Singlecharts.[10][11]
Einspielergebnis
Mitte März 2014 überschritt der Film die Millionen-Grenze an Kinozuschauern. Ab diesem Zeitpunkt erwirtschaftete der Film Gewinn, und Brainpool zahlte je gekaufter Kinokarte 50 Cent Gewinn an die Crowdfunding-Investoren aus.[12] Es wurden im Oktober 2014 insgesamt 1.169.607 Euro an die Anleger ausgeschüttet, sodass innerhalb des mehrjährigen Zeitraums eine Gesamtrendite des eingesetzten Kapitals von knapp 17 % erzielt werden konnte.[13] Außerdem erhielten die Investoren noch eine vom Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst signierte DVD.[14]
Bei Produktionskosten von 3,3 Millionen Euro[6] spielte Stromberg – Der Film umgerechnet etwa 10,5 Millionen Euro ($14,524,912) ein.[15]
Rezeption
- Im Tagesspiegel lobte Jan Schulz-Ojala den Humor des Films, die Leistung Bjarne Mädels und dass man den Film ohne Vorkenntnis der Serie verstehe.[16]
- Daniel Kothenschulte gab in der Frankfurter Rundschau eine positive Kritik ab, die hervorhebt, dass der Film ein neues Publikum erreiche.[17]
- Marcus Wessel von Programmkino.de lobte das Zusammenspiel des Drehbuchautors Ralf Husmann, des Hauptdarstellers Christoph Maria Herbst und des Regisseurs Arne Feldhusen. Dadurch würden keine Zweifel aufkommen, dass die Serie Stromberg als Kinofilm funktioniere.[18]
- Sebastian Gebert sieht seine durch die Serie in die Höhe getriebenen Erwartungen an den Film bestätigt. Der Streifen sei jedoch nicht nur etwas für Stromberg-Fans, sondern für alle, „die mal wieder im Kino lachen wollen“.[19]
- Kim Reichard lobt, dass Stromberg wieder einmal in vielen Momenten glänzen konnte, merkt aber an, dass eine Vorkenntnis der Serie das Filmerlebnis steigern würde.[20]
Weblinks
- Stromberg – Der Film in der Internet Movie Database (englisch)
- Offizielle Website
- Stromberg – Der Film bei filmportal.de
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Stromberg – Der Film. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Februar 2014 (PDF; Prüfnummer: 143 305 K).
- Alterskennzeichnung für Stromberg – Der Film. Jugendmedienkommission.
- Stromberg – Der Film: Weltpremiere am 18. Februar im Cinedom Köln. In: Brainpool.de. Abgerufen am 14. Februar 2014.
- „Stromberg – Der Film“: Er kommt! – Fans investieren 1 Millionen in weltweiter Rekordzeit; in: Pressemitteilung der Brainpool vom 22. Dezember 2011.
- Uwe Mantel: „Stromberg“-Film kommt im Februar in die Kinos. In: DWDL.de. 21. Oktober 2013. Abgerufen am 13. Februar 2014.
- FOCUS: Dreharbeiten zu Stromberg-Film beginnen, 19. Februar 2013
- In Arnsberg wird „Stromberg – Der Film“ gedreht.
- Stromberg-Song von Stefan Raab (abendzeitung-muenchen.de)
- Stromberg – Der Film – Soundtrack in der Internet Movie Database (englisch)
- Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg – Lass das mal den Papa machen. austriancharts.at, abgerufen am 13. April 2019.
- Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg – Lass das mal den Papa machen. offiziellecharts.de, abgerufen am 19. April 2019.
- Artikel auf handelsblatt.com, abgerufen am 18. März 2014
- Crowdfunding „Stromberg“ zahlt Geld an seine Unterstützer, welt.de, 16. Oktober 2014
- Gewinnauszahlung an die Crowd: Gewinn bei Stromberg-Film – jetzt gibt es Geld vom Papa, W&V, 16. Oktober 2014
- Stromberg - Der Film (2014). Abgerufen am 9. März 2018.
- Kritik zu Stromberg – Der Film im Tagesspiegel
- Stromberg – Der Film bei fr-online.de
- Kritik zu Stromberg – Der Film bei Programmkino.de
- Kritik zu Stromberg – Der Film bei Moviedealz.de (Memento des Originals vom 2. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kritik zu Stromberg – Der Film bei Gamona.de