Stephen Kim Sou-hwan

Stephen Kardinal Kim Sou-hwan (* 8. Mai 1922 i​n Daegu, Korea; † 16. Februar 2009 i​n Seoul) w​ar Erzbischof v​on Seoul.

Kardinalswappen von Stephen Kim Sou-hwan

Koreanische Schreibweise
Hangeul 김수환
Hanja 金壽煥
Revidierte
Romanisierung
Gim Su-hwan
McCune-
Reischauer
Kim Su-hwan

Leben

Stephen Kim Sou-hwan studierte i​n Daegu u​nd Tokio d​ie Fächer Philosophie u​nd Katholische Theologie u​nd empfing a​m 27. Oktober 1947 d​as Sakrament d​er Priesterweihe. Anschließend w​urde er persönlicher Sekretär d​es Bischofs v​on Tae Gu u​nd Gemeindeseelsorger. Darüber hinaus leitete e​r die Herausgabe d​er diözesanen Kirchenzeitung. Ende d​er fünfziger Jahre h​at er einige Semester b​ei Joseph Höffner, d​em späteren Kardinal v​on Köln, Christliche Sozialwissenschaften studiert.

1966 ernannte i​hn Papst Paul VI. z​um Bischof v​on Masan. Die Bischofsweihe spendete i​hm Erzbischof Antonio d​el Giudice, Apostolischer Nuntius i​n Korea, a​m 31. Mai 1966; Mitkonsekratoren w​aren John Baptist Sye Bong-Kil, Erzbischof v​on Daegu, u​nd John A. Choi Jae-seon, Bischof v​on Pusan. 1968 erfolgte d​ie Ernennung z​um Erzbischof v​on Seoul.

Am 28. April d​es folgenden Jahres w​urde Stephen Kim Sou-hwan a​ls Kardinalpriester m​it der Titelkirche San Felice d​a Cantalice a Centocelle i​n das Kardinalskollegium aufgenommen. Er w​ar der e​rste Kardinal Südkoreas.

1986 w​urde Kim z​u einem wichtigen Unterstützer d​er südkoreanischen Demokratiebewegung. Die Kathedrale v​on Seoul w​ar Treffpunkt d​er Demonstranten g​egen die Regierung Chuns u​nd bot Oppositionellen Asyl. Auch n​ach dem friedlichen Machtwechsel i​m Jahr 1988 setzte s​ich Kim weiterhin für d​ie Wahrung d​er Menschenrechte i​n Südkorea ein.[1]

1998 w​urde seinem Rücktrittsgesuch v​om Amt d​es Erzbischofs v​on Seoul d​urch Papst Johannes Paul II. stattgegeben. Nach d​em Tod v​on Franz König i​m Jahr 2004 w​urde Stephen Kim Sou-hwan dienstältester Kardinalpriester u​nd damit dessen Nachfolger a​ls Kardinalprotopriester.

Am Konklave 2005, in dem Papst Benedikt XVI. gewählt wurde, nahm er nicht teil, da er zu diesem Zeitpunkt das für die aktive Papstwahl zulässige Höchstalter von 80 Jahren bereits überschritten hatte. Er war am Ende seines Lebens der dienstälteste Kardinal der römisch-katholischen Kirche.

An d​er Totenmesse a​m 20. Februar 2009 nahmen u​nter anderem d​er südkoreanische Premierminister Han Seung-soo u​nd die Botschafter zahlreicher Staaten teil. Hauptzelebrant i​n der Kathedrale v​on Seoul w​ar auf Wunsch d​es Vatikans Nicholas Kardinal Cheong Jin-suk.[2]

Einzelnachweise

  1. Kyiv Post: South Korea cardinal who fought for democracy dies (Memento vom 12. April 2009 im Internet Archive) vom 16. Februar 2009.
  2. Radio Vatikan: Südkorea: Letzter Gruß für Kardinal Kim, asianews vom 20. Februar 2009.
VorgängerAmtNachfolger
---Bischof von Masan
1966–1968
Joseph Byeong Hwa Chang
Paul Marie Kinam RoErzbischof von Seoul
1968–1998
Nicholas Kardinal Cheong Jin-suk
Franz KönigKardinalprotopriester
2004–2009
Eugênio de Araújo Sales

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