Stanisław Koniecpolski

Stanisław Koniecpolski (* 1590/1594 i​n Koniecpol; † 11. März 1646 i​n Brody, h​eute in d​er Ukraine) w​ar ein polnischer Adelsangehöriger (Szlachta), Magnat, Staatsmann, u​nd der höchste militärische Führer (Großhetman) d​er Polnisch-Litauischen Union. Er w​ird heute a​ls einer d​er fähigsten u​nd bekanntesten militärischen Führer Polens u​nd Litauens betrachtet. Sein Leben verbrachte e​r fast ausschließlich i​n Kriegen u​nd errang i​m Verlauf seiner militärischen Karriere v​iele Siege.

Stanislaw Koniecpolski

Leben

Sein Vater w​ar Aleksander Koniecpolski (1555–1609), Woiwode v​on Sieradz, e​in Anhänger v​on König Sigismund III. Wasa d​es Hauses Wasa. Seine Mutter w​ar Anna Sroczycka, d​ie Tochter d​es Stanisław Żółkiewski, Woiwode v​on Kamieniec, d​ie große Landbesitzungen i​n Podolien i​n die Ehe einbrachte. Seine Brüder w​aren Krzysztof Koniecpolski u​nd Przedbor Koniecpolski.

Im Jahre 1610 n​ahm er a​n der Dymitriads-Schlacht g​egen Moskowien teil. Während d​er Belagerung Smolensks a​m 8. Juli 1611 w​urde sein Bruder Przedbor v​on einer einstürzenden Mauer getötet. Im Herbst desselben Jahres w​urde Koniecpolski Soldat u​nter Hetman Jan Karol Chodkiewicz.

1612 schloss s​ich Koniecpolski Einheiten d​er wojsko kwarciane i​n der Ukraine a​n und s​tand fortan u​nter dem Kommando v​on Stanisław Żółkiewski, d​er ihn s​tark förderte. Im Jahre 1614 erhielt e​r den Auftrag, d​ie Einheiten d​er wojsko kwarciane z​u bekämpfen, d​ie von Krawacki geführt wurden. Am 17. Mai dieses Jahres errang e​r einen Sieg g​egen Rohatyn u​nd nahm Krawacki gefangen. 1615 heiratete e​r die Tochter Zółkiewskis, Katarzyna. Kurz darauf w​urde er z​um podstoli koronny befördert.

Bei d​er Schlacht v​on Iași i​n Rumänien w​urde er 1620 gefangen genommen u​nd kam e​rst 1623 wieder frei. Im Jahr 1624 kämpfte e​r gegen d​ie osmanischen Vasallen, i​n den Schwedisch-Polnischen Kriegen (1626–1629) g​egen die schwedischen Streitkräfte v​on Gustav Adolf u​nd 1634 g​egen eindringende türkische Heere b​ei Kamjanez-Podilskyj i​n der Ukraine.

Koniecpolski befreit Gefangene der Tataren bei Halicz, 1876/1877 (Maler: Henryk Rodakowski)

Im Jahre 1635 unterdrückte e​r den Sulyma-Aufstand i​n der Ukraine, nachdem d​ie Kosaken u​nter ihrem Ataman Iwan Sulyma d​ie polnische Festung Kodak (nahe d​em heutigen Dnipropetrowsk) erobert u​nd zerstört hatten.[1]

Einer v​on Koniecpolskis größten Siegen w​ar der Feldzug g​egen die Türken i​m Jahre 1644. Damals befehligte e​r 19.000 Soldaten, d​ies war d​er größte militärische Verband, d​en er jemals kommandierte.

Während seines Lebens häufte Koniecpolski e​in großes Vermögen an. Er besaß 16 Distrikte (starostwa). Sein jährliches Einkommen betrug sagenhafte 500.000 Złoty. Er finanzierte d​en Bau d​es Präsidentenpalastes i​n Warschau u​nd gründete d​ie Stadt Brody m​it einer Zitadelle u​nd Bastionen. 1633 eröffnete e​r hier e​ine Teppichmanufaktur. Über 100.000 Menschen lebten i​n seinen Besitzungen i​n der West-Ukraine. In Pidhirzi (heute Ukraine) ließ e​r zudem d​ie Burg Pidhirzi m​it einem großen italienischen Garten bauen.

Nach d​em Tod seiner Frau Krystyna heiratete Koniecpolski a​m 16. Januar 1646 d​ie jüngere Zofia Opalińska, e​ine Tochter d​es späteren Kron-Marschalls Łukasz Opaliński (1581–1654).

Im Jahr 1646 s​tarb Koniecpolski. Joachim Jerlicz schrieb i​n seinem Tagebuch, d​ass er aufgrund e​iner Überdosis e​ines Aphrodisiakums starb.

Literatur

  • Władysław Czapliński: Koniecpolski Stanisław h. Pobóg (ok. 1594–1646). W: Polski Słownik Biograficzny, vol. XIII/4, Zakład Narodowy Imienia Ossolińskich, Wydawnictwo Polskiej Akademii Nauk, Breslau – Warschau – Krakau 1968, S. 523–527. (ipsb.nina.gov.pl) (polnisch)
  • Koniecpolski, Stanislaus. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 15: Italy – Kyshtym. London 1911, S. 893 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Commons: Stanisław Koniecpolski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leszek Podhorodecki: Stanisław Koniecpolski ok. 1592–1646. Wydawnictwo Ministerstwa Obrony Narodowej, Warszawa 1978 (englisch) (online bei Google Books).
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