St. Petrus in Ketten (Reinholterode)
Die römisch-katholische Dorfkirche St. Petrus in Ketten steht in der Gemeinde Reinholterode im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.
Geschichte
Die erste Kirche wurde mitten im Dorf errichtet. Es war wohl noch vor dem 13. Jahrhundert, denn das Dorf wurde schon als selbstständiges Pfarrdorf eingestuft. Der Pfarrer Edelgher konnte sich ab 1238 Dorfgeistlicher nennen. Bis in das 16. Jahrhundert besaß der Ort die Mutterkirche.
Die neue Dorfkirche
Im Jahre 1755 erfolgte der Abriss der alten Kirche. Auf deren Grund und Boden steht die neue Dorfkirche, die von 1755 bis 1768 in Gemeinschaftsarbeit der Dorfbewohner errichtet worden ist. Der Bischof Johann Friedrich von Lasser aus Mainz weihte sie am 3. Oktober 1864.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche besitzt eine einfache Grundform und dem Achteckchor im Osten. Der Kirchturm ist im Westen in den Bau einbezogen. Oberhalb des Südportals ist eine Sonnenuhr eingebaut. Der Turm besitzt eine mit Schiefer gedeckte Welsche Haube. Die ersten Glocken wurden als Metallspende im Ersten Weltkrieg eingezogen. Die kleine Glocke blieb wegen ihres historischen Wertes in der Kirche, zersprang aber 1921. Aus ihren Teilen hängt eine neue historische Glocke im Gotteshaus. Die äußere steinsichtige Bruchsandsteinmauer mit Sockel besitzt stichbogige Fenster. Die Ostchorwand mit der Rundbogennische und der Skulptur des Antonius hebt die Bedeutung des Hauses hervor.
Der Innenraum vom Tonnengewölbe ist mit sich kreuzenden Stichkappen überspannt. Der zweigeschossige Turmraum ist zum Kirchenschiff mit beiden Seiten durch Spitzbögen geöffnet und verbunden. Die Bogenpfeiler tragen den Turm.
Der barocke Hochaltar soll aus dem Kloster Teistungenburg nach hier verlegt worden sein. Er ist 1760 geschaffen worden und trägt christlichen Schmuck, wie die Beweinung Christi am Kreuz. An den Seiten stehen die Skulpturen Petrus und Paulus. Darüber ein Bildnis von der Auferstehung Jesu Christi mit weiteren heiligen Figuren. Südlich im Schiff steht der Marienaltar. Im Nordosten steht die Kanzel aus dem Jahre 1760. Der gewölbte Korb ist wie die Kanzel umrahmt von christlichen Figuren und Schmuck. Der Taufstein befindet sich im Turmraum. Er stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Gestühl besitzt barocke Wangen.
1953 wurden zwei neue Glocken geweiht.
Nach der politischen Wende
1990 wurde renoviert und erneuert. Später schlossen sich Pflasterarbeiten in der Kirche an. 1996 erhielt das Gotteshaus eine neue Ahlborn-Orgel. Die Glockenanlage konnte 1998 erneuert werden. 1999 mussten die Fundamente am Kirchturm unterfangen werden. Innen fand eine Sanierung statt. Nach 2003 wurden die Dächer erneuert und danach fand die Außensanierung statt.[1]