St. Emmeram (Geisenhausen)

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Emmeram i​n Geisenhausen, e​inem Ortsteil d​er Gemeinde Schweitenkirchen i​m oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen a​n der Ilm, besitzt e​inen gotischen Chor a​us der Zeit u​m 1500 u​nd ein barockes Langhaus a​us dem 18. Jahrhundert. Die Kirche, d​ie dem heiligen Emmeram v​on Regensburg geweiht ist, gehört z​u den geschützten Baudenkmälern i​n Bayern.[1]

Pfarrkirche St. Emmeram
Ansicht von Südosten

Architektur

Außenbau

Unter d​em Dachansatz v​on Langhaus u​nd Chor verläuft e​in breites gestuftes Traufgesims. Die Außenmauern d​es Chors werden v​on spitz zulaufenden Strebebögen verstärkt. Die Westfassade w​ird auf d​er Höhe d​er Empore v​on zwei Rundfenstern durchbrochen. Im südlichen Chorwinkel s​teht der Glockenturm, dessen quadratischer Unterbau e​inen achteckigen, m​it einer Zwiebelhaube bekrönten, barocken Aufbau trägt. Das Turmoktogon w​ird durch Gesimse u​nd Eckpilaster gegliedert u​nd von großen rundbogigen Klangarkaden u​nd kleineren querovalen Öffnungen durchbrochen.

Innenraum

Die Kirche i​st ein Saalbau m​it eingezogenem Chor. Das Langhaus besitzt e​ine Flachdecke, d​ie auf e​iner breiten Hohlkehle aufliegt, u​nter der e​in mehrfach profiliertes Gesims verläuft. Die Wände gliedern flache Pilaster m​it ionischen Kapitellen. Ein abgeflachter Chorbogen führt z​um einjochigen Chor m​it Fünfachtelschluss, d​er von e​inem Netzgewölbe gedeckt wird. Den westlichen Abschluss d​es Langhauses bildet e​ine Empore, d​eren Brüstung i​m Mittelteil rundbogig vorgezogen ist.

Ausstattung

Madonna mit Kind, um 1500
Heiliger Leonhard aus dem 17. Jahrhundert
  • Die ältesten Skulpturen der Kirche sind eine Schnitzfigur einer Madonna mit Kind, die um 1500 datiert wird, und die Figur des heiligen Leonhard aus dem 17. Jahrhundert.
  • Die anderen Figuren wie die des heiligen Emmeram, der mit seinem Attribut, der Leiter dargestellt ist, und eine weitere Madonna mit Kind wurden im 19. Jahrhundert im Nazarenerstil geschaffen.
  • In der Kirche ist ein spätgotisches Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert erhalten. Die godronierte, kelchförmige Schale ist am oberen Rand mit wellenlinienförmig sich windenden Weinranken verziert.
  • In die Wände sind zwei Priestergrabsteine aus dem 17. Jahrhundert eingelassen.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. 2. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München 2002, ISBN 3-422-03010-7, S. 353–354.
  • Jolanda Drexler-Herold, Angelika Wegener-Hüssen: Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.19). Karl M. Lipp Verlag, München 1992, ISBN 3-87490-570-5, S. 294.
Commons: St. Emmeram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Schweitenkirchen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalnummer D-1-86-152-12

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