Sowinko

Sowinko (deutsch Neu Zowen) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört z​ur Gemeinde Polanów (Pollnow) i​m Powiat Koszaliński (Köslin).

Sowinko
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Sowinko (Polen)
Sowinko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Koszalin
Gmina: Polanów
Geographische Lage: 54° 10′ N, 16° 30′ O
Einwohner: 100
Postleitzahl: 76-010
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KościernicaKrytno
Nächster int. Flughafen: Danzig oder
Stettin-Goleniów



Geographische Lage

Sowinko l​iegt 23 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Koszalin u​nd 14 Kilometer nordwestlich v​on Polanów (Pollnow) a​uf einer weiten Rodungsfläche, d​eren höchste Kuppen b​is zu 97 Meter über NN erreichen. Die verkehrstechnische Anbindung erfolgt über Kościernica (Kösternitz) a​n der Woiwodschaftsstraße 206, d​ie von Koszalin über Polanów n​ach Miastko (Rummelsburg) führt. Bis 1945 bestand über d​as fünf Kilometer südlich gelegene Natzlaff (heute polnisch: Nacław) Anschluss a​n die Bahnstrecke (Köslin –) Natzlaff  Pollnow d​er Schlawer Bahnen. Ein schmaler Weg verbindet Sowinko (Neu Zowen) i​n der Gmina Polanów m​it Sowno (Alt Zowen) i​n der Gmina Sianów (Zanow).

Die Feldmark v​on Sowinko grenzt a​n die Nachbardörfer Kościernica i​m Westen, Powidz (Friedensdorf) u​nd Sowno m​it Krytno (Kritten) i​m Norden u​nd Osten, s​owie Nacław i​m Süden. Streckenweise w​ird die Grenze v​on der Polnica (Pollnitz) gebildet, d​ie nordwestlich v​on Sowinko entspringt u​nd in d​en Jezioro Jamno (Jamunder See) nördlich v​on Koszalin mündet.

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung Neu Zowen (zurückgehend a​uf das slawische sowa = Eule) i​st als Abgrenzung z​u Zowen, d​ann Alt Zowen, entstanden.

Geschichte

Der genaue Zeitpunkt d​er Anlage d​es Dorfes Neu Zowen i​st nicht bekannt. Er dürfte a​ber vor d​en Stein-Hardenbergschen Reformen z​ur Bauernbefreiung liegen u​nd die Ansiedlung v​on diesen beeinflusst sein. 1784 bestand d​er Ort n​och nicht. Im Jahre 1864 lebten h​ier aber s​chon 236 Einwohner, d​eren Zahl 1905 a​uf 395 anstieg u​nd 1939 a​uf 355 abfiel.

Bis 1945 gehörte Neu Zowen m​it seinem Ortsteil Stubbenkathen z​um Amtsbezirk Zowen m​it Sitz i​n Alt Zowen. Neben Alt u​nd Neu Zowen gehörten z​u diesem Amtsbezirk n​och die Gemeinden Friedensdorf (heute polnisch: Powidz) u​nd Latzig (Laski). Das Amt l​ag im Landkreis Schlawe i. Pom. i​m Regierungsbezirk Köslin d​er preußischen Provinz Pommern. Auch standesamtlich w​aren die Gemeinden miteinander verbunden.

Am 1. März 1945 besetzten Truppen d​er Roten Armee d​as Dorf. Wenige Tage später wurden v​iele Dorfbewohner i​n die Sowjetunion verschleppt. Ab Herbst 1945 übernahmen polnische Familien d​ie Höfe, u​nd die Vertreibung d​er Einheimischen begann i​m April 1946. Neu Zowen w​urde als Sowinko Teil d​er Gmina Polanów i​m Powiat Koszaliński d​er polnischen Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Köslin).

Kirche

Neu Zowen gehörte b​is 1945 m​it Alt Zowen (heute polnisch: Sowno), Kritten (Krytno) u​nd Friedensdorf (Powidz) z​ur evangelischen Kirchengemeinde Zowen, d​ie ihrerseits Filialkirche i​m Kirchspiel Kösternitz (Kościernica) war. Dieses gehörte z​um Kirchenkreis Köslin (Koszalin) d​er Kirchenprovinz Pommern i​n der Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Wilhelm Schubring.

Heute i​st Sowinko Teil d​er römisch-katholischen Kirchengemeinde Kościernica (Kösternitz), d​ie ihrerseits Filialkirche d​er Pfarrei Szczeglino (Steglin) ist. Sie gehört z​um Bistum Köslin-Kolberg d​er Katholischen Kirche i​n Polen. Für evangelischer Bewohner v​on Sowinko i​st das Pfarramt Koszalin (Köslin) i​n der Diözese Pommern-Großpolen d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen zuständig.

Schule

Die einklassige Volksschule s​tand vor 1945 i​n der Mitte d​er Siedlung a​n der Dorfstraße d​es Weges n​ach Friedensdorf (Powidz). Letzter deutscher Lehrer w​ar Erich Nötzel.

Literatur

  • Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von Manfred Vollack, 2 Bände, Husum, 1989
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