Solz (Bebra)
Solz ist ein Ortsteil der Stadt Bebra im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Nordosten von Hessen.
Solz Stadt Bebra | |
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Höhe: | 331 (319–370) m ü. NHN |
Fläche: | 9,47 km²[1] |
Einwohner: | 935 (1970)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 99 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36179 |
Vorwahl: | 06627 |
Geographische Lage
Der Stadtteil Solz liegt nordöstlich der Kernstadt Bebra im Richelsdorfer Gebirge.
Geschichte
Solz wurde in einer Urkunde aus dem Jahre 960 als „villa Sulzaha“ erstmals erwähnt. Der Name „Sulza“ wird 1146 in Urkunden verwendet. Der Ortsname hat seinen Ursprung vermutlich im Zusammenhang mit dem Salzhandel (Sulta – altniederfränkisch für Sole, Salzwasser) oder dem Hinweis auf einen Bach, der hier entspringt (Sulzaha – Sumpfwasser, Schlammwasser, Suhle Salzwasser).
Im Jahre 1252 wurde im Zusammenhang mit Solz der Name der Familie von Trott zu Solz erwähnt, die vermutlich seit spätestens 1200 auf der – in den Grundstrukturen noch erkennbaren – Burganlage ansässig ist. 1332 wurde Berthold Trott (genannt „Bodo“, Ritter und Burgmann zu Rotenburg) als Lehnsträger der Abtei Hersfeld in Solz genannt, wo es allerdings noch andere Lehnsnehmer gab, z. B. die Bernicke, von Hohenfels, von Witerde und von Wallenstein (auf Burg Wallenstein, Nachkommen der Grafen von Schauenburg). Erst 1506 kam ganz Solz in den alleinigen Lehensbesitz der Trotten.
Der Lehnsbesitz der Herren von Trott wurde um 1500 ausgedehnt. Das Gebiet Solz, Imshausen, Wildeck, die Höfe Boxerode, Gunkelrode, Mosebach und Bodenthal, die Dörfer Süß, Diemerode, Breitau, Lispenhausen, Niederellenbach, Schwarzenhasel und Ersrode gehörten dazu und bildeten ein eigenes adeliges Gericht. Der Flurname „Am Galgenberg“ zeugt von dieser Zeit. Die Trottenburg wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg 1672 als Fachwerkbau neu aufgebaut, nur eine Teilfläche der hofseitigen Fassade stammt von dem älteren Renaissancebau.
Ende des 17. Jahrhunderts ging ein Teil des Besitzes der „Trotten“ an die Familie der Reichsfreiherren von Verschuer, die unter anderem einen Wohnsitz in einem Herrenhaus von 1527, unterhalb der Kirche gelegen, nahmen. Beide Familien übten bis 1826 die niedere Gerichtsbarkeit aus und sind bis heute mit jeweils eigenem Gutsbesitz im Ort ansässig.
1939 hatte das Dorf 640 Einwohner. Es gehörte damals zum Landkreis Rotenburg. Im Rahmen der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde Solz am 31. Dezember 1971 in die Stadt Bebra eingegliedert.[2]
- Kirche innerhalb der Verschuer'schen Burganlage
- Trott'sches Herrenhaus
- Verschuer'sches Herrenhaus in der Burganlage
Im Ort gab es seit 1990 ein Spielzeugmuseum. Es wurde an Pfingsten 2014 geschlossen.[3]
Persönlichkeiten
- Wilhelm Friedrich von Trott zu Solz (1762–1825), Jurist, Abgeordneter der Reichsstände des Königreichs Westphalen, geboren in Solz
- August Friedrich Christian Vilmar (1800–1868), Theologe, geboren in Solz
Einzelnachweise
- „Solz, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
- HNA: Spielzeugmuseum: Zum Abschied ein Fest
Weblinks
- Internetauftritt des Dorfes Solz
- Internetauftritt vom Heimatverein Solz
- Die Stadtteile im Internetauftritt der Stadt Bebra
- „Solz, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Solz In: Hessische Bibliographie[1]
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!