Siemerode
Siemerode ist ein Ortsteil der thüringischen Gemeinde Hohes Kreuz im Landkreis Eichsfeld.
Siemerode Gemeinde Hohes Kreuz | |
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Höhe: | ca. 297 m ü. NN |
Einwohner: | 754 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1991 |
Postleitzahl: | 37308 |
Vorwahl: | 03606 |
Lage von Siemerode in Hohes Kreuz | |
Blick von Westen vom Hohen Kreuz auf Siemerode |
Geographie und Verkehr
Der Ort liegt an der Thüringer Landesstraße 1005 und der Deutschen Märchenstraße nahe der niedersächsisch-thüringischen Grenze. Umliegende Orte sind Bischhagen, Streitholz, Günterode und Weißenborn in Niedersachsen.
Erreicht werden kann Siemerode über die Anschlussstelle „Heilbad Heiligenstadt“ an der Bundesautobahn 38. Der nächste Bahnhof befindet sich ebenfalls in Heiligenstadt.
Geschichte
Siemerode wird 1055 erstmals als Selmanroth in einer Schenkungsurkunde des Mainzer Erzbischofs erwähnt. Bis zur Säkularisation gehörten Siemerode und die umliegenden Orte zur Kurmainz. Später waren sie Teil der Provinz Sachsen.
Bei einem US-amerikanischen Jagdbomberangriff am 9. April 1945 kamen 6 Einwohner ums Leben, 3 davon Kinder. Die Kirche wurde durch Volltreffer zerstört. Am gleichen Tag wurde der Ort besetzt.[1] Von der in den Jahren 1732 und 1733 errichteten St.-Nikolaus-Kirche blieb lediglich der Chorraum mit Altar und Kanzel bestehen. Das Haus wurde alsbald wieder aufgebaut und konnte 1950 konsekriert werden. Die beiden Türme mit ihren Zeltdächern konnten erst 1953–56 realisiert werden. Das Schäfertor des einstigen Zisterzienserinnenklosters Teistungenburg fand als Hauptportal Verwendung, während die Kassettendecke aus dem Kloster Anrode stammt.[2]
Ab Anfang Juli 1945 war Siemerode Teil der sowjetischen Besatzungszone. Von 1949 bis zur Wiedervereinigung gehörte Siemerode zur DDR. 1990 wurde die eigenständige Gemeinde Teil des neuen Bundeslandes Thüringen.
Am 1. Januar 1991 schlossen sich die Gemeinden Siemerode, Mengelrode, Bischhagen und Streitholz zur neuen Gemeinde Hohes Kreuz zusammen, die seit dem 2. Januar 1992 der Verwaltungsgemeinschaft Leinetal angehört.
Im Ort gibt es eine Grundschule. Im Jahr 2011I lebten 754 Einwohner in Siemerode.
- Mariensäule
- Magdalenenkapelle
- St.-Nikolaus-Kirche
- St.-Nikolaus-Kirche Siemerode
- Deckenfresko der St.-Nikolaus-Kirche Siemerode
Weblinks
Vereine
- Feuerwehr Siemerode
- Siemeröder Karnevalsverein – SCV
- Siemeröder Kirmesburschenverein
- Sportverein SV Grün-Weiss Siemerode
Einzelnachweise
- Eduard Fritze: Die letzten Kriegstage im Eichsfeld. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2002. ISBN 3-936030-06-5. S. 196–197
- Ulrich Harteisen: Das Eichsfeld. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme. Hrsg.: Ulrich Harteisen, u. a. Böhlau, Wien, Köln, Weimar 2018, ISBN 978-3-412-50066-5, S. 316 f.