Siegmar Mosdorf
Siegmar Mosdorf (* 29. Januar 1952 in Erfurt) ist ein deutscher Politiker (SPD). Von 1998 bis 2002 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Seit 2002 ist er Partner bei der internationalen Unternehmensberatung Kekst CNC AG.
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Hauptschule und der Handelsschule machte Mosdorf sein Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Hamburg. Er studierte Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften an der Universität Konstanz und schloss das Studium als Diplom-Verwaltungswissenschaftler ab. Von 1978 bis 1982 arbeitete Mosdorf als Berater für wirtschaftspolitische Angelegenheiten der Betriebs- und Aufsichtsräte von Daimler-Benz, Bosch, IBM, HP und Porsche bei der IG Metall, bevor er als Landesgeschäftsführer zur SPD in Baden-Württemberg wechselte. Von 1999 bis 2003 war Mosdorf Aufsichtsratsvorsitzender der Mittelstandsbank der Bundesregierung Deutsche Ausgleichsbank, sowie von 1999 bis 2012 Mitglied des Aufsichtsrats der DEG Entwicklungsbank der KfW. Seit März 2002 ist er Partner der internationalen Unternehmensberatung Kekst CNC. Von 2004 bis 2006 lehrte Siegmar Mosdorf an der Universität St. Gallen in der Schweiz. Mosdorf war Kuratoriumsmitglied des Berlin Organising Committee (BOC) für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin. Er ist Mitglied des Kuratoriums des Ifo-Instituts, der Friedrich-Ebert-Stiftung[1], Kuratoriumsmitglied der Carlo-Schmid-Stiftung[2] und des Heinrich-Schütz-Haus (Weißenfels),[3] Mitglied des Advisory Council des Deutschen Krebsforschungszentrums[4] sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wirtschaftsholding des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.[5] Außerdem ist Mosdorf Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.[6]
Partei
Siegmar Mosdorf trat 1971 in die SPD ein.[7] Von 1982 bis 1990 arbeitete er als hauptamtlicher Landesgeschäftsführer der SPD in Baden-Württemberg. Im Juli 2000 war Mosdorf Kandidat bei der parteiinternen Urwahl um die Spitzenkandidatur für das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, bei der er der Landesvorsitzenden Ute Vogt unterlag.
Abgeordneter
Von 1990 bis 2002 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Zunächst zog er dabei über die Landesliste Baden-Württemberg in den Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 1998 wurde Siegmar Mosdorf im Wahlkreis Esslingen mit 45,9 % der Erststimmen direkt in den Bundestag gewählt. Im Parlament gehörte er unter anderem den Ausschüssen für Wirtschaft und Technologie, Auswärtige Angelegenheiten und Sport an. Von 1995 bis 1998 war er Vorsitzender der Enquête-Kommission Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft – Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft. Am 27. Oktober 1998 wurde Mosdorf als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie in die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Bundesregierung berufen. In diesem Amt war er auch Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrttechnik. Am 1. März 2002 schied er aus der Regierung aus und kandidierte nicht erneut für den Deutschen Bundestag.
Privates
Mosdorf war mit der ehemaligen stellvertretenden WHO-Generaldirektorin Susanne Weber-Mosdorf verheiratet.[8] In zweiter Ehe ist er mit der Journalistin Isolde Krupok verheiratet. Er hat drei Söhne.
Siehe auch
Literatur
- Klaus-Peter Schmid: Rückzug nach vorn – Was kann ein Politprofi außer Politik? In: Die Zeit, Nr. 12/2002
Weblinks
Einzelnachweise
- Kuratorium der Friedrich-Ebert-Stiftung. FES, abgerufen am 19. Januar 2016.
- Vorstand der Carlo-Schmid-Stiftung. Carlo-Schmid-Stiftung, abgerufen am 19. Januar 2016.
- Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels | Über uns 4. Abgerufen am 5. Februar 2017.
- Advisory Council. Abgerufen am 11. Juni 2019.
- Aufsichtsrat des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Börsenverein des Deutschen Buchhandels, abgerufen am 19. Januar 2016.
- Mitglieder-Seite der Ludwig-Erhard-Stiftung. Abgerufen am 26. September 2020.
- Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bundestag, 12. Wahlperiode, 69. Auflage, S. 175.
- Weber-Mosdorf wechselt von Berlin nach Genf. In: Der Teckbote, 27. Dezember 2005