Shirley Chisholm
Shirley Anita St. Hill Chisholm (* 30. November 1924 in Brooklyn, New York City; † 1. Januar 2005 in Ormond Beach, Florida) war eine US-amerikanische Politikerin (D) und die erste afroamerikanische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus. Sie kandidierte 1972, als erste Frau der Demokraten und erste Afroamerikanerin überhaupt, für die Präsidentschaft, unterlag aber George McGovern in der Vorwahl.
Leben
„Mein größter politischer Trumpf, den andere Politiker fürchten, ist mein Mund, aus dem alle möglichen Dinge kommen, die man aus Gründen der politischen Zweckdienlichkeit nicht immer erörtern sollte.“
Shirly Chisholm wurde in Brooklyn geboren und lebte ab ihrem dritten Lebensjahr auf Barbados bei ihrer Großmutter. Mit zehn kam sie zurück und erlebte die Diskriminierung an Schwarzen und Frauen in der USA der 1950erJahre.[2] Sie studierte und arbeitete in der Frühkindlichen Bildung und engagierte sich in den lokalen Strukturen der Demokratischen Partei.
Chisholm war 1964 bis 1968 Abgeordnete in der New York State Assembly. 1968 wurde sie als erste afroamerikanische Abgeordnete in das US-Repräsentantenhaus gewählt.[3] Sie vertrat dort vom 3. Januar 1969 bis zum 3. Januar 1983 ihren im Bundesstaat New York gelegenen Wahlbezirk. Im Repräsentantenhaus gehörte sie sowohl zu dem Mitbegründern des Black Caucus, als auch des Womens Caucus.[4] Sie unterstützte 1971 die Gründung des Congressional Black Caucus, des Zusammenschlusses der afroamerikanischen Kongressabgeordneten.[5]
Zur Präsidentschaftswahl 1972 bewarb sich Chisholm als erste Afroamerikanerin um die Nominierung als Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei. Ihre Kampagne stützte sich stark auf Studenten. Sie konnte aber weder die Unterstützung führender Feministinnen noch die Unterstützung afroamerikanischer Führer gewinnen und unterlag in der Vorwahl.[6]
1993 wurde Chisholm für einen Botschafter-Posten vorgeschlagen, trat jedoch aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Ehrungen
2002 wurde sie von Molefi Kete Asante als eine der „100 Greatest African Americans“ gelistet. Im Jahr 2015 bekam Chisholm von Präsident Barack Obama posthum die Presidential Medal of Freedom verliehen.
Literatur
- Barbara Winslow: Shirley Chisholm: Catalyst for Change. Westview Press, 2018, ISBN 978-0813347691.
- Chisholm, Shirley, in: Jenny Uglow, Maggy Hendry: Macmillan Dictionary of Women's Biography. London : Macmillan, 1999 (3. Auflage), ISBN 0333725735, S. 123
Weblinks
- Shirley Chisholm im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- Chisholm, Shirley Anita. In: History.House.gov (englisch)
- Shirley Chisholm. In: Encyclopedia Britannica, 4. Mai 1999 (englisch; mehrfach aktualisiert)
- Shirley Chisholm. In: National Women’s History Museum (englisch)
- Claytee D. White: Chisholm, Shirley (1924-2005). In: Black Past (englisch)
Einzelnachweise
- https://de.usembassy.gov/de/frauen-in-der-politik-chronik/
- Shirley Chisholm. Abgerufen am 14. November 2020.
- Walter Ray Watson: A Look Back On Shirley Chisholm's Historic 1968 House Victory. In: National Public Radio, 6. November 2018.
- Jackson Landers: “Unbought And Unbossed:” When a Black Woman Ran for the White House. In: Smithsonian Magazine, 25. April 2016.
- Für den gesamten Abschnitt Black Americans in Congress: Creation and Evolution of the Congressional Black Caucus. In: History, Art & Archives, House of Representatives.
- Jackson Landers: “Unbought And Unbossed:” When a Black Woman Ran for the White House. In: Smithsonian Magazine, 25. April 2016; Laila Kazmi: Shirley Chisholm: Trailblazer in American Politics. In: KTCS9.com, 1. Februar 2017.