Shalev Hulio
Shalev Hulio (* um 1979 in Haifa) ist ein israelischer Unternehmer. Er ist Mitgründer und Mitinhaber der israelischen NSO Group Technologies, einer Firma die im Bereich Cybersicherheit aktiv ist und Malware und weitere Methoden für Cyber-Angriffe auf Smartphones anbietet.[1][2]
Die NSO Group geriet erstmals 2016 in die internationalen Schlagzeilen, da die von ihr entwickelte Trojaner-Software Pegasus von totalitären Regimen zum Ausspionieren von Regimegegnern und Menschenrechtsaktivisten eingesetzt wurde.[3][4]
Leben
Hulio wurde in Haifa geboren. Die Eltern seiner Mutter stammten aus Rumänien und waren Überlebende des Holocaust, sein Vater ist Abkömmling einer sephardischen Familie.[5]
Hulio besuchte die Hugim High School in Haifa, an der er seinen heutigen Geschäftspartner Omri Lavie kennenlernte. Er leistete seinen Wehrdienst in der israelischen Armee ab, war aber nicht Mitglied der Unit 8200 und hat keine IT-Ausbildung erhalten. Während seiner Zeit in der Armee hatte er verschiedene Einsätze im Westjordanland, u. a. bei der Operation Defensive Shield während der Zweiten Intifada.[5] Er verließ die Armee im Rang eines Captain und ging anschließend in die USA. Wegen des Zweiten Libanonkriegs 2006 wurde er als Reservist nach Israel zurückbeordert und kehrte nicht mehr in die USA zurück. Nach seinem Einsatz schrieb er sich an der vom Kadima Politiker Uriel Reichman gegründeten Privatuniversität Interdisciplinary Center Herzliya (IDC) in Herzlia ein, an dem er Jura und Politik studierte.[5]
Die NSO Group
2009 gründete Shalev Hulio zusammen mit Niv Carmi und Omri Lavie in Herzlia die NSO Group, eine Cybersicherheitsfirma[6]. Der Firmenname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der drei Firmengründer zusammen, wobei Carmi das Unternehmen schon bald nach der Gründung verließ und in der Schweiz unter dem Namen Niv Karmi Verwaltungsratspräsident der Firma Polus Tech ist.[7] Nach Medienberichten ist die NSO inzwischen führend auf dem Markt für Entwicklungen von Malware und weitere Methoden von Cyber-Angriffen auf Smartphones.[8] Forschern des Citizen Lab, ein der Universität Toronto angegliedertes Institut, ist es gelungen, Datenspuren („DNS Cache Probing“) des Schadprogramms Pegasus in 45 Ländern nachzuweisen.[9]
2019 strahlte CBS innerhalb des TV-Magazins 60 Minutes eine Sendung unter dem Titel „Pegasus, All Bets Are On, Samuel L. Jackson“ aus, in dem die Journalistin Lesley Stahl Shalev Hulio u. a. über Pegasus, den Mord an Jamal Khashoggi und über die Beziehungen von NSO Group zu Saudi-Arabien befragt.[10]
Weblinks
- Ynet News: Israeli Company NSO Defends it’s Cyber-Spy Tool, Pegasus Jewish Business News, 12. Januar 2019
- Tomas Brewster: Everything We Know About NSO Group: The Professional Spies Who Hacked iPhones With A Single Text Forbes, 25. August 2016
- Lesley Stahl: CEO of Israeli spyware-maker NSO on fighting terror, Khashoggi murder, and Saudi Arabia Interview mit Shalev Hulio, CBS News, 24. März 2019
- IMDb
Einzelnachweise
- Website der NSO Group
- Yasmin Yablonko: NSO Founders buy high after selling low, Globes, 14. Februar 2019, abgerufen am 27. Juni 2019
- Technical Analysis of Pegasus Spyware. In: lookout.com, abgerufen am 29. August 2019
- Keskey Stahl: CEO of Israeli spyware-maker NSO on fighting terror, Khashoggi murder, and Saudi Arabia Interview mit Shalkev Hulio, CBS News, 24. März 2019
- Ronen Bergman: Weaving a cybernet Interview mit Shalev Hulio, abgerufen am 27. Juni 2019
- NSO Group, CB Rank companie, abgerufen am 25. Juni 2019
- Pegasus-Spionageskandal – Der dritte Mann. In: WOZ Die Wochenzeitung, Nr. 40/2021 vom 7. Oktober 2021
- Israeli firm linked to WhatsApp spyware attack faces lawsuit The Guardian, 18. Mai 2019, abgerufen am 27. Juni 2019
- Sven Millischer:Mit Pegasus werden iPhones zur Abhörfalle Handelsblatt.ch, 31. Oktober 2018, abgerufen am 25. Juni 2019
- Pegasus, All Bets Are On, Samuel L. Jackson. In: Our News, 25. März 2019, abgerufen am 25. Juni 2019