Serneus
Serneus [sɛrˈnøɪ̯s][1] ist ein Dorf im hinteren Prättigau im Schweizer Kanton Graubünden. Es bildete bis 1851 mit der Mezzaselva und dem Gebiet talaufwärts bis Gulfia die äusserste Gemeinde des halben Hochgerichts Klosters-Innerschnitz; seit 1872 ist die Ortschaft eine Fraktion der Gemeinde Klosters. Die Kirchgemeinde blieb noch bis 1975 selbständig.
Serneus | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Prättigau/Davos | |
Politische Gemeinde: | Klosters | |
Postleitzahl: | 7249 Serneus | |
Koordinaten: | 782891 / 196005 | |
Höhe: | 995 m ü. M. | |
Karte | ||
Geschichte
Ersturkundlich erwähnt ist die Siedlung 1475 als Serneyss. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ortsname unterschiedlich, je nachdem wie er gehört wurde, geschrieben: Serneÿss, Serneyfs, Serneyffs, Serneuyffs, Sernoews, Saernoews, Sernöüss, Sarnöüss, Sarneus, Zerneuss, Zerneus, Serneus.[2] Die Herkunft des Namens ist unsicher, erwogen wird eine Verbindung zum in römischen Quellen belegten Völkernamen Sarunetes.[1] 1617 wird die Nutzung der Schwefelquellen für Trink- und Badekuren berichtet. Der Bädertourismus kam aber bald darauf – ähnlich wie in Jenaz im Mittelprättigau – zum Erliegen. Seit 1978 ist der Hotelbetrieb in Bad Serneus wieder in Nutzung.[3]
1741 wurde ein Grossteil des Dorfes durch ein Feuer zerstört. Beim Wiederaufbau wurden die Häuser aus Sicherheitsgründen nicht gänzlich wieder im holzdominierten Walserhaus-Stil errichtet, sondern mit einem hohen Anteil an Stein.
Sehenswürdigkeiten
- Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche, eine Sebastianskirche[4]
- Sunnibergbrücke, 1998, Architekt: Christian Menn[5]
Verkehr
Von Serneus aus führt der dem Langsamverkehr vorbehaltene Casannapass nach Langwies im Schanfigg.
- Bad Serneus
- Primarschulhaus
- Dorfeingang
- Gmür-Haus
Literatur
- Florian Hitz: Serneus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. Juni 2011.
- Jakob Vetsch: Das Gotteshaus zu Serneus. Festschrift zur 500-Jahr-Feier 1479–1979 mit Geleitwort von Georg Florin und Vorwort von Klaus Otte. Herausgegeben von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Klosters-Serneus 1979[6]
- Jakob Vetsch: Das Gotteshaus zu Serneus. Festschrift zur 500-Jahr-Feier 1479–1979 und zur 525-Jahr-Feier 1479–2004 Mit Serneuser Haussprüchen erweiterte Auflage, Geleitwort von Georg Grass. Herausgegeben von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Klosters-Serneus 2004[7][8][9]
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Klosters
- Bad Serneus auf praettigau.info
- Serneus und Serneus Bad auf eLexikon
Einzelnachweise
- Andres Kristol, Klosters-Serneus GR (Prättigau / Davos) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 484 ſq.
- Jakob Vetsch: Das Gotteshaus zu Serneus. Festschrift zur 500-Jahr-Feier 1479–1979 und zur 525-Jahr-Feier 1479–2004 Mit Serneuser Haussprüchen erweiterte Auflage, Geleitwort von Georg Grass. Herausgegeben von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Klosters-Serneus 2004. Die Schreibweise des Wortes Serneus im Laufe der Jahrhunderte. Seite 6.
- Bündner Jahrbuch 2019, 15-20.
- Jakob Vetsch: Das Gotteshaus zu Serneus. Eine Festschrift Schiers 2004, Seiten 11 und 12 (Zitat aus dem Stiftungsbericht, in: Das Zinsbuch der Kirche Serneus vom Jahre 1479 (vom Original, Seite 1).
- Sunnibergbrücke (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- Ein idyllischer Tag − Die 500-Jahr-Feier der Kirche Serneus im Jahre 1979 Reformationssonntag, 4. November 1979. Johannes Haltiner, in: Klosterser Zeitung. Freitag, 9. November 1979; abgerufen am 19. März 2021.
- Wieder greifbar: Das Gotteshaus zu Serneus Jakob Vetsch, Pfr., Zürich, in: Klosterser Zeitung. Donnerstag, 15. Juli 2004.
- Serneuser Fest mit Wetterglück. Auch die Kirche miteinbezogen. Johannes Haltiner, in: Klosterser Zeitung. Donnerstag, 12. August 2004, Seite 11.
- Serneus: Inschriften Einleitende Gedanken von Pfarrer Jakob Vetsch zur zweiten Auflage Das Gotteshaus zu Serneus 2004 auf serneus.ch; abgerufen am 20. März 2021.